SPD-Frauen wenden sich von Schulz ab

Scheitert die SPD an der Frauen-Quote?

Der Lack ist ab. Martin Schulz, einst Erlöser und Retter der SPD, steht nun recht einsam da, er verliert Rückhalt in der SPD und hat es mit Frauen zu tun, die es ernst meinen mit der Quote und damit nicht nur Schulz, sondern auch der SPD insgesamt schaden.

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Martin Schulz hat die Frauen nicht auf seiner Seite, der focus spricht sogar von einem »Aufstand der Frauen«. Manuela Schwesig erteilt ihm die Note »ungenügend«, wie vielfach gemeldet wurde: »In unserem Leitantrag findet sich bislang nichts zu dem Versprechen, dass die SPD weiblicher werden muss. Das ist ungenügend«, sagte sie, dem Spiegel. Sie dagegen will es weiblicher, sie fordert »familienfreundliche Sitzungszeiten« und »Fortbildungen zum Thema Gender«. 

Nun machte auch Katarina Barley Druck. »Die SPD kann es sich schlicht nicht leisten, Frauen intern nicht zu fördern, wenn wir eine prägende politische Kraft in unserem Land sein wollen«. So meldete es unter anderem die Frankfurter Rundschau, wo es heißt: »Die Genossinnen wollen an die Macht.«

Im Wallstreet Journal mahnte Barley mehr »Sensibilität für Geschlechterfragen« an. Die SPD habe viele gute Frauen, das müsse sich auch in den Spitzenpositionen widerspiegeln. »Dafür muss sich auch bei uns etwas in den Köpfen ändern.«

So sieht es auch Elke Ferner, die Chefin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, die gleich nach der Wahl im Spiegel verkündete: »Es sind genügend qualifizierte Frauen da. An dieser Stelle erwarten wir schnell Bewegung.«

Was die Frauen jedoch nicht sehen, ist, dass ihr Selbstlob kein Echo findet und dass die Spitzenpolitikerinnen keineswegs immer ein gutes Bild abgeben. Im Gegenteil. Man fragt sich ernsthaft, wo denn die qualifizierten Frauen sind.

Manuela Schwesig steht wegen der Förderung linker Gewalt in der Kritik. Barbara Hendricks macht überhaupt kein gutes Bild bei der Klima-Konferenz (aber sie hat, wie die Presse meldet, ihre Partnerin geheiratet). Brigitte Zypries leitet zurzeit das Wirtschaftsministerium. Was hören wir von ihr? Sie will Quoten.

Darum geht es bei den Forderungen der Frauen: um Quoten um ihrer selbst willen. Ohne Rücksicht auf Inhalte. »Inhalte überwinden«, so lautete einst eine Parole der Spaß-Partei. Die SPD-Frauen meinen es ernst. Für sie ist diese reine Formalität, die sich am biologischen Geschlecht orientiert, ihr ein und alles. Es ist das, was sie für einen politischen Inhalt halten. Quoten zu fordern halten sie für eine Qualifikation.

Wenn es Kritik gibt, dann ist sie sexistisch, wie Andrea Nahles eindrucksvoll bestätigt. In der Zeit sagt sie: »Eine ty­pi­sche Se­xis­mus-Er­fah­rung ist, dass Frau­en nicht ernst ge­nom­men wer­den. Ich habe un­glaub­lich oft ge­hört: Die kann das nicht. Oder: Sie ist noch nicht so weit«. Dass die Kritik berechtigt sein könnte, sieht sie nicht. Nahles hat sich nun auch von Schulz distanziert.

Unter vorgehaltener Hand soll in SPD-Kreisen ein Spruch kursieren, der eine Ergänzung zu dem Slogan darstellt, der vor über hundert Jahren umherging. »Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten«, hieß es einst (es ging damals um Kriegsanleihen). Die aktuelle Version lautet: »Wer schadet der Partei von innen? Sozialdemokratinnen«.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Andreas Berlin

Was sagt Andrea Nahles: "Ich habe un­glaub­lich oft ge­hört: Die kann das nicht."
STIMMT!!!!!!!
Uns Normalos im Volk, also mir, ist es völlig egal, ob es eine Quote gibt oder nicht, denn in einer Regierung (oder Partei) kommt es darauf an, dass dort PERSÖNLICHKEITEN tätig sind, die eine vernünftige und realitätsbezogene Arbeit machen und echte Probleme lösen. Das Geschlecht ist mir dabei völlig egal, wobei mich meine Erfahrung lehrt, dass eine gute Mischung immer einen besseren Erfolg ermöglicht.
Die SPD-Frauen sehen aber ihren Erfolg nur in einer Quote, also eine Zwangsinstallation von Frauen in Leitungsfunktionen. Glückwunsch!!! Wunderbarer Lösungsansatz! Ich würde mich als SPD-Frau erst einmal mit meinen Geschlechtsgenossinnen in einen stillen Raum zurückziehen und darüber diskutieren, warum nach den Katastrophenauftritten des Vorsitzenden (einem Mann!!!) und der Bruchlandung zur Wahl nicht der Ruf nach den "Frauen an die Macht" nur so durch die SPD geistert? Wie sagte Frau Nahles? "Ich habe un­glaub­lich oft ge­hört: Die kann das nicht."
Das ist nicht Sexismus, sondern die Wahrheit!

Gravatar: Gernot Radtke

Die SPD ignoriert immer noch, was den Menschen unter den Nägeln brennt: die illegale, niemals von den Deutschen zu bewältigende illegale Migration ins Land. Diesen Menschen sind innerparteiliche SPD-Quoten und Stuhlkreise völlig wurscht. Ob die Dummheit weiblich daherkommt oder männlich, ist doch irrelevant. – Zu bedenken gebe ich außerdem, welchen mittlerweile gigantischen Schaden für unser Land amtsgeile rotgrüne Kampfhennen in hohen Regierungsfunktionen angerichtet haben. Praktisch alle. Keine ist der großen Umvolkerin jemals in deren unsägliche Paraden gefahren.

Gravatar: Gernot Radtke

Wunderbar, läuft alles gut für die SPD. Noch etwas mehr Genderhirnkacke einrühren, dann klappt's bestimmt bei den nächsten Wahlen! Interessant, wie die roten Kampfhennen agieren: gestern haben sie ihren Super-Hahn noch zu 100% auf den Hof gelockt; heute jagen sie ihn zu 100% fort. Ob der junge Mann es überhaupt schon bemerkt hat?

Gravatar: Günter Buchholz

Gleichstellungspolitik, Familienpolitik und Islam

Was ich teils wörtlich, teils sinngemäß aus einem kontroversen Gespräch mit einem deutschen SPD-Abgeordneten über die „Frankfurter Erklärung zur Gleichstellungspolitik“ und den Islam notiert und mitgenommen habe:

"Frauen müssten wegen der Widerstände rückständiger Männer besonders gefördert werden.

Die klassische Familie sei rückschrittlich, [obwohl er selbst in einer solchen lebt].

Er werde sich immer dafür einsetzen, daß ich meine Meinung, die Gleichstellungspolitik sei ein Verfassungsbruch, immer äußern dürfe.

Was in Parteiprogrammen stehe, sei belanglos, denn niemand lese sie.

Die Türkei sei ein europäisches Land.

Der Islam gehöre zu Deutschland, so wie BP Wulff das seinerzeit verlautbart habe.

Der Bundestag habe sich bei seiner Nicht-Wahl von Hr. A. Glaser als Bundestagsvizepräsident – in sachlicher Hinsicht bezüglich des Islams – nicht geirrt.

Die Religionsfreiheit (Art. 4 GG) garantiere das unbegrenzte Ausleben des Islams in Deutschland.

Die Entscheidung im Frühherbst 2015 bezüglich der Flüchtlinge sei richtig gewesen." -

Ich meine, diese Aussagen sprechen für sich und benötigen keine weitere Kommentierung.

Quelle:
http://frankfurter-erklaerung.de/2017/10/spd-5/

Gravatar: siggi

Sieht man dieses Merkel-Klatscher-Personal bei der SPD, gibt es dort keine Qualifikation mehr. Daher Männer oder Frauen - gleich null. Somit berechtigt, an sich zu denken; die Mädchen werden nun älter - die Rente noch lang hin. Schulz braucht Pragmatiker, Leute der alten Gilde, der SPD neuen Odem einzuhauchen: SPD, eine Blaumann-Partei. Dieser Weg zurück (Arbeiter-Aristokratie), kann nur von Leuten vollzogen werden, die die Straße kennen. Die Berufspolitiker kennen nur Schule, Studium und Partei. Die Frauen wollen Selftie, sind in Selbstdarstellung verliebt. So gesehen, stehen Schulz harte Zeiten bevor. Volkspartei, war gewesen, vielleicht nun Geschlechterpartei - wird Einbahnstraße bleiben. Zurück zu Werkbank, Reindustrialisierung hat im Obamas Land längst begonnen, in Berlin wird es ignoriert. Einmal vor, nie zurück, hat starken Sogeffekt. Arme SPD.

Gravatar: Stephan Achner

Wie wäre es mit dem Vorschlag, für Frauen und Männer getrennte SPD´en zu gründen, die bei Wahlen auch getrennt antreten? Dann könnte man diese albernen Frauenquoten-Diskussionen bei der SPD endlich beenden.

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