Internationale Politik schweigt: Es war ja nicht in Syrien

Saudischer Luftschlag im Jemen: Mindestens 20 Tote bei Bombardierung einer Hochzeit

Bei Luftangriffen des saudischen Militärs im Jemen ist eine Hochzeitsgesellschaft bombardiert worden. Es gab mindestens 20 Tote und viele Verletzte. Eine internationale Empörung blieb bis jetzt aus.

Foto: Omar Chatriwala / Al Jazeera English / flickr.com / CC BY-SA 2.0
Veröffentlicht:
von

Man stelle sich vor, es wäre ein Luftschlag der syrischen Assad-Luftwaffe in Syrien gewesen: Die USA hätten vermutlich mit Tomahawk-Marschflugkörpern geantwortet.

Doch es war die saudische Luftwaffe im Jemen: Wie unter anderen Al-Jazeera berichtete, haben die Saudis in der jemenitischen Provinz Hajjah eine Hochzeitsgesellschaft bombardiert.

Mindestens 20 Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein, mehr als 40 seien zum Teil schwer verletzt worden. Darunter seien auch viele Frauen und Kinder.

Dieser Vorfall ist nicht der erste dieser Art. Seit mehreren Jahren fliegen die Saudis und ihre Verbündeten Luftangriffe im Jemen, um Stellungen der schiitischen Houthi-Rebellen zu treffen. Mehrmals wurden Menschenansammlungen unbeteiligter Zivilisten von Bomben getroffen.

Beschwerden seitens der USA oder ihrer westlichen Verbündeten hielten sich bisher in Grenzen, weil Saudi-Arabien ein wichtiger Bündnispartner gegen den Iran ist. Außerdem haben die USA längere Zeit dort selbst Drohnenangriffe zur Terrorismus-Bekämpfung durchgeführt und ebenfalls mehrfach Zivilisten getroffen. Barack Obama hatte im Weißen Haus regelmäßig die »kill list« abgearbeitet, eine Liste, die zu eliminierende Terroristen aufführte, die sich vor allem im Jemen und in Afghanistan aufhielten.

Die schiitischen Houthi-Rebellen im Jemen gelten als Verbündete des Iran, ebenso wie die schiitischen Hizbollah im Libanon und in Syrien.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: brenner karl

Vielleicht sollten die Saudis das Schwert auf ihrer Flagge durch eine Fliegerbombe ersetzen. Das wäre doch zeitgemäß?

Gravatar: Holger Burkhard

Hinzuzufügen ist, dass Deutschland ( wieder einmal? ) den Saudis Bomben liefert. Da gibt es eine Fa., die Rheinmetall zugehörig ist, die auf Sardinien und in Südafrika Bomben im großen Umfang produziert und ungeniert nach Saudi Arabien liefert.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Eine internationale Empörung blieb bis jetzt aus.“ …

Ich denke, dass der Friedman Georg die Erklärung dafür längst lieferte:

… „Kein Ort kann auf Dauer friedlich bleiben, auch die USA nicht“, ich meine, wir (USA) werden von Kriegen begleitet bzw. betroffen“… https://www.youtube.com/watch?v=ablI1v9PXpI

Ist es da nicht völlig legitim, wenn auch mal ein ´noch` Verbündeter in die Presche springt???

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang