Ein einfacher Charakter ist der schwarze US-Komier Dave Chapelle ganz sicher nicht. In den frühen 1990er-Jahren begann er seine Karriere als Comedian und Schauspieler, zu Beginn tatkräftig gefödert von Whoopi Goldberg. In zahlreichen sehr erfolgreichen Hollywood-Porduktionen (unter anderem »Con Air«, »Robin Hood - Helden in Strumpfhosen« und vielen anderen Filmen) konnte er mit seinem komödiantischen Talent überzeugen. Auch in vielen US-Comedy-Serien gehörte er zur ersten Wahl, so auch bei der Serie »Comedy Central«. Weil ihm aber die Ausrichtung der Serie nicht mehr gefiel, stieg er - trotz eines über 50 Millionen US-Dollar dotierten Vertrages - aus.
Seine eigene Sendung »Chappelles Show« war ab 2003 im englischsprachigen Raum ein Riesenerfolg. In den nachfolgenden Jahren räumte er zahlreiche Trophäen ab, sowohl für seine Serien, seine Schauspielkunst wie auch sein Album. Aber sich vor einen politischen Karren spannen ließ er sich nicht. Ganz im Gegenteil, die seit einigen Jahren um sich greifende Abbruchkultur (»Cancel-Culture«) und den zunehmenden massiven Einfluss von Gay-, Gender- und Queer-Bewegungen auf die Filmindustrie griff Chapelle mehr als einmal an.
Das brachte ihm wenig Freunde ein, ganz im Gegenteil. Genau jene Gruppen hetzen massiv gegen Chappelle und versuchen seit geraumer Zeit, ihn als Drogensüchtigen, als Schwulenfeind und als Frauenfeind darzustellen. Erfolgreich sind sie mit diesen Kampagnen allerdings nicht.
In Los Angeles wurde jetzt eine filmische Biografie über ihn vorgestellt und selbstverständlich war er selbst anwesend. Das, was er dann sagte, dürfte den gesamten LGBTQIA+undsoweiter-Filmemachern noch lange in den Ohren klingeln. Vor dem mit 18.000 Zuschauern komplett gefülltem Auditorium in der Hollywood Bowl nahm er kein Blatt vor den Mund: »Zur Hölle mit Twitter. Zur Hölle mit NBC News, ABC News und all diesen dummen Netzwerken. Mit denen rede ich nicht. Ich rede mit euch hier heute Abend, denn das ist das wahre Leben.«
Und weiter: »In unserem Land kannst Du auf einen Neger schießen und töten, aber du solltest die Gefühle eines Schwulen besser nicht verletzen. Das ist doch krank!« Chappelle prangert diese Politik als »eine Verschwörung der angeblichen Freundlichkeit« an, doch dabei sei es nichts anderes als eine »faschistoide Cancel-Culture«, die sofort beendet werden müsse. Nach diesen Worten erhoben sich alle 18.000 Zuschauer in der ausverkauften Halle und feierten Chappelle mit Sprechchören und stehenden Ovationen.
Wäre Chappelle ein Weißer, der »Shitstorm« in den sozialen Medien hätte nicht lange auf sich warten lassen. Vermutlich wäre das Video des Auftritts von Youtube, Facebook und Instagram bereits wieder zensiert worden. Aber Chappelle ist Schwarzer und nicht nur das: 1998 konvertierte er zum Islam. Einen schwarzen Muslim zu zensieren, dass trauen sich selbst Zuckerberg und Co. samt der gesamten LGBTQIA+undsoweiter-Filmwelt nicht.
Kommentare zum Artikel
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Wieder so ein Depperter, der sein Maul aufreißt, über die Faschisten, ohne auch nur eine rudimentäre Ahnung vom Faschismus zu haben. Für die ganzen Deppen ist der Faschismus ein neuer Name für den Teufel.
Mutig, vor allem für einen Afroamerikaner. Bleibt zu hoffen, dass ihn sein Mut nicht teuer zu stehen kommt, denn seine Brüder und Schwestern von BLM sehen das sicher nicht gern, sie scheren sich einen Dreck um sie.
Ha, ha, wie amüsant! - Yes, give it to them Dave!
... „ Weil ihm aber die Ausrichtung der Serie nicht mehr gefiel, stieg er - trotz eines über 50 Millionen US-Dollar dotierten Vertrages - aus.“ ...
Weil etwa auch ihm klar wurde, was Simbabwes Informationsminister Sikhanyiso Ndlovu offen ausspach???
https://www.tagesspiegel.de/politik/simbabwe-minister-beschimpft-merkel-als-ueberbleibsel-der-nazis/1118538.html