Hans-Werner Sinn erwartet schwere Jahre für Deutschland

»Staat wird heillos überfordert sein«

In einem Interview mit dem Merkur warnt der Wirtschaftswissenschaftler und Top-Ökonom Hans-Werner Sinn vor schweren Jahren für Deutschland. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und nicht nur mit dem Ukraine-Krieg zu begründen.

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Die Weltwirtschaft ist in den vergangenen Wochen und Monaten durch mehrere Krisen gegangen und befindet sich nach wie vor in einem Krisen-Modus. Vor allem in Deutschland explodieren die Energiepreise und die Inflation ist auf einem Niveau wie in den 1980er-Jahren. In einem Interview mit dem Merkur mahnt und warnt der Wirtschaftswissenschaftler und Top-Ökonom Hans-Werner Sinn vor schweren Jahren für Deutschland. Dauerhaft könne der Staat den in der Vergangenheit bekannten Wohlstand nicht mehr garantieren. Schuld daran sei aber - anders als es derzeit in den Medien verkauft zu werden versucht - nicht alleine der Krieg in der Ukraine.

Ein immer wieder medial und populistisch gefordertes Gas-Embargo gegen Russland zum Beispiel hält Sinn für nicht sinnvoll: »48 Prozent der deutschen Haushalte heizen mit Gas – und die Hälfte des Gases kommt aus Russland. Ohne das russische Gas kommt Deutschland zumindest kurzfristig in massive Schwierigkeiten.« Finanzhilfen, wie sie diskutiert werden, könnten das fehlende Gas nicht herbeischaffen. Die Umrüstung auf Flüssiggas werden nicht vor 2026 betriebsbereit sein und das eventuell Ende diesen Jahres verfügbare schwimmende Terminal »hat eine viel zu kleine Kapazität.«

Für Sinn fehlt beim Thema Energieversorgung »eine kluge staatliche Strukturpolitik«. Die Energiequellen in Deutschland sind aus seiner Sicht zu wenig diversifiziert. Das gelte insbesondere bezüglich der Atompolitik. Die Entscheidung 2011, nach der Havarie von Fokushima, aus der Atomkraft auszusteigen, ist für Sinn »leichtfertig und falsch.«

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerd Müller

Man muss kein solch guter Ökonom wie Prof. Sinn zu sein.
Etwas gesunder Menschenverstand reicht völlig aus um dievielen falschen Entscheidungen und die Unfähigkeit der letzten und dieser Regierung zu erkennen......

Gravatar: Karl Napp

Wer volljährig ist und dann noch so einen kindischen Bart trägt, den nehme ich nicht für ernst. Der leidet an übertriebenem Wichtigkeitsbedürfnis.

Gravatar: Delion Delos

Was bitteschön war an meinem Kommentar nicht passend, dass Sie ihn nicht veröffentlichten? Ich postete etwa gegen 10:00 Uhr. Meinen zweiten Kommentar haben Sie veröffentlicht (10:41), den ersten dagegen nicht.
Wird bei "Freie Welt" auch dann zensiert, wenn es NICHT gegen Art. 5 GG verstösst?

[Anm. der Redaktion: Kommentare können wir nur in Schüben freischalten, weil wir das nebenbei machen und sonst andere Dinge zu tun haben. Schließlich muss ja auch jemand die Artikel schreiben ;-) Am Wochenende ist die Redaktion in der Regel nicht oder nur sporadisch besetzt. Deshalb bitten wir um Geduld. Danke.]

Gravatar: I. Mayer

Nur kurz gesagt: Herr Sinn hat Recht!!! Unsere gesamte Politik handelt leichtfertig und falsch und nicht verantwortlich dem Volk gegenüber!!

Gravatar: maria theresia

Gehört alles zum Great Reset und ist politisch gewollt.
Gas- und Ölembargo sind Blödsinn, weil wir uns damit am meisten schaden. Die Deutschenhasser freuts.

Gravatar: Ketzerlehrling

Die dummen Untertanen werden es schon richten. Schließlich funktioniert dies hierzulande seit Jahrhunderten, dann auch weiterhin.

Gravatar: Jabber

Herr Sinn war Verfechter des EURO, in den TV- Diskussionen und Medien, habe ich von ihm nie etwas anderes hören und sehen können.

Prof. Hankel hat mit den Professoren Wilhelm Nölling, Joachim Starbatty und Karl Albrecht Schachtschneider 1997 Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen den Vertrag von Amsterdam zur Einführung des Euro eingereicht, die jedoch nicht erfolgreich war.

Im April 2010 empfahl Hankel Griechenland wie anderen finanziell gefährdeten Mitgliedern der Eurozone, am besten zur jeweils ehemaligen eigenen Währung zurückzukehren.

Am 7. Mai 2010 reichten Joachim Starbatty, Wilhelm Hankel, Wilhelm Nölling, Karl Albrecht Schachtschneider und Dieter Spethmann gegen den Milliardenkredit für die Griechenland-Hilfe vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde ein. Nach ihrer Meinung verstieße der Milliardentransfer gegen die EU-Verträge und das Grundgesetz.

Das Bundesverfassungsgericht hat die Verfassungsbeschwerde mit Urteil vom 7. September 2011 abgewiesen, den Klägern jedoch mit Beschluss vom 14. Dezember 2011 einen Kostenersatz in Höhe von einem Drittel der notwendigen Auslagen zugesprochen, da sie zur Klärung einer Frage von grundsätzlicher Bedeutung beigetragen hätten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Hankel

Gravatar: Theo A

Das ist der eigentliche Skandal, diese Desinformation, der Ukraine-Krieg sei schuld an Inflation, Energiekrise, etc. Das ist alles schons eit mindestens 2 Jahren da. Richtig wirds vielleicht, wenn man 2014 als Beginn des Ukrainekriegs datiert.

Gravatar: Delion Delos

"Für Sinn fehlt beim Thema Energieversorgung »eine kluge staatliche Strukturpolitik«.

DER war gut!!! "Klug"!!! :D :D :D

Nach mehreren Jahrzehnten rot-grüner Bildungspolitik sind die Damen und Herren Volksvertreter und Politiker doch längst Opfer ihrer eigenen Politik geworden! Wo bitteschön soll da denn noch "KLUGHEIT" herkommen! Die kennen weder Moral noch Gewissen, weder Verstand noch Vernunft... bloß Ideologie, die kennen sie und das wird unser Untergang sein.

Gravatar: Jabber

Er verschweigt aber, dass der EURO das absolute Hindernis ist, die Inflation zu bekämpfen. Wer hat so sehr für den EURO gekämpft, dass er schon während dieser Zeit seine Glaubwürdigkeit verlor? Die Nennung des Namens macht "Sinn". Anstatt die Währung eines Staates in Ordnung zu halten, und zwar die unsere, muss nun für 27 EU- Staaten, abzüglich zweier oder dreier nicht EURO- Teilnehmer, die Inflation bekämpft werden. Und das, ist schon aufgrund der diversen Staatsverschuldungen, allein nur an den Target- Salden betrachtet, unmöglich. 1 Billion EURO an Endloskrediten hat die BRD nur an die EU- Target Teilnehmer vergeben. Aber diese Salden, sollten immer am Abend ausgeglichen sein. Das war das Ansinnen bei Gründung dieser Idee. Nichts davon ist übrig geblieben. Nur die wahnsinnige Verschuldung. Nun ist es so, dass die überschuldeten EURO- Staaten, kein Interesse daran haben können, dass "billiges Geld" teurer wird, und der Zins höher steigt. Und die meisten EU-Staaten sind mittlerweile schwer angeschlagen! Dem EURO sei Dank!

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