»Bundeswehr kann Marder-Schützenpanzer nicht abgeben«

Stellvertretender Generalinspekteur der Bundeswehr lehnt Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine ab

Die Bundeswehr kann die von der Ukraine fast schon ultimativ geforderten 100 Schützenpanzer vom Typ Marder nicht abgeben. Eine solche Übergabe würde die Bundeswehr erheblich schwächen, da keine Möglichkeit mehr bestünde, auf Eventualitäten zu reagieren, sagte der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr im Morgenmagazin.

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Die Ukraine fordert seit Tagen fast schon ultimativ die Lieferung von 100 Schützenpanzern vom Typ Marder aus dem Bestand der Bundeswehr. Doch einer solchen Übergabe widerspricht der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, vollumfänglich. Diese rund 100 Marder-Schützenpanzer, die die Bundeswehr für Ausbildung und Training benutzt, können und werden nicht an die Ukraine übergeben werden. Eine solche Abgabe an die Ukraine würde die Bundeswehr erheblich schwächen, da keine Möglichkeit mehr bestünde, auf Eventualitäten zu reagiere, sagte der Führungsoffizier im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF.

Zudem würde ein Großteil der im Fuhrpark befindlichen Schützenpanzer Marder auch herangezogen, um Ersatzteile für den Einsatz bereitzustellen. Laubenthal: »Das heißt, wir bedienen uns sozusagen aus der Flotte, damit wir den Teil, den wir dann wirklich einsetzen in unseren Nato-Verpflichtungen und an der Ostflanke der Nato zurzeit, damit wir den auch betreiben können.«, Er wies damit auf die Materiallücken hin, die im Zuge des früheren Sparkurses bei der Bundeswehr entstanden sind und auf die wir in einem Artikel in den vergangenen Tagen bereits hingewiesen hatten: www.freiewelt.net/nachricht/diskussion-um-waffenlieferungen-in-die-ukraine-nicht-weitreichend-genug-10088860/

Beim Marder handele es sich darüber hinaus nicht nur um einen Panzer oder eine Waffe, sondern um ein ganzes Waffensystem, zu dem auch Lenkraketen sowie entsprechende Handwaffen und Munition gehören, das technisch kriegstauglich eingesetzt werden können müsse. Dies setze Laubenthal  zufolge eine gewisse Ausbildung voraus, bedürfe einer gründlichen Vorbereitung und müsse seriös angegangen werden. All diese Dinge seien unbedingte Vorausssetzung und entscheidend, wenn man mit dem Marder-System erfolgreich kämpfen wolle.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Das ist nur eines der wesentlichen Argumente gegen eine Nichtbelieferung von schweren Waffen und man sollte vorsichtig taktieren, denn es schwebt am Ende immer noch das Damoklesschwert der atomaren Endlösung über unseren Köpfen und das kann doch niemand verantworten wollen, wenn er noch ganz bei Trost ist, bei allem Verständnis für die Lage der Ukraine, in die sie sich selbst hinein manövriert haben.

Man kann sich nur wundern über die Naivität des Westens, sich mit der größten Atommacht der Welt in dieser plumpen Art anzulegen, mal ganz von dem abgesehen, daß diese Auseinandersetzung eine rein russisch-ukrainische Angelegenheit ist und auch nichts mit Beistandsverpflichtungen zu tun hat, wenn man den eigenen Auftrag der Verteidigung ernst nimmt.

Wie man aber sehen kann, führt derzeit das Nato-Mitglied Türkei einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Irak und das scheint aus ihrer Sicht auch richtig zu sein und so wie sie auch diese Angelegenheit großzügig übersehen, so machen sie es auf Umwegen auch in der Ukraine und die Russen pfeifen mittlerweile auch auf Konventionen, wenn sie seit Jahren sehen müssen, wie sie vom Westen verschauckelt werden.

Das alles läuft nun wie immer auf das Recht des Stärkeren hinaus und keine russische Regierung kann sich in dieser Ost-West-Frage keine Niederlage erlauben und deshalb werden die Russen siegen, so oder so und machen wir uns nichts vor, im Ernstfall beißen wir mit ins Gras, denn wer dann nichts mehr zu verlieren hätte, setzt alles in Bewegung und wer das nicht erkennen will oder kann, der sollte sich sein Lehrgeld auszahlen lassen und verschwinden, mehr hat er auch nicht verdient.

Gravatar: Lutz

Ob der Generalleutnant Markus Laubenthal sich gegenüber dem kriegsgeilen Führer-Verschnitt durchsetzen kann???

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