Sozial? Demokratisch? Moralisch?

SPD-Stadtrat klagt eigene Eltern aus deren Wohnung

Der Zwickauer SPD-Stadtrat Mario Pecher hat seine eigenen Eltern aus deren Wohnung geklagt. Die beiden hochbetagten Senioren mussten machtlos mitansehen, wie eine beauftragte Umzugsfirma unter Anleitung von Gerichtsvollziehern und dem Schutz von 40(!) Polizisten das Haus ausräumten.

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Waltraud Pecher, die Mutter des Zwickauer Stadtrats Mario Pecher (57 Jahre, SPD) ist 75 Jahre alt, ihr pflegebedürftiger Mann Siegfried, Vater des Stadtrats, ist sogar 78 Jahre alt. Beide mussten am vergangenen Dienstagmorgen machtlos beiseite stehen, als ein von ihrem eigenen Sohn gegen sie angestrengtes Räumungsurteil vollzogen wurde. Mitarbeiter einer Umzugsfirma schritten unter Beobachtung von Gerichtsvollziehern und der Bewachung von sage und schreibe 40 Polizisten in der Karl-Marx-Straße zur Tat und räumten das Anwesen.

Vater Siegfried kommt aufgrund seines Gesundheitszustandes vorübergehend in einer Pflegeeinrichtung unter, Mutter Waltraud jedoch muss zusehen, wo sie bleibt. Der SPD-Stadtrat hat also nicht nur seinen eigenen Eltern das Dach über dem Kopf entrissen, er hat das Ehepaar auch noch auseinander gerissen - egal, welche Folgen das auch gesundheitlich für die beiden, insbesondere für den pflegebedürftigen Vater, haben kann.

Mario Pecher hatte 2018 Räumungsklage gegen seine Eltern eingereicht, im selben Jahr hatte er er noch als SPD-Landtagsabgeordneter eine von seiner Mutter betriebene Gaststätte im Zwickauer Ortsteil Eckersbach abreißen. Angeblich, so Pecher, habe die Gastwirtschaft nie wirklich der Mutter gehört - obwohl laut Anwalt der Eltern Verträge dies eindeutig belegen.

Der Kleinkrieg eines SPD-Mannes gegen seine eigenen Eltern hat mit der zwangsweisen Räumung seinen vorläufigen (und vielleicht auch finalen) Höhepunkt erreicht. Denn fraglich dürfte sein, wie sich die beiden älteren Herrschaften von jener Aktion erholen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Olaf Fröhlich

Der Umgang ist der Haubtbildner im Leben; er formt uns, ohne das wir es merken.

(Wilhelm Vogel)

Noch ein Beweis das die SPD nicht sozial ist. Welcher Mensch bringt so etwas übers Herz, seine Eltern vor die Tür zu setzen. Solche Aktionen wie uns Mario Pecher zeigt, machen mich noch überzeugter, dass die SPD nicht sozial sein kann.

Gravatar: Rainer Berg

Die Begriffe "Gewissen" und "Genossen" stehen nun mal im Widerspruch. Die Zeit, in der die SPD noch für die arbeitende Bevölkerung stand und damit eine moralische Existensberechtigung hatte, sind lange vorbei. Ich vermute mal, dass der Mann im Amt bleibt; sonst müsste die SPD wahrscheinlich noch ein paar andere Genossen aus ihren Ämtern jagen - wo anfangen und wo aufhören? SPD nicht mehr wählen ist die einzige Möglichkeit, ehe die noch mehr Schaden anrichten.

Gravatar: Rolo

Sozialpolitik hautnah! Wer so mit den eigenen Eltern umgeht, wie geht ein Sozialdemokrat dann erst mit Bürgern um, zu denen kein verwandschaftliches Verhältnis besteht? Kann man die SPD angesichts dessen heute noch wählen? Ich glaube kaum!

Gravatar: Walter von der Vogelweide

Und sowas will ein Volk regieren. Nur gut, dass die Partei, die er vertritt, bald in die Bedeutungslosigkeit versinkt, und er hoffentlich mit.

Gravatar: Axel Gojowy

Da sieht man, wohin falsche Erziehung führt, zur Mitgliedschaft in der SPD und zur Verantworungslosigkeit gegenüber den eigenen Eltern

Gravatar: Andreas Schulz

So etwas macht man nicht. Punkt und nochmal Punkt.
Egal, was da vorgefallen sein mag.
Empathie gleich Null.
So etwas ist mit einem Mandat als Stadtrat nicht vereinbar, die dortige SPD sollte handeln und den aus der Partei entfernen.

Gravatar: Simon

@Doppelgänger
So etwas wie Gewissen hatte Stalin ebenso wenig wie sein hier beschriebene geistiger Nachkomme.

Gravatar: Elke Moret

Wir kennen das Verhältnis zwischen Eltern und Sohn nicht, aber, wie schlecht es auch sein mag, ist ein solches Vorgehen nicht akzeptabel und sagt viel über diesen Herrn aus. Alles und Jedes richtet sich selbst, es ist nur eine Frage der Zeit und Herr Mario Pecher wird erkennen, dass aus Schlechtem nichts Gutes werden kann.

Gravatar: Erdö Rablok

Den SPD-lern geht eben Eigennutz über alles.

Gravatar: Regina Ott-Hanbach

So sind sie eben, die edlen "Spezialdemokraten". Die sind vielfach schlimmer als die SED-Genossen in der damaligen DDR!

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