Windkraft kann Bedarf nicht decken

Schweden geht der Strom aus

»Bitte nicht staubsaugen« - so appelliert derzeit die Regierung des schwedischen Ministerpräsidenten Löfven an die Menschen im Land. Der Strom in Schweden wird knapp. Man hatte in Schweden die Energiewende eingeleitet und auf Windkraft gesetzt, das ging in die Hose, wie sich aktuell zeigt.

Screenshot SVT
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Es ist kalt im Land der Elche und der Mitternachtssonne. Zum Beispiel in Östersund am Storsjön liegen die Temperaturen seit Wochen weit unter dem Gefrierpunkt. Das gehöre zum Winter dazu, ist man sich in Schweden einig. Der angebliche Klimawandel jedenfalls zeige keine Auswirkungen auf das Winterwetter. Und solange man die Heizung aufdrehen kann und es warm in der Wohnung wird, ist es für den Durchschnittsschweden auch kein Grund, unruhig zu werden.

Allerdings hat die schwedische Regierung vor geraumer Zeit die totale Energiewende ausgerufen und voll auf Windkraft zur Stromgewinnung gesetzt. Im Sommer, wenn die Leute nicht heizen oder in ihrer Stuga (Landhaus) sind, wo man den Kamin - auch an Sommerabenden - gerne mit einem Holzscheit füttert, mag das ja auch gerade so funktionieren. Aber im Winter, wenn die Leute in ihrer Stadtwohnung sind und die elektirshc betriebene Heizung aufdrehen, um es warm zu haben, dann braucht es den Strom.

Den aber gibt es gegenwärtig nicht ausreichend, wie RTL berichtet. Die Windkraftwerke bringen nicht die benötigte Leistung, das zugeschaltete Ölkraftwerk in Karlshamn läuft bereits auf vollen Touren und kann gerade so die Spitzen abdecken. Damit der Strom für alle und vor allem fürs Heizen reicht, appelliert jetzt die Löfven-Regierung an die Bürger, sie mögen bitte nicht staubsaugen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Gesunder Menschenverstand (Covid-19, kein Lockdown) bei gleichzeitig globalem Bewusstsein für den geschundenen Planeten durch unsere Übernutzung und entsprechendes lokales Handeln (Erneuerbare Energien)."

Geschundener Planet wodurch? Welche Übernutzung? Durch den Bau von 250 m hohen Windmühlen, in Windparks dutzendweise im Abstand von 500 m mal 500 m aufgestellt, die dann, wenn der Wind weht, ein wenig Strom erzeugen, sodass die installierte Leistung mit einer Arbeitsverfügbarkeit von etwa 2000 Stunden, an sehr günstigen Standorten mit 2500 Stunden pro Jahr genutzt wird. Das Jahr hat aber 8760 Stunden, das Schaltjahr 8784 Stunden. Wussten Sie doch, oder?

Um einen modernen Kohlekraftwerksblock von 1000 MW Leistung zu ersetzen, der ca. 8000 Stunden pro Jahr mit voller Leistung laufen kann, benötigt man also ca. 800 solche Windmühlen und einen ausreichend großen Speicher, der die Stromversorgung sicherstellt, wenn der Wind nicht weht. Eine Speichertechnik in der hier benötigten Größenordnung gibt es noch nicht.

Für jede Windmühle mit 5 MW Nennleistung muss Wald gerodet und eine für Schwertransporte geeignete Straße in den Wald gebaut werden. Dann muss pro Windmühle ca. 3500 t Stahlbeton als Fundament im Waldboden versenkt werden. Auf das Fundament wird dann ein 250 m hoher Stahlturm errichtet, dessen Baumaterial mit der Verfeuerung von Kokskohle im Hochofen erschmolzen wurde.

Nach zwanzig Betriebsjahren ist das Material, bedingt durch die extreme dynamische Lastwechsel-Beanspruchung ermüdet und wird zum Sicherheitsrisiko. Der Stahlturm wird dann abgebaut und durch erneute Verfeuerung von Kokskohle im Hochofen eingeschmolzen. Der aus Carbonfaser-Kunststoffen konstruierte Rotor weist teils extreme Haarrisse auf und muss als Sondermüll auf Spezialdeponien endgelagert werden, denn die Carbonfasern sind ähnlich gefährlich wie Asbestfasern. Das Fundament verbleibt im Boden, denn seine Beseitigung würde zuviel Energie verbrauchen. Wiederverwendbar ist es nicht, da es durch die dynamische Lastwechsel-Beanspruchung während der 20-jährigen Betriebszeit zerbröselt ist und keine Last mehr aufnehmen kann.

Nach drei Repowering-Zyklen, wenn die betriebsgewöhnliche Nutzungszeit des Vergleichs-Kohlekraftwerkes abgelaufen ist, welches die Windmühlen ersetzt haben, ist der ganze Waldboden mit 2400 (3×800) alten, nicht mehr nutzbaren Windmühlenfundamenten zubetoniert.

Das ist nun, da haben Sie in der Tat recht, eine Übernutzung des Planeten. Da sollten die Menschen doch lieber Kohlekraftwerke oder Ölkraftwerke bauen, die dann sechzig Jahre lang mit 8000 Stunden pro Jahr genutzt und nicht nach fünf Jahren wieder stillgesetzt werden, wie jetzt mit dem 800 MW-Kraftwerk Hamburg-Moorburg geschehen.

Rechnen können Sie doch, oder?

Gravatar: Hans-Peter Klein

"... wie RTL berichtet." Na ja.
Das sind also Ihre Quellen, das ich nicht lache.

Aber immerhin: Das Ölkraftwerk Karlshamn deckt die Lastspitzen ab. Na ist doch super, so solls doch auch sein. Wenn der Rest dann aus Wind kommt, kann dies ja so wenig auch wieder nicht sein.

Im übrigen haben die Schweden auch noch Laufwasser, Pumpspeicher, paar Biomassekraftwerke und natürlich die weltweite Avantgarde, der Star aller Erneuerbaren: Photovoltaik.

Die Schweden machen das alles in allem schon ganz gut.
Gesunder Menschenverstand (Covid-19, kein Lockdown) bei gleichzeitig globalem Bewusstsein für den geschundenen Planeten durch unsere Übernutzung und entsprechendes lokales Handeln (Erneuerbare Energien).

Staubsaugen kann man beliebig verschieben, ein sehr geeignetes Instrument um Lastspitzen im Netz zu vermeiden.
Schweden ist ein tolles Land und siehe da:
Es funktioniert, dank ganzheitlicher Sichtweise.
Immer mehr und immer besser.

MfG, HPK

Gravatar: Egon Dirks

Werter Ekkehardt Fritz Beyer,...

...vielen Dank für den Link, mit diesem Artikel „Schweden, Finnland und die deutsche Energiewende“ haben die Autoren schon im März 2013 unsere grüne EE Depperei, wie einen elektroahnungslosen Schüler zu der Tafel angenagelt! Ich rate allen den Artikel lesen. Sie haben Recht, die heutige Situation in Schweden hat mit unserem Atomausstieg schon zu tun, aber nichts mit unserer „Energiewende“ und dem schwedischen Windstrom, wie Einige das hier haben wollen! Und wie weitsichtig müsste man damals sein, das alles vorzusehen, ohne NOCH zu wissen, dass wir zum Atomstromersatz nach Fukushima mehr als 10 GW Gas- und Kohlekraftwerken zum Nachbau projektiert haben, hier die Liste:

“RWE-Kraftwerks Neurath in Grevenbroich (2x1100 MW) RWE Power
- Braunkohlekraftwerk Niederaußem (1100 MW) RWE Power
- Steinkohlekraftwerk Stade (1100 MW) Eon Kraftwerke
- Steinkohlekraftwerk Staudinger (1100 MW) Eon Kraftwerke
- Erdgaskraftwerk Mecklar-Marbach/Ludwigsau (1100 MW) Dong Energy
- Erdgaskraftwerk Köln-Niehl (1200 MW) Rheinenergie
- Erdgaskraftwerk Krefeld (1200 MW) Trianel Power
- Erdgaskraftwerk GuD Ulm/Flughafen Leipheim (1200 MW) Stadtwerke Ulm
- Steinkohlekraftwerk Westfalen (1530 MW) RWE Power + Stadtwerke
- Steinkohlekraftwerk Hamburg-Moorburg (1640 MW) Vattenfall
- Braunkohlekraftwerk Neurath (2100 MW) RWE Power
Das sind laut Handelsblatt die grossen Kraftwerksneubauten. Auch wenn viele glauben so eine Windmühle (maximal 2MW) würde da eine Alternative sein dürfte schnell klar werden wieviele Windstandorte dazukommen müssten um nur einen Neubau zu verhindern. Die Energiewende geht weg von Co2 freier Erzeugung zur Erzeugung von CO2! Unsere Enkel werden danken!”
Datteln ist nicht dabei und wieso? Also, wir haben das Jahr 2021. draußen und zum Ende des Jahres 2022. erwarte ich bei uns eine Lage mit der Stromversorgung bei uns, die dramatischer wird, als bei den Schweden zurzeit und da setze ich mich wieder auf meinen Gaul, da wollen doch die grünen EE Komödianten 20 GW Atom- und Kohlekraftwerken stilllegen und tun es auch, ABER das vom 01.12.22. bis 31.12.22. und ich sehe mich verpflichtet alle 3 Monaten über dies sie zu erinnern, die Zeit tickt und man kann schon jetzt sagen, was für eine grüne EE Depperei dahinten steckt, denen 20 GW Stromleistung stillzulegen genauso einfach ist, wie zwei Finger anzupinkeln...

Beste Grüße.

Gravatar: Karl

Naja, die Schweden erlebens hautnah, aber ob hier die Grünen etwas dazulernen?? fraglich bis unmöglich...

Gravatar: Heiko G.

Wir in Deutschland sind auf dem besten Weg, es den Schweden nachzumachen.

Das man nur mit Wind- und Solarenergie den stetig steigenden Energiebedarf (E-Autos, Digitalisierung usw.) zukünftig NICHT decken kann, sagt einem doch schon der laienhafte Menschenverstand.

Aber Abhilfe ist schon auf dem Weg: Das sog. "Spitzenausgleichsgesetz" o.ä. gibt den Energieunternehmen zukünftig die Möglichkeit, den Strom beim Bürger über die neuen Zähler einfach abzuschalten oder zu begrenzen.

Ganz wie früher in der DDR...

Gravatar: Thomas Fändler

Dies kann man den schon wünschen, weil sie hätten zu sich von Gazprom II. eine Abzweigstelle haben können.
Sie sind, wie unsere Beck-Bock-Partei, die keine Atomkraft, keine Kohle, Öl und Gas wollen, dann sollen sie auch kein Gas bekommen, aber lieber die Armen (siehe oben ca. 2 Mio.) die kein Geld für Heizung haben, eine Schande für D.
Dank Herr Gabriel: Übersee hat nichts bei Gazprom II. zu sagen und wenn ich Putin wäre, würde ich den Übersee kein Titan mehr liefern, also Fr. halten und handeln mit jeder Nation ohne Sanktionen.
Mit meinem Kaufverhalten sanktioniere auch schon Länder, die uns das antun, Geld regiert die Welt, fertig---

Gravatar: Arne

Wie gewählt, so geliefert...

Es wurde laaaaange auf diese Möglichkeit Hingewisen und keiner wollte was davon hören, von den Mimmimi Grünen und der Wir sind der Hass SPD und der Heuchler CDU (Das "C" müsste durch ein "S", oder "K" ausgetauscht werden)

Gravatar: Rita Kubier

Vielleicht werden die Schweden, die diesen "erneuerbaren" Energieschwachsinn betreiben, nun durch bittere Erfahrungen, die ja unweigerlich abzusehen waren, klug? Oder genügt DIESE erste Erfahrung NOCH nicht, um aus den begangenen Fehlern zu lernen und wieder auf den Teppich der Realitäten zurückzufinden?
Deutschland wird nachziehen, wenn es die gleichen Fehler macht. Und die wird es machen, weil nicht nur die völlig unwissenden - um nicht zu sagen dummen - Grünen unbedingt und unbelehrbar die gleichen Fehler machen wollen und werden, sondern Merkel & Co ebenso.
Aber es gibt ja eine Lösung, um aus dem Energieproblem herauszukommen. Und die heißt BITTE NICHT STAUBSAUGEN!! Weitere Lösungsvorschläge bzw. Aufforderungen oder gar Verbote werden folgen, die dann lauten werden: nicht warm duschen, nicht heizen, nicht kochen usw. usf.! Und DAS hilft dann auch ungemein, sich einen grippalen Infekt zuzuziehen, der dann wiederum "bestätigt", dass der mutierte Coronavirus ja so extrem gefährlich ist!!
Die Menschheit gräbt sich doch mit Wonne und voller Power ihr eigenes Grab immer tiefer!

Gravatar: Manfred Hessel

@ Sigmund Westerwick - ..." Und bis dahin heisst es dann notfalls frieren und im Dunkeln sitzen, bis Greta kommt. ..."

Mit Greta kann man aber auch nicht ordentlich heizen, viel zu wenig Kalorien.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Fritz Beyer

... „Der Strom in Schweden wird knapp. Man hatte in Schweden die Energiewende eingeleitet und auf Windkraft gesetzt, das ging in die Hose, wie sich aktuell zeigt.“ ...

Tatsächlich?

Setzten nicht auch die Schweden nach der Katastrophe von Fukushima auf vollkommen andere Wege als Deutschland?
https://library.fes.de/pdf-files/id/10162.pdf

Ist es etwa falsch, wenn ich behaupte, dass sie sich auch dies bzgl. den Vorgaben der göttlich(?)-toxisch-grün gefärbten EU beugen mussten und deshalb nun das Nachsehen haben???

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