Altparteien in Aufruhr

Stockholmer U-Bahn lackiert Wagen in Farben der Schwedendemokraten

Die Stockholmer U-Bahn (Tunnelban) sorgt für Aufruhr bei den Altparteien. Wenige Wochen vor der Wahl hat sie einen Zug in den Farben der Schwedendemokraten lackiert und in den regulären Betrieb eingesetzt. Die Fahrgäste finden es gut.

Foto: SD.se
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Das sollte man sich einmal vorstellen: kurz vor einer Bundestagswahl würde die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG), die unter anderem für den Betrieb der U-Bahn verantwortlich ist, einen Zug in  den Farben der AfD umlackieren und den dann im Regelbetrieb zum Beispiel auf der Linie U8 einsetzen. Der politische Aufschrei in den Reihen der  Altparteien  wäre enorm, die Verantwortlichen bei der BVG müssten sofort ihren Sessel räumen und der Zug im Handumdrehen wieder umlackiert werden.

In anderen Ländern und anderen Hauptstädten ist so etwas, selbstverständlich auf die dortigen Verhältnisse angepasst, möglich. Das zeigt sich aktuell in Stockholm. Die Betreiber der dortigen U-Bahn (Tunnelban) haben einen Zug in den Farben der Schwedendemokraten lackiert und ihn den regulären Verkehrsbetrieb eingebunden.

Der gesamte Zug leuchtet in den blauen und gelben Farben der Partei,  verziert von der hellblau leuchtenden Blume mit dem gelben Blütenkelch. Überall auf dem Zug ist zu lesen: »Willkommen an Bord des Siegerzuges« und an den gelb lackierten Türen prangt links das »SD« für die Schwedendemokraten und rechts die »22«.

Erste Umfragen bei den Fahrgästen zeigen eine positive Resonanz. Man begrüße die farbenfrohe Bahn und die leuchtende Lackierung. Die wenigsten der befragten Fahrgäste allerdings haben eine politische Botschaft erkannt. Der Zug sei eine schöne Abwechslung zu den tristen blau-grauen Zügen, die sonst auf den Strecken eingesetzt werden, war die beinahe einhellige Meinung.

Weniger amüsiert zeigten sich die Vertreter der Altparteien. Die sehen eine Wettbewerbverzerrung und verlangen entweder den Rückzug des Zuges aus dem regulären Betrieb oder aber die Lackierung jeweils eines Zuges in den Farben der anderen Parteien. Davon jedoch ist der Betreiber, Storstockholms Lokaltrafik, bisher wenig angetan.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Weniger amüsiert zeigten sich die Vertreter der Altparteien. Die sehen eine Wettbewerbverzerrung und verlangen entweder den Rückzug des Zuges aus dem regulären Betrieb oder aber die Lackierung jeweils eines Zuges in den Farben der anderen Parteien. Davon jedoch ist der Betreiber, Storstockholms Lokaltrafik, bisher wenig angetan.“ ...

Wobei ich den Betreiber von „Storstockholms Lokaltrafik“ - offensichtlich ein großer Anhänger der „Schweden Demokraten“ - sehr gut verstehen kann, wobei die Altparteien Deutschlands sicherlich sofort einen Richter gefunden hätten, der einem derartigen Vorgehen sofort den Garaus beschert!

Zurecht?

Weil in Deutschland selbst der Amtseid seit spätestens göttlichem(?) Diktat zu einer ´inhaltsleeren Hülle` verkam
https://philosophia-perennis.com/2017/01/08/amtseid-abschaffen/,
wonach ein Großteil der aktuellen Regierungsmitglieder und MdB der Altparteien auch meines Empfindens ihre Macht in erster Linie zur Durchsetzung ihrer privaten Interessen - wie dem Erlangen großer Vermögen zum Nachteil des Volkes – nutzen!!!

Gravatar: Ulrich Müller

Ein unglaublicher Skandal! Man stelle sich mal vor, in Berlin würde die U-Bahn hellblau (ihr wisst schon: Afd-blau) lackiert! Die ganze Republik würde ausflippen. Talkshows! Sondersendungen! Krisengipfel! Trauermusik in den GEZ-Sendern!

Gravatar: Jabber

In Frankfurt ist es noch einmal schlimmer. Da sind U- und Straßenbahn in merkwürdig Grün lackiert, und spätestens ab Herbst noch einmal schlechter zu sehen, als ihre Vorgänger in Hellelfenbein- Orange, oder in rot-weiß- rot.

Zu Messezeiten, waren früher die Bahnen noch mit Flaggen versehen, das war ein toller Anblick. Die Besucher noch einmal extra begrüßt. Jeden Bus konnte man in hell elfenbein schnell erkennen, und abschätzen ob man ihn nun erwischt oder besser wartet. Warum Busse und Bahnen nun in Tarnfarben durch die Gegend fahren, dass wissen vielleicht die Grünen?

Gravatar: D.Eppendorfer

Tja, auch Schweden setzen gerne Zeichen, das sie sich über die geschenkten Menschen in den längst islamisch regierten Stadtteilen immer noch freuen.

Diesem Vorbild sollten wir begeistert folgen, und hier alles regierungskonform rotgrüngelb lackieren, damit der 'mündige' Buntesbürge auch weiß: wen oder was er politisch korrekt zu wählen hat. Viele Zeitgenossen fühlen sich mit Demokratie ja bereits mental überfordert und wünschen sich mehr Führung.

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