Von wegen Zwangsvereinigung

SPD und Linke: Die Rückkehr von SED und Stasi ins Justizministerium

In Mecklenburg-Vorpommern dürfen Alt-SED-Kader und extreme Linke wieder Recht und Unrecht sprechen. Ihr Dank gilt Frau Schwesig.

Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE
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Zu den vielen Lügen der Sozialdemokraten – wobei man nie sagen kann, ob sie nicht nur den Bürger, sondern auch sich selber belügen – gehört die Behauptung, Kommunistische Partei und Sozialdemokraten wurden 1946 zwangsweise vereinigt. Sie ist fast so alt wie die Mär, die rechte Gewalt hätte Weimar vernichtet, wo tatsächlich linke Gewalt vom ersten Tag an die Republik beseitigen wollte.

Eines aber lässt sich nicht leugnen: In Mecklenburg-Vorpommern haben die Sozialdemokraten einer Ex-Stasi-Mitarbeiterin zu Amt und, na ja, man muss sich gut überlegen, ob man Würde schreibt oder nicht, verholfen. Seit gestern ist es amtlich: Manuela Schwesig wurde mit 41 von 79 Stimmen wiedergewählt. Doch regiert sie in Zukunft nicht mit den Christdemokraten. Sie regiert mit der Ex-PDS, Ex-SED, Ex-SPD/KPD, kurz: mit der Linken. Also jenem im politischen Absturz befindlichen Rest aus Antisemiten, Unterstützern von Mauermördern und gläubigen Alt-Kommunisten.

Ein Amt, das der vom Wähler stark gerupften Ex-SED, von der SPD überlassen wurde, ist das Ministerium für Justiz oder etwas genauer: Das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz. Es geht an die bisherige Parlamentarische Geschäftsführerin der Ex-SED, an die 44-jährige Juristin Jacqueline Bernhardt. Dazu erhielten die Kommunisten das Ministerium für Bildung und Kindertagesstätten.

Peinlich an der Übernahme des Ministerium für Justiz ist: Im Bereich Justiz hat die SPD schon einmal – zugegeben mit Unterstützung der Christdemokraten –, einer Genossin der Ex-SED ins Amt einer Richterin am Landesverfassungsgericht geholfen. Nur handelte es sich bei ihr um eine Frau, Barbara Borchardt, die bereits in der SED selber gedient hat. Und es gilt als sicher, dass sie an ihrer Überzeugung, wenn überhaupt, nicht viel verändert hat: Sie ist Gründungsmitglied der Antikapitalistischen Linken, die vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestuft wird.

Zu diesen beiden Damen passt der Chef der Ex-SED in Mecklenburg-Vorpommern: Torsten Koplin. Auch bei ihm handelt es sich um einen lupenreinen Alt-SEDler, der den Gründungsaufruf der Antikapitalistischen Linken mit unterschrieb. Koplin versammelt nun alles, was in der DDR Rang und Namen versprach: Sekretär für Kultur und Sport in der FDJ-Kreisleitung Neubrandenburg, drei Jahre Dienst beim Wachregiment Feliks Dzierzynski, einer Art SS der DDR, und schließlich hauptamtliche Mitarbeit beim Staatssicherheitsdienst. Mit einem durch die Wende etwas beschleunigten Abschluss von der SED-Parteihochschule in Berlin stellte sich Koplin ›Staatswissenschaftler‹ und ›Politikwissenschaftler‹ vor – Vorstellungen als Völkerrechtlerin sind nicht bekannt.

In Mecklenburg-Vorpommern bewegt sich also was. Es bewegt sich nach links und zurück. Und es bewegt sich unter dem Titel »Mehr Respekt für das Insekt« zur Natur. Soviel Zeitgeist muss sein.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Semenchkare

Hintergrundinfos!
Klar,Verständlich, Fundiert..!!

Hauptseite von Herrn Knabe

https://hubertus-knabe.de/
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Das lange Leben der alten Kader
30. Oktober 2021

In Mecklenburg-Vorpommern verhandelt die SPD mit einem ehemaligen Stasi-Mitarbeiter über die Bildung einer neuen Regierung. Der Fall zeigt schlaglichtartig, dass frühere kommunistische Kader bis heute politisch mitbestimmen. Schuld daran sind gravierende Versäumnisse bei der Entkommunisierung des Ostblocks nach 1989.

Von Hubertus Knabe

Über Torsten Koplin wusste die Stasi nur Gutes zu berichten: „Die inoffizielle Zusammenarbeit verlief effektiv und der IM berichtete in guter Qualität,“ schrieb sein Führungsoffizier am 13. Oktober 1988 in die Akte seines Informanten. Bei der Erarbeitung von Informationen, die vorrangig in handschriftlicher Form erfolgten, habe es keine Anzeichen auf Zurückhaltung gegeben. „Auch was Personen betraf, berichtete er offen und ehrlich.“

Seit Mitte Oktober verhandelt....

mehr hier:

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Gravatar: Schnully

Nach dem der Osten durch Westgelder saniert und modernisiert wurde , weltweites Reisen Standard wurde . Merkte man das es sich mit Planwirtschaft bequemer leben läßt . Ich erinnere mich an meine vielen Reisen in Urlaubsländer , wo bereits nach kurzer Zeit ersichtlich war aus welchen Bundesländern die Urlauber kamen . In Spanien z.B. durften bei Ledermoden Anbietern keine Ostdeutschen mehr in Raten zahlen sondern nur in Bar .
Auch in der Türkei vielen sie durch ihre Ellenbogenmentalität besonders auf , die überstieg noch die Westdeutscher All-Inn Rentner und das will schon was heisen .

Gravatar: Semenchkare

Sie, die STASI, war nie wirklich weg...!

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https://twitter.com/reitschuster/status/1460337135039430662

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Und der passende Beitrag dazu:
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Diagnose: Nostalgische Amnesie Leiden wir an kollektivem Gedächtnisverlust?

Von Matthias Heitmann

Eigentlich sind wir doch alle ein bisschen retro, oder? Jeder trägt die Kleidung, die er früher gekauft hat, und wohnt in einer Wohnung, die er früher so eingerichtet hat. Unsere Selfies zeigen Momentaufnahmen, die vergangen sind und niemals wiederkommen – und warum das alles? Um die Timeline zu füllen, nicht die in den sozialen Medien, sondern unsere gedanklichen Lebenszeitlinien.

Die meisten Menschen neigen dazu, Halt und Sinn im Leben in der Vergangenheit zu suchen. Die Sehnsucht nach dem Damals ist ein ständiger Beifahrer, und wenn Gegenwart und Zukunft gerade wenig Orientierung zu bieten scheinen, dann muckt er auf und versucht, einem ins Lenkrad zu greifen. ...

der ganze Beitrag hier:

https://reitschuster.de/post/diagnose-nostalgische-amnesie/

Gravatar: ropow

Die LINKE hat zu viele Schwierigkeiten, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, darum braucht sie auch niemand.

„Die jetzige Diskussion innerhalb der Linken zeigt wieder einmal, welche Schwierigkeiten sie mit der Aufarbeitung ihrer eigenen Vergangenheit hat. Deswegen braucht die Linke auch niemand.“ - Manuela Schwesig (SPD) am 04.08.2013

Und weil sie niemand braucht, kann man nur mit ihr das Land voranbringen.

„Wir sehen in der Linkspartei eine Partnerin, mit der wir unser Land gemeinsam voranbringen können.“ - Manuela Schwesig (SPD) am 13.10.2021

Linksextremismus ist sowieso nur ein aufgebauschtes Problem.

„Linksextremismus ist ein aufgebauschtes Problem.“ - Manuela Schwesig (SPD) am 30.06.2014

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