Wird China Saudi-Arabiens wichtigster Partner?

Saudi-Arabien beendet Petro-Dollar-System

Nach dem Zweiten Weltkrieg einigten sich die USA und Saudi-Arabien darauf, Erdöl stets in US-Dollar zu handeln. Andere Länder folgten nach. So entstand das Petro-Dollar-System, das dafür sorgte, dass die Nachfrage nach US-Dollar immer hoch blieb. Das könnte nun bald Geschichte sein.

Foto: Screenshot YouTube/CBS
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Es war eines der wichtigsten Deals in der jüngeren US-Geschichte. Eingefädelt von der US-Regierung mit dem Saudischen Königshaus, wurde vor mehr als sieben Jahrzehnten das Petro-Dollar-System eingeführt. Das bedeutete, dass Erdöl nahezu ausschließlich in US-Dollar gehandelt werden musste. Dadurch konnte die Stabilität des US-Dollars gesichert werden. Denn egal, wie viel Schulden die USA aufnahmen, die Nachfrage nach dem US-Dollar blieb immer hoch. So konnte eine massive Inflation wegen der Schuldenaufnahme verhindert werden.

Nun hat Saudi-Arabien die Verlängerung des Vertrages aufgekündigt. Das war schon lange vorausgesagt und angekündigt worden. Das saudische Königshaus hat erklärt, dass die Vereinbarungen nicht verlängert werden

Es gibt hierfür zwei Gründe.

Zum einen will sich Saudi-Arabien von der US-Vorherrschaft im Nahen und Mittleren Osten lösen, die von der Mehrheit der islamischen Welt abgelehnt wird.

Zum anderen spielt die Volksrepublik China eine immer größere Rolle im Handel mit Erdöl. Denn während die USA ihr Erdöl hauptsächlich aus Eigenproduktion und aus Ländern wie Venezuela beziehen, ist Ostasien auf das Erdöl aus dem Persischen Golf angewiesen. Daher ist es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis China darauf besteht, eine Art Petro-Yuan anzustreben. Nun wird immer mehr Erdöl in Yuan gehandelt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gottfried Stutz

Nun leben die Saudi-Herrscher gefährlich. Nach Aufhebung des Goldstandards unter Nixon im August 1971 hatte der Dollar keinen Wert mehr zu einem Rohstoff. Aus diesem Grunde fädelten die USA in den Jahren danach mit den Saudis den Deal ein, dass Rohöl nur in Dollar frakturiert wird. Als Gegenleistung sicherten sie den Schutz des Königshauses. Dadurch war sichergestellt, dass alle Länder, die Öl kauften, zuerst Dollars brauchten. Dollars erhielten sie nur, wenn sie dafür an die USA Waren verkauften. Somit war sichergestellt, dass die USA andere Länder stets plündern und über ihre Verhältnisse leben konnten. Die USA werden nun alles versuchen, dieses zu verhindern. Nun geht es um alles, nämlich um den Wert des Dollars.

Gravatar: Winnetou Koslowski

@fishman 14.06.2024 - 09:01
Sie haben den Sachverhalt sehr gut auf den Punkt gebracht dazu meinen herzlichen Dank.

Uns wird dieses neue Szenario auch ganz schön heftig auf die Füße fallen, zumal dieser elende Euro für mich von Anfang an nur ein Kunstgeld war, weil man ja auch das floaten schwacher Währungen damals 2001 mit abgeschafft hat, also nicht nur unsere harte DM. Seither müssen diese schwachen Währungen daher mitgeschleppt werden, was aber auch diese Länder dennoch jetzt hart treffen wird. Warnende Stimmen hat es ja damls als auch gegeben aber wer hört in dieser von Arroganz und Stolz geprägten bösen Zeit schon auf Warnungen?

ARD und ZDF sind doch so gute und vor allem "seriöse" Info Quellen. Bei manchen Gesprächen bezüglich der aktuellen weltweiten und auch uns national betreffenden Situationen, höre ich immer wieder den Satz:" Ach das glaube ich aber nicht"
Im Geist sehe ich dann oft wie aus dem Kopf des Gegenübers das bekannte Bild eines Fernsehgeräts wird, auf dem steht :"The Brain washed Generation!".

Gravatar: Karl Biehler

Der DS ist so im Arsch. Die brauchen dringend einen Krieg. Der schwarze Schwan ist schon im Anmarsch.

Gravatar: fishman

Das muss einmal so langsam begriffen werden, daß die maßlosen Kriegs-/Verteidigungsausgaben der USA und das teilweise luxuriöse Leben breiter Bevölkerungsschichten, sowie das ungebremste private Schuldenmachen und natürlich das vor allem das staatliche Verschulden nur möglich sind, weil es den USA gelungen ist nach dem II Weltkrieg ein Finanzsystem auf Kosten der Weltgemeinschaft zu etablieren. Da gibt es langfristig nicht mehr viel zu staunen. Scheinbar war die eigene Währung goldgedeckt und die kreative Geldmenge in USD stellte kein sonderliches Risiko dar, bis Nixon, der damalige amerikanische Präsident, die Golddeckung in den 70igern einfach hinwegfegte nachdem Frankreich seine USD Bestände in Gold umtauschen wollte. Aber Geld ist nun mal Geld und man kann mit diesem wenn es unlimitiert zur Verfügung steht, eben auch reale Werte kaufen oder gute Ideen locker fördern und mit den Förderungen extrem hoch ins Risiko gehen. Ein gutes Beispiel war in jüngster Vergangenheit die kreative Verschuldungsorgie mit Finanzderivaten die nur wenige verstanden und die so ziemlich die gesamte westliche Welt, besonders auch Deutschlands Landesbanken in Schieflage gezwungen haben. ABS und CDS u.a hießen diese Zauberderivate. Diese Schieflage wurde mit Umbuchungen und vermixen von Vermögenswerten sowie Staatsgarantien aus der realen Welt gezaubert und keiner redet mehr darüber. Die Realitäten ausblenden und darüber einig sein. Das hält das hoffnungslos verschuldete westliche Finanzsystem noch Finanzsystem noch aufrecht. Dazu dient auch das sogenannte G7-Treffen. Wenn man allerdings die Augen auch vor der Realität außerhalb der G7 und die sich anbahnenden Entwicklungen ignoriert, könnte es sehr schnell zu spät sein . Aber wofür eigentlich. Der " Point Of No Return" ist schon wahrscheinlich schon überschritten. Und wenn man im Westen offiziell damit beginnt hier geparktes ausländisches Vermögen zu konfiszieren, um damit Kriege zu finanzieren, erodiert man zwangsläufig die Werthaltigkeit von bisher anerkannten und geschützten Vermögenswerten. Das wird sich ebenfalls negativ auf den westlichen Finanzmarkt auswerten. Ein Versprechen, daß die Saudis vor 70 Jahren gegenüber den USA abgegeben haben, war ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, nämlich der Schutzschild der USA über Saudi Arabien. Heute sind die geopolitischen Realitäten, die viele hier noch immer ausblenden, fundamental andere. Der sogenannte Westen muss daher noch feste Zusammenhalten, Fällt der US Dollar, krachen unsere Währungen natürlich auch zusammen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund die Ukraine, koste es was es wolle, in jeglicher Form zu Unterstützen . Ein Sieg Russlands würde eine drastische Verschlechterung der westlichen Position und damit auch des westlichen Finanzsystem zur Folge haben.

Gravatar: Tina D.

Neutral betrachtet, sind sich China und Saudi-Arabien wirtschaftlich und räumlich näher im Bereich des Ölgeschäfts als die USA und Saudi-Arabien.

Ich kann verstehen, dass Saudi-Arabien sich von den USA unabhängig machen möchte.

Wenn der Dollar kippt, könnte ich mir auch vorstellen, dass es in der EU auch wieder eine Währungsreform gibt. Weder die USA noch Deutschland sind in der Lage, jemals ihre Schulden zurückzuzahlen.

Beide Länder sollten über eine andere Finanz- und Wirtschaftspolitik nachdenken, nachdem sie die aktuelle vor die Wand gefahren haben.

Gravatar: marco stein

Das einst für afrikanische Staaten recht geordnete Lybien wurde ins Chaos gestürzt, weil Gaddafi mit dem Gold Dinar eine vom US Dollar unabhängige stabile Währung schaffen wollte, was den USA natürlich sehr geschadet hätte, finanzieren diese doch ihr unfaßbar hohes Außenhandelsdefizit seit Jahrzehnten mit dem Drucken von immer mehr grünen Papierschnippseln.
Diese perfide Nummer lässt sich weder mit Saudi Arabien noch mit den BRICS Staaten wiederholen. Deshalb lautet die Strategie der USA wie immer Zwietracht zu säen und Krieg zu schüren. Ihr einziges herausragendes Talent. Nur wollen sie nicht selbst dafür den Kopf hinhalten, das sollen die Europäer übernehmen. Einige Staaten haben den Braten natürlich längst gerochen, nur die Deutsche Regierung scheinbar nicht. Wundern tuts mich indes nicht, man braucht sich bloß dieses trübselige Gruselkabinet anzuschauen, das auch noch die Chuzpe hat, die zwei Oppositionsparteien, die ernsthaft für friedenstiftende Maßnahmen werben, eifrig zu diskreditieren. Und die ÖRR als Regierungssprecher machen eifrig mit. Das kann böse enden für Deutschland.

Gravatar: Hajo

Genau deswegen hat man die Chinesen im Visier, hat aber seine Probleme damit weil es nicht Libyen ist und große Probleme bereiten könnte, wenn man es darauf ankommen lassen wollte und nun in kleinen Schritten die Chinesen anstechen will, um zu sehen wie lange sie still halten.

Das geht mittelfristig nicht gut, denn vorher sind die Amis pleite und dann müssen sie die "Sau" rauslassen, was sie ja auch bei den Russen schon versuchen und da haben sie ein noch größeres Problem, was sie nur ungern zugeben, denn die sind bis an die Zähne bewaffnet und was nützt der schönste Sieg, wenn man selbst im Grabe liegt.

Gravatar: Karl Biehler

Dem DS bleibt jetzt nur noch ein schwarzer Schwan?!

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