Nach russischem Einmarsch in die Ukraine:

Störung in Satelliten-Netzwerk: Fast 6.000 Windkraftwerke nicht erreichbar

Nach Störungen im Satelliten-Netz können tausende Windkraftwerke nur noch eingeschränkt gewartet werden.

Foto: Screenshot, YouTube
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Es begann am vergangenen Donnerstag. Zunächst fielen die Verbindungen vieler Satelliten-Schüsseln und damit der Empfang von Sendern aus. Betroffen waren europaweit rund 30.000 Satellitenterminals, die mit dem KA-SAT Satelliten verbunden sind und von allen möglichen Branchen genutzt werden. Die TV-Kunden erhielt eine Mail.

Dumm daran: Nicht nur Fernseher werden über den KA-SAT betrieben, sondern auch tausende Windkraftanlagen. Sie sind für die Fernwartung nicht mehr erreichbar. Und während wohl jeder für ein paar Stunden verzichten kann, bedeutet ein Windkraftrad, das unkontrolliert vor sich hindreht, ein ernstes technisches Problem.

Betroffen von dem Ausfall sind 5.800 Anlagen in ganz Europa. Das teilte der Windenergieanlagen-Hersteller Enercon dem Handelsblatt mit. Umgerechnet ist das eine Gesamtleistung von elf Gigawatt. Wahrscheinlich sind auch andere Windenergieanlagen betroffen, die eine Fernwartung über den Satellit KA-SAT betreiben.

Die eingeschränkte Wartung hat Folgen. Zwar erklärte der Enercon mit, »Auswirkungen auf die Stromnetzstabilität sind aufgrund redundanter Kommunikationsmöglichkeiten der zuständigen Netzbetreiber derzeit nicht zu erwarten.« Aber Windkraftanlagen, deren Funktionieren nicht mehr aus der Ferne kontrolliert werden kann, stellen mit Sicherheit ein Risiko dar und sei es nur für die Kosten der Wartung. Jetzt muss wahrscheinlich bei einer Verdachtsmeldung jeweils ein Team zur Anlage fahren.

Der Ausfall, dessen Gründe bis gestern noch nicht geklärt werden konnten, wirft ein grelles Licht auf den Zustand der Stromversorgung in Deutschland. Wenn der Ausfall eines einzigen Satelliten oder des Zugangs zu dem Satelliten die Lieferung von elf Gigawatt Leistung gefährden – was passiert, wenn weitere Satelliten-Netze ausfallen? In jedem Fall ist die Energieversorgung Deutschlands massiv gefährdet, da die Kontrolle der hoch-subventionierten Propeller derart zentralisiert erfolgt. Allerdings wäre eine dezentrale Kontrolle auch noch einmal teurer. Und richtig teuer wird es, wenn ganze Wirtschaftsbereiche lahmgelegt werden. Denn wer in der Lage ist, ein Netz zu stören, kann es wahrscheinlich auch steuern. Und er wird es abschalten können.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans-Peter Klein

Noch nie was von einer eingebauten Selbstabschaltung gehört ?
MfG, HPK

Gravatar: Gerhard G.

Zu diesen Problemen profunde Antworten bei Lisa Neubauer und DUH erfragen ... diese Leute haben für alle Fragen eine Antwort ...auch wenn sie noch so blödsinnig sind.

Gravatar: U. von Valais

Wir werden halt von Idioten regiert. Das Peter-Prinzip schlägt voll durch.

Gravatar: Hans Meier

Die im Bericht angegebenen 11 Gigawatt sind ein rein theoretischer Wert der sich ergibt, wenn die Windräder 100 % ihrer möglichen Leistung unter optimalen Windstärken drehen.
Das ist also eine reine Fiktion die an Null Tagen im Jahr eintritt, aber an jedem Tag sind diese Windräder dabei die Netzstabilität des Wechselstromnetzes in seinen Grundfunktionen zu stören. Was zu ständig steigenden Stromkosten führt.

Gravatar: Redundanzler

Wozu Kraftwerke ?

Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose !

Gravatar: Schnully

Bei uns ist bereits bei der zweiten ein Flügel abgerissen einer vor einer mit Ukraine und auf dem Feld gelandet . Wenn dann wie von Habeck gefordert die Dinger noch dichter an Wohngebiete gebaut werden dürfen , geht von den Windkraftanlagen eine noch höhere Gefahr aus .

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