Umklammerung der Stadt steht bevor

Selenskij ruft Bachmut zur »Festungsstadt« aus

Die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Bachmut dauern seit Tagen an. Den ukrainischen Soldaten in Bachmut droht die Umklammerung. Doch statt den Rückzug anzuordnen und so das Leben seiner Soldaten zu schonen, hat Selenskij Bachmut zur »Festungsstadt« ausgerufen, die um jeden Preis gehalten werden soll.

Screenshot Phoenix
Veröffentlicht:
von

Seit Tagen rücken russische Armeeverbände auf die einst knapp 74.000 Einwohner zählende strategisch wichtige Stadt Bachmut vor. Im April 2014 rückte eine ukrainische Invasionarmee gegen die von Freiheitskämpfern aus Donezk gehaltene Stadt vor und besetzte sie nach schweren Kämpfen im Juni des gleichen Jahres. Die Separatisten und ein Teil der russischstämmigen Bevölkerung floh aus Bachmut in die nicht von der ukrainischen Armee okkupierten Gebiete in der Region Donezk. Für viele Jahre blieb es relativ ruhig in Bachmut, die ukrainischen Besatzungstruppen hatten ein entspanntes Leben.

Damit ist es seit Tagen vorbei. Nördlich und südlich der Stadt treiben russische Einheiten je einen Keil in die ukrainischen Stellungen und schneiden Bachmut von den Versorgungsleitungen ab. Die überregional bedeutsame Straße M03, die Bachmut mit der wichtigen Stadt Slowiansk verbindet, wird wenige Kilometer nördlich Bachmuts von russischen Truppen kontrolliert. Auf diesem Weg geht weder etwas rein noch raus aus der Stadt.

Im Süden ist der Keil sogar noch weiter vorangetrieben worden. Die Regionalstraße T0504 steht ebenfalls unter russischer Kontrolle. Auch hier sind die Versorgungswege in die Stadt abgeriegelt. Zudem dringen russische Bodentruppen in die südlichen und östlichen Stadtteile vor.

Noch könnten die ukrainischen Soldaten aus Bachmut abziehen. Feldwege und Nebenstraßen in westlicher Richtung sind - noch - frei. Aber Selenskij will das Leben seiner Soldaten nicht schonen. Laut einem Bericht von Euronews hat er Bachmut zur »Festungsstadt« ausgerufen, die unter allen Umständen gehalten werden müsse. Seinen Soldaten droht ein Szenario wie in Mariupol, wo Selenskij auch bar jeden Verstandes seine Soldaten opferte.

Die ukrainischstämmige Zivilbevölkerung hingegen hat weniger Vertrauen in die Worte Selenskijs oder in die Fähigkeiten ihrer Soldaten: sie verlassen in großer Zahl die Region.

Die Entwicklung in und um Bachmut und an anderen Frontabschnitten ist auf dieser interaktiven Karte nachvollziehbar.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Gen. Paulus

Selenskyis Stalingrad?

Gravatar: Grace

Das hat es auch noch nie gegeben.

Ein "Staatsmann", in dessen Land Krieg herrscht, tingelt durch die Welt, läßt es sich gut gehen und bauchpinseln.

Alles andere scheint ihn nicht zu interessieren.

Irgendwann wird er gar nicht mehr zurückkehren.

Für diese schauspielerische Leistung sollte ihm der Oscar verliehen werden !

Gravatar: kassaBlanka

Königsberg wurde auch zur "Festung" ausgerufen...

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Umklammerung der Stadt steht bevor
Selenskij ruft Bachmut zur »Festungsstadt« aus“ …

Wobei selbst für mich – als völlig ungebildeten, ausrangierten Waldschrat – längst klar ist, was auch
„Russlands US-Botschafter Anatoly Antonov behauptet:

„Die USA hätten kein Interesse an einem Frieden in der Ukraine und wollten den Krieg verlängern, bis der letzte Ukrainer gestorben sei“!!!
https://www.freiewelt.net/nachricht/usa-wollen-ukraine-bis-zum-letzten-mann-kaempfen-lassen-10091932/

Und dann?????

Gravatar: Karl Dehmel

"Festungsstadt"? Und "muß um jeden Preis gehalten werden"?
Woher kennen wir Deutschen das noch?
Nur eine von vielen Gemeinsamkeiten zur damaligen Zeit.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang