Am 19. Mai 2025 veröffentlichte der Vatikan die Entscheidung: Kardinal Baldassare Reina wird neuer Großkanzler des Päpstlichen Theologischen Instituts „Johannes Paul II.“ für Ehe- und Familienwissenschaften. Damit ist Vincenzo Paglia, eine zentrale Figur der progressiven Umdeutung kirchlicher Lehre unter Papst Franziskus, entmachtet.
Paglia, langjähriger Vertrauter der umstrittenen Gemeinschaft Sant’Egidio, war 2016 durch eine persönliche Ausnahme von Papst Franziskus in das Amt gehievt worden – unter Missachtung der bisherigen institutionellen Ordnung. In der Folge wurde das Institut entkernt, traditionelle Lehrstühle abgeräumt und eine »pastorale Wende« eingeleitet, die katholische Positionen zu Sexualität, Familie und Lebensschutz relativierte.
Papst Leo XIV. geht diesen Kurs nicht mit. Ohne formale Statutenänderung, aber mit klarem institutionellen Signal stellt er die alte Ordnung wieder her: Der Großkanzler ist wieder der Vikar des Papstes für die Diözese Rom – in diesem Fall Kardinal Reina. Damit kehrt das Institut zurück zu seinem ursprünglichen Charakter als Hüter der von Johannes Paul II. vorgezeichneten Lehre über Ehe und Familie.
Paglias öffentliche Relativierungen zu Homosexualität, Abtreibung und künstlicher Reproduktion hatten in der Weltkirche immer wieder für Empörung gesorgt. Jetzt kommt die Reaktion: nicht durch laute Worte, sondern durch präzise Entscheidungen. Die Hoffnung vieler Gläubiger: Dass auf diese symbolträchtige Entmachtung bald weitere personelle Korrekturen folgen.
Leo XIV. macht Ernst – nicht durch große Gesten, sondern durch konsequente Kurskorrekturen im Hintergrund. So sieht Reform aus, wenn sie auf Wahrheit und Klarheit baut.
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