Die Schweden sind hinsichtlich der Ausbreitung des Corona-Virus und der damit um sich greifenden richtiggehenden Panik bei der einen oder anderen Staatsregierung offensichtlich so etwas wie das gallische Dorf in den Asterix-Romanen. Die ganze Welt ist von Unruhe besetzt. Die ganze Welt? Nein! Ein von unbeugsamen Nordländern bewohnter Staat hört nicht damit auf, seinen Lebensrhythmus gegen alle Bedrohungen von Außen und Innen aufrecht zu erhalten.

So in etwa jedenfalls stellt sich das tägliche Leben in Schweden derzeit nach wie vor dar. Ja, es gab auch hier und da einen kleinen Einschnitt. So wurden Großveranstaltungen, vor allem Sportveranstaltungen und Konzerte, vorübergehend abgesagt. Vor allem aber die Absage internationaler Sportwettbewerbe wie zum Beispiel die Eishockeyweltmeisterschaft in der Schweiz traf die Sportenthusiasten im Land der Elche hart. In kaum einem anderen Land der Welt ist der Anteil der Sportteibenden in der Gesamtbevölkerung so hoch wie in Schweden. Deshalb blieben in Schweden auch die Fitness-Centren, anders als in Deutschland, die ganze Zeit geöffnet. Eine generelle Schließung hätte wenig positiven Anklang gefunden.

Der Fußball rollt in Schweden derzeit noch nicht. Allerdings spielt man in Schweden die Saison ohnehin deckungsgleich zum Kalenderjahr. Auch wenn die meisten Stadien der Erstligisten in der Zwischenzeit mit Kunstrasen ausgestattet sind, so sind Fußballspiele in offenen Stadien im Winter bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius kein wirklich herzerwärmendes Vergnügen. In der kalten Jahreszeit wenden sich die Schweden dann lieber dem Eishockey oder dem Bandy zu.

Die neue Saison im schwedischen Fußball in der Allsvenskan (Erste Liga) und der Superettan (Zweite Liga) beginnt Mitte Juni. Und zwar MIT Zuschauerbeteiligung. Der Spielplan wird etwas gestrafft, da der ursprüngliche Saisonstart am 05. April hätte stattfinden sollen. Doch auch das ist keine große Änderung, da Spiele der ersten beiden Ligen auch in der Vergangenheit ohnehin wegen der TV-Übertragungen an jedem Tag der Woche ausgetragen wurden. Und da der internationale Fußball noch ruht, können die sich für die europäischen Wettbewerbe qualifiziert habenden schwedischen Vereine ihr Hauptaugenmerk voll und ganz auf den Ligenspielbetrieb legen.