Weltweit größter Erdölexporteur will Uran fördern und nutzen

Saudi-Arabien startet Nuklearprogramm

Regelmäßig sorgt in der Region das Nuklearprogramm des Iran für Streit, in der Sorge, das Land könnte eine Atombombe entwickeln. Jetzt plant auch Saudi-Arabien Uran anzureichern. Wie es heißt, zu »friedlichen Zwecken« für den Bau von zwei Kernkraftwerken.

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Das erdölreiche Saudi-Arabien will künftig Uran als Teil eines eigenen Nuklearenergieprogramms fördern und bis Ende 2018 mit dem Bau zweier Reaktoren beginnen. Dabei heißt es, das Förderprogramm soll ausschließlich »friedlichen Zwecken« dienen und in die Atomaufsicht der IAEA eingebunden werden.

Hashim bin Abdullah Yamani verweist als Leiter der saudischen Regierungsbehörde für nukleare Planung darauf, dass das Vorhaben aus ökonomischer Sicht Bedeutung habe. Saudi-Arabien wolle einen ersten Schritt in Richtung Autarkie bei der Herstellung von Kernbrennstoffen beschreiten.

Saudi-Arabien sucht derzeit für seine Pläne Hilfe in Südkorea, China, Frankreich, Russland, Japan und den USA. Inwieweit die Anreicherung und die Weiterverarbeitung von Uran aber auch eine Voraussetzung zu dessen militärischer Nutzung bietet, ist dabei noch nicht abzusehen.

Das Land will bis 2032 etwa 17,6 Gigawatt an nuklearer Kapazität bis 2032 schaffen, was der Kapazität von 17 Reaktoren entspricht. Alle erforderlichen Gesetze rund um die nukleare Energieerzeugung sollen in Saudi-Arabien bis zum dritten Quartal 2018 stehen. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate planen 2018 ihren ersten Reaktor in Betrieb zu nehmen.

Bisher gab es in der Region immer wieder Streit um das Atomprogramm des Iran, dem es laut einer 2015 geschlossenen 5+1-Vereinbarung erlaubt wurde, Uran auf 3,67 Prozent anzureichern, was die notwendige Menge für die kommerzielle Energieversorgung ist. Sein darüber hinaus gehendes Nuklearprogramm stellte der Iran für 15 Jahre gegen eine Aufhebung der Sanktionen ein.

Mehr dazu unter standard.at

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alfred

Mit Sanktionen vom Westen - oder diesmal ohne?
Israel erhält wieder mal, klammheimlich neue U-Bote von Erika Merkel.
Erika Merkel wird weiter marschieren bis alles in Scherben zerbricht ......

Gravatar: Sigmund Westerwick

Die Bombe tickt

Der größte Exporteur islamischen Terrors ist Saudi Arabien, und das Königshaus ist in der eigenen Bevölkerung so verhasst, dass die USA etwas 30.000 Soldaten permanent in Saudi Arabien stationiert haben, zum Schutz von Demokratie und Menschenrechte, falls Zeit bleibt auch zur gelegentlichen Kontrolle der Ölquellen.
Politisch machen sie aber vieles richtig, sie kaufen ihre Waffen ordnungsgemäß in den USA und England, machmal auch in Deutschland, bevor sie ihre Nachbarn damit heimsuchen, wie gerade im Jemen.
Angesicht der Stümperei der westlichen Staaten in der Golfregion und der Radikalität der Fundamentalisten im Saudi Arabien ist es lediglich eine Frage der Zeit wann es in Saudi Arabien zu einem Umsturz kommt, das Ergebnis wären dann Atomwaffen oder zumindest spaltbares Material in Händen eines BinLadin.

Das alles scheint den westlichen Staaten und den USA nicht klar zu sein, die Iraner als Achse des Bösen stehen immer mit einem Bein im Weltgefängnis, die Saudis als führender Exporteur von Terrorismus sind da bestimmt viel besser.
Nun ja, wir leben in einer bunten Welt, und das gelegentlich Aufleuchten eines Atompilzes in Nahen Osten kann ja auch ganz hübsch sein, ist ja schliesslich bald Weihnachten und da wäre ein leuchtender Stern über Jerusalem auch mal wieder ganz hübsch, also weiter so.

Gravatar: Dirk S

Zitat:"Inwieweit die Anreicherung und die Weiterverarbeitung von Uran aber auch eine Voraussetzung zu dessen militärischer Nutzung bietet, ist dabei noch nicht abzusehen."

Doch. Und war aus folgenden Gründen:

- Die Leistungsfähigkeit der Zentrifugenanlagen. Denn das waffenfähige U235 hat nur einen Anteil von 0,72% am Natururan, was zu 99.27% aus U238 besteht, dass für Reaktoren aber nicht für Bomben geeignet ist. Zur Zentrifugierung von waffenfägigen Material benötigt man sehr viel leistungsfähigere Anlangen als nur für Kernbrennstoff. Kann man ausrechnen, ab wann es verdächtig wird.

- Wie arbeitet man mit der IAEA zu sammen und wie offen gestaltet man sein Atomprogramm. Wer Nuklarwaffen bauen will, hält vieles geheim. Wer Kernenergie friedlich nutzen will, kauft schlüsselfertig Bewähres bei einem großen Anbieter. Selbstentwickeln lohnt nicht wirklich.

Zitat:"Das Land will bis 2032 etwa 17,6 Gigawatt an nuklearer Kapazität bis 2032 schaffen, was der Kapazität von 17 Reaktoren entspricht."

Wollen die auch Leitungen driekt nach DE verlegen? Dürfte sich lohnen.

Zitat:"Alle erforderlichen Gesetze rund um die nukleare Energieerzeugung sollen in Saudi-Arabien bis zum dritten Quartal 2018 stehen."

Der Vorteil eines echten Königtums. Ob das Volk nun einverstanden ist, nun ja, interessiert auch in so mancher Demokratie niemanden.

Zitat:"Auch die Vereinigten Arabischen Emirate planen 2018 ihren ersten Reaktor in Betrieb zu nehmen."

Stand der Bauarbeiten? Der Bau eines Reaktors dauert ein paar Jahre.

Zitat:"Bisher gab es in der Region immer wieder Streit um das Atomprogramm des Iran, dem es laut einer 2015 geschlossenen 5+1-Vereinbarung erlaubt wurde, Uran auf 3,67 Prozent anzureichern, was die notwendige Menge für die kommerzielle Energieversorgung ist."

Der Iran hat Vieles geheim gehalten und damit nun mal eben den Verdacht auf sich gezogen, nicht nur friedlich die Kernenergie nutzen zu wollen. Zumal der Iran auch gerne die lokale Großmacht spielt, was schon allein Misstrauen begründet. Da hat die iranische Regierung schon ganz schön was verbockt, wenn sie tatsächlich nur eine friedliche Nutzung anstrebten. Das hätten sie auch mit viel weniger Stress haben können.

Zitat:"Sein darüber hinaus gehendes Nuklearprogramm stellte der Iran für 15 Jahre gegen eine Aufhebung der Sanktionen ein."

Also zofft man sich in knapp 10 Jahren wieder.

Bombenfeste Grüße,

Dirk S

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