Nach »Ungereimtheiten« in NRW

Stimmenauszählung wird landesweit überprüft

Der Landeswahlleiter in NRW lässt alle Stimmbezirke auf Auffälligkeiten bei der Auszählung überprüfen. Die Leiter aller 128 Wahlkreise wurden aufgefordert, ihre Stimmbezirke auf Ungereimtheiten zu überprüfen.

Veröffentlicht:
von

Bereits am Wahlabend kamen erste Stimmen auf, die von »Unregelmäßigkeiten« vor, während und nach dem Wahlvorgang berichteten. Diese Berichte erhielten anhand einiger aufgetretener »Besonderheiten« bei der Stimmenauszählung respektive der übermittelten Ergebnisse Unterstützung. So hatten einige Direktkandidaten der AfD teilweise bis zu acht Prozent der Erststimmen (mitunter sogar deutlich darüber) erhalten; bei den Zweitstimmen (für die Landesliste) jedoch prangte in diesen Stimmbezirken bei der AfD eine fette Null.

Der Sprecher der Landeswahlleitung, Tobias Dunkel, bestätigt laut Bericht der »Rheinischen Post« aktuell ein Dutzend dieser oder gleichartig gelagerter Fälle. Der Landessprecher der AfD NRW, Michael Schwarzer, spricht hingegen von aktuell 30 Verdachtsmomenten, denen man nachgehe.

Zu diesen »Ungereimtheiten« gehören unter anderem ein Stimmbezirk in Erkelenz und einer in Mönchengladbach. In dem betreffenden Bezirk in Erkelenz wurden der AfD 64 Stimmen nicht zugeordnet, in Mönchengladbach waren es derer 37. In Bonn und Gütersloh wurden die Auszählungen bereits korrigiert. Hier erhielt die AfD nach Neuauszählung eines Bezirks alleine über 100 Stimmen mehr. 

In Korschenbroich wird der Direktkandidat der AfD die Wahl offiziell anfechten. Während er 40 Erststimmen in seinem Bezirk auf sich vereinen konnte, wurde angeblich keine einzige Zweitstimme für die AfD abgegeben. 

Nun werden also alle Stimmbezirke in den 128 Wahlkreisen überprüft. Jeder dieser Wahlkreise ist in mehrere Stimmbezirke unterteilt. Sollten sich die nun bereits publik gewordenen »Fehler« häufen, besteht durchaus die Möglichkeit, dass die AfD einen weiteren Sitz im neuen Landtag erhalten wird. Dazu fehlen ihr rund 17.000 Stimmen. Eine solche Korrektur wäre gleichbedeutend mit dem »Aus« für die angedachte Regierungskoalition aus CDU und FDP.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Dirk S

@ Karin Weber

Zitat:"Das Geld ist sicher geflüchtet!"

Und hat in Panama oder auf den Kanalinseln Asyl bekommen.

Fluchtfreie Grüßr,

Dirk S

Gravatar: JohnSheridan

Und wer überwacht die angeblich "neutralen" Prüfer? Da wird doch wieder der Bock zum Gärner gemacht...

Gravatar: Anton Beier

'Die Leiter aller 128 Wahlkreise wurden aufgefordert, ihre Stimmbezirke auf Ungereimtheiten zu überprüfen. '

Was der Bock als Gärtner? Selbstkontrolle?
Was für eine Farce und ein 'Bockmist'. Das kann doch nur durch neutrale Dritte kontrolliert werden.

Auch hier sieht man wieder einmal in wieweit sich eine Kaste in D selbst 'bedient'.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Bestimmt hat die AFD zu viele Stimmen gehabt...dass macht den Senilen Politikern natürlich Angst

Gravatar: Tom

Also, Herbert 23.05.2017 - 13:04 , bei Wahlfälschungen kann man schon was machen, wenn man will ( https://dejure.org/gesetze/StGB/107a.html ) und ( https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlf%C3%A4lschung ). Und das sind keine " Ungereimtheiten " oder " Unregelmäßigkeiten " sondern bewußter Wahlbetrug, allerdings so dämlich, daß es fast schon wieder lustig sein könnte. Oder wollten einige Wahlhelfer bewußt darauf aufmerksam machen ?

Gravatar: Dirk S

@ Herbert

Zitat:"Solange in dieser " Republik " eine Wahlfälschung nicht strafbar belangt werden kann,"

Doch kann sie, §107a StGB ( https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__107a.html ). Das Problem ist nur mal wieder die Nachweisbarkeit des Vorsatzes.

Straffreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Herbert

Solange in dieser " Republik " eine Wahlfälschung nicht strafbar belangt werden kann, wird es immer wieder zu eventuellen Ungereimtheiten kommen. Und deshalb können solche Taten, ohne Skrupel ausgeführt werden.
" Alles so gewollt? "

Gravatar: Dirk S

@ Ulli P.

Zitat:"Es gibt nur zwei Lösungen: Neuauszählung wie oben beschrieben oder gleich Neuwahlen,"

Neuauszählung reicht, da letztendlich niemand am Wählen der AfD gehindert wurde und das Problem ganz klar bei der Auszählung lag. Sollten allerdings größere Mengen an Wahlzetteln verschwunden sein, dann sähe das anders aus.

Nebenbei sollte man über Prozesse nachdenken, wie man so etwas für die Zukunft ausschließen kann. Ich für meinen Teil würde eine maschinelle Erfassung der Wahlzettel favorisieren, eventuell mit Übermittlung von Scans und zentraler Auswertung. Dann müssen die Medien eben ein paar Minuten länger auf Zahlen warten.

Wahlfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: L. Mohr

Es geht jetzt nicht nur um einen Sitz mehr oder weniger im Landtag. Besorgniserregend ist, daß die Bereitschaft da ist auf breiter Ebene Wahlen zu fälschen. Es gibt keine Skrupel mehr. Die Wahlhelfer sind überzeugt davon, daß sie etwas Gutes tun wenn sie gegen die AfD Wahlfälschung vornehmen. Das ist das Ergebnis von permanenter Hetzte unserer sognenannten Eliten gegen die AfD. Wie soll das erst zur Bundestagswahl werden?

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang