Oberstes Schiedsgericht entscheidet:

Sarrazin fliegt aus der SPD

Das oberste Parteigericht der Sozialdemokraten hat den Parteiausschluss von Thilo Sarrazin bestätigt. Das ist ehrlich und konsequent. - Ein Kommentar

Thilo Sarrazin (Foto: Richard Hebstreit, Wikicommons, CC-2.0)
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Im dritten Anlauf ist die Führung der SPD nun endlich erfolgreich: Thilo Sarrazin fliegt aus der SPD. „Der Parteiausschluss ist damit wirksam“, hieß es in einer Mitteilung des Parteischiedsgerichts vom Freitag. Der 75-Jährige ehemalige Bausenator von Berlin ist damit offiziell nicht mehr Mitglied der SPD.

Der streitbare Mann hat oft provoziert. Ob er die »Produktion von Kopftuchmädchen« kritisierte oder zuletzt schrieb: »Feindliche Übernahme: Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht« - immer waren ihm Leser und Schlagzeilen sicher. Und ebenso sicher heulte die SPD-Führung auf.

Doch während die Verkaufszahlen seiner Bücher in die Höhe stiegen und Sarrazins Lesungen stürmisch besucht wurden, sank die SPD auf immer tieferen Grund. Und obwohl der Buchtitel ›Deutschland schafft sich ab‹ mittlerweile zur Redewendung im Kulturkampf geworden ist - die Sozialdemokraten wollten ihn nicht mehr. Sie sahen in ihm einen Rassisten.

Das darf nicht verwundern. Dass eine Partei, die mit ihren ehemaligen Folterknechten der SED/PDS/Linken Koalitionen eingeht, ein williges, wenn auch umstrittenes Mitglied nicht akzeptiert, ist konsequent. Unterwürfigkeit und Opportunismus waren fast immer Zeichen der Sozialdemokraten. Die wenigen Ausnahmen wie Schumacher und Schmidt bestätigen eher die Regel.

Was aber verwundert, das ist die Hartnäckigkeit mit der Sarrazin darum kämpfte, Sozialdemokrat bleiben zu dürfen. Selbst jetzt erklärte er im Anschluss an das Urteil, weiter kämpfen zu wollen. Vor dem Landgericht in Berlin will Sarrazin das Urteil anfechten. Seine Begründung ist geradezu rührig: »Dies war kein offenes, ehrliches und faires Verfahren«. Kein Zitat aus seinem Buch ›Feindliche Übernahme: Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht‹ sei als falsch oder rassistisch qualifiziert worden, sagte der Ausgestoßene. »Aus meiner Sicht stand die Entscheidung vor der mündlichen Verhandlung bereits fest«.

Ja, was denn sonst, Werter Herr Sarrazin. Die SPD ist die Partei, die sie nun einmal ist. Glauben sie wirklich, es ginge um Wahrheit? - Es geht um Politik. Und aus der politischen Warte gehören Sie mit Ihren Thesen nicht zu den Sozialdemokraten einer Frau Esken oder eines Komsomolzen wie Kevin Kühnert.

Vielleicht steckt noch zu viel von den genannten Eigenschaften in Thilo Sarrazin: Unterwürfigkeit und Opportunismus. Sonst wäre er längst von selber gegangen. In welche Partei? - Auf Einladung von Jörg Meuthen hat Sarrazin im Bundestag schon geredet. Warum nicht auch als vom Bürger gewähltes Mitglied einer Partei, die sich gerade ihrerseits von Mitgliedern trennt, die kaum wirklich zu ihr gehören. Gut täte das beiden Parteien.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rita Kubier

@Walter 05.08.2020 - 12:34

Super Beitrag! Ihren Ausführungen, Ihrer Meinung und Einschätzung vor allem auch zur AfD kann ich absolut beipflichten!

Gravatar: Karl Napp

@ Doppelgänger

Die Herabsetzung des Wahlalters, um Grünen und SPD zu mehr Stimmen zu verhelfen, ist keine gute Idee. würden. Es wohl die Grünen davon mehr profitieren, denn von den Verkehrsampeln her wissen schon Kinder, daß Grün "Vorwärts" bedeutet, und Rot "Halt". Zum Thema "Mißbrauch noch unwissender/unerfahrener Jugend zu politischen Zwecken": Der Reichsjugendminister Baldur von Schirach hatte seinem braunen, aus Österreich gekommenen Reichskanzler, Massen- und Völkermörder Adolf Hitler noch zu dessen Geburtstag am 20. April 1945 den Jahrgang der 15-jährigen deutschen Buben für die Wehrmacht "geschenkt". Vielleicht kommt aus der grün--roten Ecke bald der Vorschlag, das Wahlalter nicht nur auf 16, sondern auf 15 zu senken?

Gravatar: derDietmar

Wer hat ihn verraten?
Sozialdemokraten!

Gravatar: Lutz Suckert

Die SPD hat in den letzten 30 Jahren in etwa 50 % ihrer Mitglieder verloren und steht nach den aktuellen Umfragen nicht ganz so gut da. Ich sehe niemanden, der fähig wäre, diese Volksverräter aus ihrem tiefen Loch zu holen. Wenn dies ihr Hauptziel war, diesen Herrn Sarrazin hinaus zu kegeln, dann kann ich nur sagen, schade um jede zukünftige Stimme, denn eigentlich paßt dieser Mensch, wie kein Anderer zu dieser ehemaligen Volkspartei...

Gravatar: Sabine

Den vielen Kommentaren ist nichts mehr hinzuzufügen.
Festzustellen ist nur noch, dass Frau Eskens sich wohl Gabriel als Vorbild des "guten Tones" genommen hat.
Die am Sonnabend Demonstrierenden als Coronidioten zu bezeichnen, ist vielleicht ihre Art, die Partei in die Moderne zu führen.
Da passt Sarrazin nun wirklich nicht mehr rein.

Gravatar: Vesna

"Die Frage ist: sind diejenigen, die sagen, ohne ihn ist die SPD endgültig unwählbar, mehr, als diejenigen, die sagen, jetzt kann man die SPD wieder wählen. Da kann man gespannt sein! "

Gerade in NRW oder Bremen wird die SPD aus Tradition weiter gewählt werden, sollten deren Forderungen noch so unsinnig sein...

Gravatar: Rita Kubier

Eigentlich sollte Sarrazin doch froh sein, NICHT mehr zu dieser linksextremen Partei, deren Führung sich öffentlich zur Antifa bekennt, dazuzugehören.
Diese Roten, die im Bundestag die gewalttätige Antifa in höchsten Tönen loben und denen es absolut nichts ausmacht, dass von diesen Rotfaschisten überall, wo die aufschlagen, Gewalt und Terror ausgeht. Welcher normale, denkende, vernünftige und friedliebende Mensch will denn unbedingt (noch) zu so einer - den roten Faschismus verherrlichenden - Partei dazugehören?!
Es gibt keine Sozialdemokraten mehr! Die, die sich JETZT "Sozialdemokraten" nennen, sind durch und durch Kommunisten mit faschistischer Gesinnung, die das Volk in diktatorischer, rot-faschistischer Weise unterdrücken und beherrschen wollen. DAS sollte auch Sarrazin bewusst sein und sich fragen, ob er solchen dazugehören will.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Vielleicht steckt noch zu viel von den genannten Eigenschaften in Thilo Sarrazin: Unterwürfigkeit und Opportunismus. Sonst wäre er längst von selber gegangen. In welche Partei? - Auf Einladung von Jörg Meuthen hat Sarrazin im Bundestag schon geredet. Warum nicht auch als vom Bürger gewähltes Mitglied einer Partei, die sich gerade ihrerseits von Mitgliedern trennt, die kaum wirklich zu ihr gehören. Gut täte das beiden Parteien.“

Klar, zumal das Helge Lindh von der SPD den Thile Sarrazin scheinbar schon „schächten“ lassen wollte!
https://www.journalistenwatch.com/2020/08/01/wollte-helge-lindh/

Allerdings: Ist das nicht typisch für das Mitglied einer Partei, deren „rot-rot-grüner Sozialismus schon derart wirkt, dass Berliner keine Wohnungen mehr finden, für Flüchtlinge aber gesorgt ist?
https://www.journalistenwatch.com/2020/08/01/rot-sozialismus-berliner/

Da „Rechtsbruch“ unter göttlichem(?) Diktat scheinbar aber schon als legitim bewertet wird:

Ist es da nicht verständlich, dass auch „eine wichtige Klage gegen die Maskenpflicht“ erwartungsgemäß abgeschmettert wurde?

Könnte der Grund hierfür nicht auch darin liegen, dass sich die für dieses Urteil Hauptverantwortlich sagen:

„Was politisch nicht gewollt ist, darf vor Gericht nicht sein“?
https://www.rubikon.news/artikel/der-rechtsbruch

Am Beispiel der DDR bzw. alias Freisler und dem von ´ihm` vertretenen Regime???
https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Freisler

Gravatar: Doppelgänger

Ich vermute mal, für Sarrazin war der Streit um seine Mitgliedschaft in der SPD lediglich nur noch ein Hobby oder eine Trotzreaktion. Er selbst dürfe bei Wahlen sein Kreuzten schon längst wo anders gemacht haben. Ähnlich wie Ende des 2. Weltkrieges müssen jetzt die jüngeren Jahrgänge (Wahlalter auf 16 runtersetzen) „einberufen“ werden, um den Machterhalt der Regierenden noch irgendwelche zu verlängern.

Gravatar: karlheinz gampe

SPD Rote stammen meist aus bildungsfernen Schichten. Es sind deshalb meist intolerante dumme Schwafelköppe, welche sich mit 2.tem Bildungsweg in den Schwafelwissenschaften finden. Die sind meist so dumm, dass sie keine ordentliche Lehre schaffen würden. Die können nur um ein Thema sinnlos drum herum reden ohne jegliche logische Erkenntnis, deshalb gelten Rote und Grüne in großen Teilen der Bevölkerung als absolute Idioten !

SPD ist asozial !

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