Je mehr wir davon haben, desto teurer wird es

Solar- und Windstrom in der Falle

Eine neue Analyse aus der Schweiz zeigt es in trockenen, aber sehr deutlichen Worten: Die alternative Energie ist am Ende. Solar- und Windstrom werden niemals marktfähig werden. Sie sind nicht nur in einer Sackgasse, sondern in einer Falle. Je größer der Marktanteil der so genannten erneuerbaren Energie wird, desto problematischer wird es.

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Der Grund liegt in einem unüberwindbaren Geburtsfehler, wie die Neue Zürcher Zeitung schreibt. Die Stromerzeugung ist witterungsabhängige und ist daher weder plan- noch steuerbar. In der Anfangsphase, wenn Solar- und Windenergie noch ausgebaut werden, produzieren sie zu wenig Strom. Wenn der Ausbau voranschreitet, zu viel Strom. Zu wenig oder zu viel nicht planbarer, so genannter Flatterstrom verursacht zusätzliche Kosten, die man »Intermittency Costs« nennt – Kosten für das Management für den An- und Verkauf zu jeweils wetterabhängigen Bedingen, die man verursachergerecht zu den Produktionskosten hinzuaddieren müsste.

»Eine ehrliche Kosten-Nutzen-Analyse muss deshalb den durchschnittlichen Erlös pro Kilowattstunde (kWh) bzw. die mittel- bis langfristigen Grenzkosten auf der Systemebene mit den durchschnittlichen Erlösen von Wind- und Solarstrom vergleichen«, heißt es in der nüchternen Sprache der beiden Wirtschaftsexperten, die den Bericht verfasst haben. »Dabei spielt der Anteil von flatterhaftem Solar- und Windstrom am Strombedarf die entscheidende Rolle.«

Prof. Dr. Silvio Borner und Prof. Dr. Bernd Schips formulieren es so: »Die Wettbewerbsfähigkeit im Markt nimmt also mit steigender Penetration von Photovoltaik- und Windkraftanlagen ab und wird ab einem 40%-Anteil definitiv prohibitiv«. Das heißt: Die Markterlöse werden geringer. Der Staat muss immer weiter und weiter subventionieren oder sogar direkt investieren und »entgegen dem weit verbreiteten Wunschdenken« mit steigendem Anteil immer mehr und nicht etwa weniger Geld zum Fenster hinaus werfen.

Das Ergebnis der Analyse ist einfach, aber vernichtend: Je mehr in Photovoltaik- und Windkraftanlagen investiert wird, desto unrentabler werden sie – richtig gerechnet – für die Anbieter und – wie im Fall Deutschland bereits ersichtlich – teurer für die Verbraucher.

Weil zumindest für die nächsten 20, 30 Jahre kein tragfähiges Geschäftsmodell absehbar ist, wird die Stromproduktion mit konventionellen Kraftwerken unverzichtbar bleiben. Frankreich plant zwar den Ausbau von Solar- und Windstrom, aber nur mit einer Rückversicherung von 50% aus Kernkraftwerken. Damit werden die Argumente der Atomkraftgegner nicht aus dem Weg geräumt. Sie müssen damit leben, dass die Atomkraft bleiben wird.

Für die beiden Autoren aus der Schweiz ist die Entwicklung in Deutschland ein warnendes Beispiel. »Von beiden Nachbarländern könnten wir viel lernen«, schreiben sie. »Unsere Chance besteht darin, das Grundproblem zu erkennen. Rasches Umdenken ist unsere Chance, weil wir auf dem Weg in die Sackgasse noch nicht so weit wie Deutschland vorgedrungen sind.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Otto Weber

@Rosenthal 13.09.2018 - 14:41

Zunächst bemerke ich fehlende Fachkenntnis bei Ihnen. „Glühbirne“ ist nicht der elektrotechnische Fachbegriff für das Leuchtmittel, das Sie wahrscheinlich meinen.

Ihre übrigen Ausführungen sind rätselhaft. Bitte sortieren Sie Ihre Gedanken und bringen Sie diese dann zum „leuchten“.

Viel Glück!!

Gravatar: Rosenthal

@ Otto Weber
Der Strombedarf hat immer auch mit Bedürfnissen und Verfügbarkeit zu tun! Abends eine Glühbirne am leuchten zu haben ist mancherorts eine Errungenschaft für ein ganzes Dorf!
Ich bin sicher, dass Sie es noch nicht bemerkt haben, aber wir befinden uns bereits im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rückgang!
Weiterhin viel Freude für Sie!

Gravatar: Otto Weber

@Rosenthal 12.09.2018 - 19:53

Thema des Artikels ist die markt- und betriebswirtschaftliche Bewertung des Solar- und Windstroms in der Schweiz, jedoch mit diesbezüglicher klarer allgemeiner Aussagekraft.

Die dezentrale Ausrichtung der „Stromwende“ ist ohnehin nur eingeschränkt gegeben, sonst wären landesweite Höchstspannungsverbindungen in vorläufiger Größenordnung von größer 50 Mrd. € nicht notwendig.

Ich darf darauf hinweisen, dass der Strompreis erheblich niedriger war, als es nur den „Monopolistenstrom“ gab.

Im Übrigen sollten Sie Ihre Strom-Autarkie-Träume (mit Abklemmen vom HAK) im Selbstversuch mittels Voll-Autarkie bemessener PV-Anlage und vor allen Dingen ebenso bemessener BATTERIE-ANLAGE (einschl. ausreichender Reserven) praktisch erproben. Ergebnis: Sie werden dann um Wiederanschluss an den „Monopolistenstrom“ betteln.

Gravatar: P.Feldmann

Ein ehem.Hochindustrieland als Energiepolitischer Dummy!
"Wir schaffen das-D,-**************

Gravatar: H.M.

Hier ist die Lösung für Deutschlands Problem mit der Energieversorgung:

Man produziert mit Kernenergie, Kohle und Erdgas Strom. Damit werden große Windturbinen und Leuchtstrahler betrieben, die neben und über Wind- und Sonnenanlagen installiert werden. So kann man zu jeder Zeit eine gleichmäßige Stromversorgung sicherstellen, ja man könnte sogar von Sonne und Wind unabhängig Öko-Strom erzeugen! Der Strom, den die Verbraucher verbrauchen, ist dabei ja von Wind- und Sonnenkraftwerken erzeugt worden. Der Öko-Fetisch wäre also bedient.

Gleichzeitig bleibt es bei einer sicheren Energieversorgung. Und die Landschaftsverschandelung geht auch weiter.

Man könnte auch noch einen Verschwender dazwischenschalten. Mit Atomkraft werden Beleuchtungsanlagen betrieben, die dann Holz bzw. Biomasse herstellen, woraus dann Kohle wird. Die wiederum betreibt dann eine Kohlekraftwerk und der obige Spaß geht weiter.

Gravatar: Rosenthal

Leider verkennen die beiden schweizer Prof. eben den dezentralen Charakter und die Beweggründe für erneuerbare Energien:
Es geht um Verantwortungsbewusstsein, um Autarkie, es geht dabei darum Kriege zu vermeiden und mit ganz einfachen Entscheidungen Geopolitik zu betreiben.
Ausserdem könnte man argumentieren, dass, je mehr Leute zu Hause Photovoltaik, Sonnen- oder Erdwärme oder Windkraft betreiben bzw. diese Energieform anwenden, desto geringer fallen die Stückkosten aus, desto besser wird dafür die Infrastruktur und desto zahlreicher die Installationsfirmen!
Niemand will heutzutage noch überteuerten Monopolistenstrom irgendwo abbitten - bäh!
Sehr kurz gedacht die Herren Professoren!!!

Gravatar: Egon Dirks

Werter Hans-Peter Klein,...

"Ach, na da haben Sie aber eine schöne Auftragsarbeit abgeliefert , Herr Redakteur (rb).
Wer hat denn das Drehbuch dazu geschrieben?"

...ich würde gerne ein Drehbuch dazu schreiben, aber die FW will das nicht haben! Sehen Sie, ich bin voll auf Ihrer Seite, dieses Drehbuch ist nicht dem Herrn Gott eine Kerze, nicht dem Teufel ein Eisenhacken, anders gesagt, die schweizer Doktoren-Professoren haben genauso keine Ahnung, was STROM ist, wie Sie und alle deutschen EE-Doktoren-Professoren zusammen, sage mehr, ich bin ein Elektriker und spucke vom hohem Berg auf Ihre Energie- und "Energiewende"-POLITIK...

"Physikalisch ist der Strom im Netz völlig homogen."

Da hat man mit dem Finger in den Himmel getroffen. Physikalisch, das habe ich dutzende Male geschrieben, heißt es: Strom vom Fahrraddynamo, vom Blitzschlag, von einer Batterie und im NETZ ist einer DERSELBE Elektrostrom und alles hängt davon ab, wie man sich da auskennt und wie man ihn richtig nutzt! Hier, bitte:

"Die Stromerzeugung ist witterungsabhängige und ist daher weder plan- noch steuerbar. In der Anfangsphase, wenn Solar- und Windenergie noch ausgebaut werden, produzieren sie zu wenig Strom. Wenn der Ausbau voranschreitet, zu viel Strom. Zu wenig oder zu viel nicht planbarer, so genannter Flatterstrom verursacht zusätzliche Kosten, ..."

Lassen wir den ersten Satz ruhen, nehmen wir den zweiten und dritten Satz. Was kann dümmer sein?! Das ist doch aus unserer deutschen Praxis genommen: Eine hochrangige EE-Matrosen solarpflastern jährlich Millionen Dächern und stecken tausende Windmühlen rein, sie meinen DUMM damit mehr Sonnen- und Windstrom im Netz zu haben; die andere auch hochrangige EE-Matrosen (Wasserbruderschaft), die erhöhen jährlich proportionall die Prozente vom Ökostrom im Netz (27, 30, 33% usw.), ohne Ahnung zu haben, wie dumm das ist, weil was ist elektrisch "wenig" oder "viel" Strom, hab vor kurzem geschrieben, wenn man monatlich TAUSEND WKAs ans Netz anschließt, der Strom im Netz erhöht sich nicht Mal auf ein Ampere, eine Meinung darüber haben Sie nicht, werter HPK, und auch eine Frage, warum das so ist, werden weder Sie, noch EE-Doktoren-Professoren stellen, deshalb rutscht man von Ampere weg und sofort zu den Stromkosten, aber auch hier kann man über die Schweizer nur Lachen, sie wissen nicht Mal, was die "geniale" Börsenpreise und Termihmarkt

"http://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png"

bedeuten und eine Tante Dunja, die die Strompreisdifferenz nicht weiter gibt, scheint haben sie überhaupt nicht...

Keine Lust weiter schreiben, geh ich Mal zum Hambacher Forst, aber eine Frage hab ich noch, wollen Sie, werter HPK, nicht mit mir diskutieren versuchen, wie dieser Schwachsinn "Wöchentlicher Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland in 2018" geboren wird?, sehen Sie, ich habe irgendwelche Ahnung, WO, WIE und WOZU der Strom IM NETZ gemessen wird, nicht Sie, nicht Fraunhofer Institut wissen das nicht, stellen Sie sich nur vor, Millionen, wenn nicht Milliarden Dachsolarstromzähler WOCHENTLICH..., wenn weltweit bekannt ist, dass der Anteil des Dachsolarstroms im allgemeinen Netz 0,4 kV lässt sich nicht erfassen...

Beste Grüße.

Gravatar: Andreas Berlin

Ich glaube nicht, dass in Deutschland jemand davon abrücken wird. Wir werden halt mehr bezahlen müssen!

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