Neuer Ukraine-Präsident will rasche Neuwahlen

Selenskij löst nach Vereidigung Parlament auf

Mit 72 Prozent wurde kürzlich der TV-Komiker Selenskij zum neuen Präsidenten der Ukraine gewählt. Heute trat er mit seiner Vereidigung das Amt an und verfügte als erstes die Auflösung des Parlaments, wo seine neugegründete Partei noch nicht vertreten ist.

Foto: Youtube (Screenshot)
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Der neugewählte Präsident der Ukraine, Wolodomyr Selenskij, löste am Montag in Kiew nach seiner Vereidigung das Parlament auf und ebnete damit den Weg für Neuwahlen. Die sollen in zwei Monaten stattfinden, während sie ursprünglich für Oktober vorgesehen waren.

Darüber hinaus kündigte Selenskij an, die Immunität der Abgeordneten aufzuheben und eine Initiative gegen Bereicherung im Amt zu einzuleiten. Geheimdienstchef wie auch Generalstaatsanwalt sollen entlassen werden.

In den vergangenen Tagen erklärten mehrere ranghohe Politiker ihren Rücktritt, so auch Außenminister Pawel Klimkin. Verteidigungsminister Stephan Poltorak trat unmittelbar nach Selenskijs Antrittsrede zurück. Selenskij legte der gesamten Regierung den Rücktritt nahe.

Der mit 72 Prozent der Wählerstimmen gewählte Selenskij verfügt bislang über keine eigene Mehrheit im Parlament. Seine erst neugegründete Partei ist dort nicht vertreten. Deshalb will er mit einer Auflösung dem begegnen.

Selenskij hat in seiner Antrittsrede zur Vereidigung das Ende des Krieges im Osten des Landes als vorrangige Aufgabe bezeichnet. Er sei bereit zu allem, bereit auch dazu unpopuläre Entscheidungen zu treffen und seine eigene Beliebtheit zu opfern, rief er unter Beifall.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Anon

Interessant, das bringt ja mal frischen Wind in die ukrainische Politik welche bis jetzt eines der korruptesten Bereiche der Welt war.
Eine gute Frage wäre es, ob er nicht die Ukraine von oben runter saniert und endlich die Korruption aus dem Land wirft, eine ukrainische Sanacja.
Gut für die Ukrainer. Frage nur wie er den Krieg mit Russland beenden möchte, da Russland eher daran Interessiert ist, die Ostgebiete im ständigen Konflikt und die Krim zu halten.

Gravatar: Erdö Rablok

Hat der vielleicht bei König Otto I. von Bayern gelernt. Der sprach zu den Parlamentariern: "Raus mit der Saubande".

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Selenskij hat in seiner Antrittsrede zur Vereidigung das Ende des Krieges im Osten des Landes als
vorrangige Aufgabe bezeichnet. Er sei bereit zu allem, bereit auch dazu unpopuläre Entscheidungen
zu treffen und seine eigene Beliebtheit zu opfern, rief er unter Beifall.“

Klingt das für die Gegner der auch für mein Empfinden bisher völlig vermerkelten Poroschenko-Politik nicht sogar mehr als vielversprechend???

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