Erneut islamistische Attacke in Paris

»Soldat des Kalifats« attackierte am Pariser Notre-Dame Polizisten

Wenige Tage vor den Parlamentswahlen in Frankreich griff ein junger Islamist vor der Kathedrale Notre-Dame einen Polizisten mit einem Hammer an. Ein anderer Polizist schoss den Algerier nieder. Abermals war damit Paris Ziel eines Anschlags.

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In Paris deuten die Zeichen nach einem Angriff am Dienstagnachmittag auf einen Polizisten vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame auf einen islamistischen Terroranschlag hin. Ein Mann schlug am mit einem Hammer auf den Beamten ein und rief dabei »Das ist für Syrien«. Ein weiterer Polizist eröffnete daraufhin das Feuer und setzte dem Angriff damit ein Ende. Der Attentäter wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Der Angreifer von Paris hatte sich von hinten der Polizeipatrouille genähert und auf einen der drei Beamten eingeschlagen. Unterdessen übernahmen Anti-Terror-Experten die Ermittlungen übernommen. Fast 1.000 Menschen wurden aus Sicherheitsgründen zeitweise im Gotteshaus festgehalten. Anschließend konnten sie die Kathedrale nach und nach verlassen.

Bei dem verletzten Angreifer handele es sich um einen algerischen Student, der sich als »Soldat des Kalifats« ausgab. Es müsse jedoch noch überprüft werden, ob der bei ihm gefundene Ausweis echt sei. Neben dem Hammer hatte der Täter auch mehrere Küchenmesser bei sich. Der angegriffene Polizist erlitt keine schlimmen Verletzungen.

Der französische Innenminister Gérard Collomb besuchte noch am gleichen Tag den Anschlagsort und sagte: »Wir stellen fest, dass wir nach einem sehr durchdachten Terrorismus nun mit einer Form konfrontiert sind, der jedes Mittel recht ist, um Gewalt auszuüben. Wie Sie wissen, beraten wir über eine Verlängerung des Ausnahmezustands und möglicherweise über eine Anpassung der Gesetzeslage, um solchen Situationen zuvorkommen zu können«.

Bei Anschlägen in Frankreich starben in den vergangenen zweieinhalb Jahren fast 240 Menschen. Erst Mitte April wurde ein Polizist auf dem Pariser Boulevard Champs-Élysées von einem Gewalttäter erschossen. In Frankreich gilt weiter der nach den Anschlägen vom 13. November 2015 verhängte Ausnahmezustand, der nach Plänen der Regierung demnächst erneut verlängert werden soll.

Der Anschlag erfolgte wenige Tagen vor den nächsten Wahlen in Frankreich. Am Sonntag findet die erste Runde der Parlamentswahl statt. Drei Tage zuvor hatten islamistische Gewalttäter in London sieben Menschen getötet und knapp 50 verletzt. In Großbritannien wird am Donnerstag das Parlament  neu gewählt.

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