Bürgerliches Lager jetzt mit eigener Parlamentsmehrheit

Schwedendemokraten schließen in Umfragen zu Sozialdemokraten auf

In den Umfragen haben die Schwedendemokraten von Jimmie Åkesson zu den (noch) führenden Sozialdemokraten von Stefan Löfven aufgeschlossen. Das bürgerliche Lager aus Schwedendemokraten, Moderaten und Kristdemokraten hätte jetzt im Parlament eine stabile Mehrheit.

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Die Ausbreitung des Corona-Virus und der relativ emotionsfreie Umgang der schwedischen Regierung mit dem Virus hat in den politischen Umfragen den Sozialdemokraten in den vergangenen Wochen gute Ergebnisse beschert. Man rechnete dem Regierungschef Löfven hoch an, dass er nicht wie die Regierungen in anderen Ländern in den Panikmodus verfiel und landesweite Aussperrungen oder den Stillstand des gesamten sozialen Lebens verhängte. Langsam jedoch klingen die Erkrankungszahlen auch in Schweden wieder ab, der leicht eingeschränkte Alltag geht wieder in den altbekannten Rhythmus über - un die Sozialdemokraten bauen in den Umfragen stark ab.

Im vergangenen Mai votierten in einer Umfrage 33,7 Prozent für Löfven und seine Partei, das war der höchste Wert für die Sozialdemokraten seit Jahren. Doch seitdem geht es rapide bergab für die Regierungspartei. In einer aktuellen Umfrage erreichen sie 25,5 Prozent und landen damit nur noch knapp vor den Schwedendemokraten von Jimmie Åkesson, die auf 24,1 Prozent kommen.

Noch gravierender als dieses Kopf-an-Kopf-Rennen aber ist der Fakt, dass aktuell das bürgerliche Lager, bestehend aus den Schwedendemokraten, den Moderaten und den Kristdemokraten, anhand dieser Umfrage eine stabile Mehrheit im Parlament hätte. Löfven muss derzeit mit einer tolerierten Minderheitsregierung agieren und kommt nicht so richtig voran. Die Ausbreitung des Corona-Virus hat viele Defizite und Probleme in Schweden kaschiert; verschwunden aber sind sie nicht. Und je weniger das Virus das Leben der Menschen beeinflusst, um so mehr kehren diese Defizite und Probleme wieder zurück ans Tageslicht - und um so weniger vertrauen die Schweden auf Löfven.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Cornelia

"Was interessiert die Deutschen der Wirtschaftskrieg, den Trump gegen China führt? Löst das irgendein relevantes Problem hierzulande? Nein, natürlich nicht. Die AfD muss sich sehr langweilen, wenn sie solche Themen immer größer herausstellt. "

Diese täglichen Berichte über den China-USA Wirtschaftskonflikt verwundern mich auch sehr. Es gibt so viele Probleme in Deuschland das man sie kaum zählen kann und die AfD beschäftigt sich mit den Beziehungen der USA zu China? Unglaublich...

Gravatar: Bianca

".... 17.6% wäre für die AfD ein absolutes Superergebnis, mal schauen, ob sie die 12.6% bei der nächsten BT-Wahl halten können."

In Hamburg ging es durch die jetzt weichgespülte AfD schon kräftig abwärts, es wurde gerade noch die 5% Hürde übersprungen. Da die derzeitige Aktivität der AfD sich darauf beschränkt Merkels Corona-Maßnahmen abzunicken und sich von allen möglichen AfD-Mitgliedern zu distanzieren, denke ich das es bei der nächsten Bundestagswahl stark abwärts geht.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „In den Umfragen haben die Schwedendemokraten von Jimmie Åkesson zu den (noch) führenden Sozialdemokraten von Stefan Löfven aufgeschlossen. Das bürgerliche Lager aus Schwedendemokraten, Moderaten und Kristdemokraten hätte jetzt im Parlament eine stabile Mehrheit.“ ...

Warum auch Deutschland wieder „rechts“ lernen muss:
https://www.cicero.de/innenpolitik/afd-rechts-nazis-links

Gravatar: Rita Kubier

@Tomislav Securitate 17.07.2020 - 13:36

".... 17.6% wäre für die AfD ein absolutes Superergebnis, mal schauen, ob sie die 12.6% bei der nächsten BT-Wahl halten können."

Wenn sich die AfD weiterhin in ziemliches Stillschweigen hüllt und so gut wie keine und nirgendwo - außer ein paar wenige Reden im Bundestag - Oppositionsaktivitäten zeigt, sich vom Volk zurückzieht, sich dem Volk verschließt - offenbar aus Angst, sich durch Oppositionsaktivitäten zu schaden und vom Merkel-Regime noch mehr "Prügel" zu beziehen - und sich nur mit sich selbst beschäftigt, dann wird es ihr wohl kaum gelingen, das einstige Ergebnis zu halten und schon gar nicht zu verbessern!

Gravatar: Olaf Fröhlich

Hoffen wir das Beste für die Schweden und das sie sich richtig entscheiden. Hier in Deutschland schaue ich nicht mehr auf Umfragewerte :-). Ich hoffe genauso auf die Menschen hier in Deutschland, das sie endlich verstehen, das diese Regierung, die jetzt an der Macht ist, nicht mehr für unsere Bürger regiert. Lasst euch nicht von den Zauberwerten für die nächste Wahl und Beliebtheitsumfragen beeindrucken. Wenn ich durchs Land gehe, höre ich überall das es nicht so ist, mit der Beliebtheit Frau Merkel.

Gravatar: dankefürnichts

Die AfD in Deutschland zerfleischt sich derweil lieber selbst und erkennt nicht mal die Themen, die allgemein von den Menschen als Problem benannt werden.

Lieber schweift man ab und versucht die Menschen hierzulande zu langweilen mit einer angeblichen gelben Gefahr. - Was interessiert die Deutschen der Wirtschaftskrieg, den Trump gegen China führt? Löst das irgendein relevantes Problem hierzulande? Nein, natürlich nicht. Die AfD muss sich sehr langweilen, wenn sie solche Themen immer größer herausstellt.

So dürfte die AfD bei der nächsten BT-Wahl nicht mehr über die Einstelligkeit hinauskommen - sofern es dann überhaupt noch die AfD als Einzelpartei gibt.

Gravatar: karlheinz gampe

Es sieht aus als ob rotgrüne Linke Idioten nun peu a peu zurück gedrängt werden !

Gravatar: Tomislav Securitate

24% für die Sverigedemokraterna (quasi die schwedische AfD) wäre ein Traumergebnis, allerdings kreisten auch vor der letzten Reichstagswahl ähnliche Umfragewerte und die SD landeten dann real bei 17.6%. Die nächste Wahl ist im Herbst 2022, man kann dann hoffen, dass es den SD gelingt, an der Regierung beteiligt zu sein.

17.6% wäre für die AfD ein absolutes Superergebnis, mal schauen, ob sie die 12.6% bei der nächsten BT-Wahl halten können.

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