Kulturmarxismus und »political correctness« gegen Meinungsfreiheit

»Safe Space« — Schutzraum für mich, aber nicht für dich!

In den USA und Europa fordern immer mehr ideologische und soziale Gruppen Schutzräume für sich, wo sie unkritisiert und unbehelligt ihren Illusionen anhängen können. Wehe dem, der in ihren Schutzraum eindringt und sie mit der Lebenswirklichkeit konfrontiert.

Foto: Pixabay
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»Ich will nichts hören, nichts sehen. Lasst mich bitte mit deiner Meinung in Ruhe. Hier ist deine Rede verboten! Du schränkst mich mit deiner Meinung in meiner individuellen Entfaltung ein.«

In den USA und Kanada breitet es sich wie eine Modewelle aus. Auch in Europa, besonders in Großbritannien und Schweden, wird es immer häufiger gefordert: »Safe Spaces« — »Schutzräume« für regligiöse, ideologische und soziale Gruppen. Besonders oft greift die LGBTQ-Community nach dieser Forderung.

Worum geht es genau? Besonders häufig an Universitäten und Colleges geben Minderheiten ihrem Bedürfnis Ausdruck, sich vor Spott und Marginalisierung zu schützen, indem sie geschützte Räume fordern. So, wie bei Muslimen Männer und Frauen voneinander getrennt werden, so wollen gewisse Aktivisten in den USA, dass beispielsweise »Weiße« und Farbige (»People of Color«) an der Uni räumlich getrennt werden, weil sich einige »People of Color« in Gegenwart von weißen, europäisch-stämmigen Zeitgenossen unfrei und eingeschränkt fühlen. 

Mitglieder der LGBTQ-Community (»Lesbian, Gay, Bi-Sexual, Trans-Gender, Queer«) fühlen sich beispielsweise von der »Heteronormativität« der »Normalos« eingeengt und wollen eigene Schutzräume (»Safe Spaces«), wo sie ihre speziellen Themen in Ruhe mit Gleichgesinnten ausdiskutieren können.

In der Realität führt dies dazu, dass einige Gruppen vor der Realität der Lebenswelt fliehen. Sie empfinden alles Mögliche als »politisch unkorrekt«. Sie wollen die Unis insgesamt zu »Safe Spaces« machen und dafür die Redefreiheit einschränken, weil sie so manches Gesagte als Unterdrückung empfinden. Gegner dieser Bewegung sehen hier jedoch eine Einschränkung der Rede- und Meinungsfreiheit.

So entstehen seltsame Forderungen. Studenten wollen zum Beispiel »Safe Spaces«, wo sie vom Prüfungsstress befreit sind. Afroamerikaner wollen Bereiche an der Universität, zu denen nur sie Zugang haben. Auch Ideen wie People-of-Color-Day, spezielle Tage, an denen »weiße« Studenten nicht zur Uni gehen dürfen, kommen immer wieder auf.

Die Heuchelei dieser Bewegung kommt dann zutage, wenn ganz normale »weiße« Studenten das gleiche für sich fordern. Das ist dann »racism« und »white supremacy«.

[ Weitere Infos und Beispiele gibt es hier, hier, hier, hier und eine Parodie hier. ]

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

@ Thomas Waibel

Zitat:" "Keine Toleranz für Intoleranten!" ist der absurde Kampfspruch der "Toleranten". "

Und wenn jemand mal deren Forderungen nachkommt, dann gucken die wie die frischen Eichhörnchen. Bei denen ist es egal, was man macht, für die ist alles falsch, was andere machen. Aber selber bekommen die nichts produktives auf die Kette. Aber randalieren und zerstören, dass schaffen sie.

Tolerante Grüße,

Dirk S

Gravatar: Unmensch

Selstsam, dass es in Zeiten des Friedens und Wohlstands immer mehr Traumatisierte gibt...

Gravatar: Helmut Steimle

Die Dekadenz der heutigen Zivilgesellschaft die unweigerlich in den Untergang führt. Selbstverschuldet.

Gravatar: Thomas Waibel

Es ist eine Binsenweisheit, daß die "Toleranten", die absolute Toleranz für sich beanspruchen, sehr intolerant sind, wenn es um Vorstellungen, die ihre Meinungen widersprechen, geht.

"Keine Toleranz für Intoleranten!" ist der absurde Kampfspruch der "Toleranten".

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Wehe dem, der in ihren Schutzraum eindringt und sie mit der Lebenswirklichkeit konfrontiert.“ …

Ist das nach dem jüngst veröffentlichten Bericht über Menschenrechte in den USA nicht zu verstehen?
https://deutsch.rt.com/international/69077-schwere-demokratiedefizite-in-usa-chinesischer-bericht/

M. E. allerdings ist es schon mehr als bedenklich, dass Deutschland spätestens in dem Moment begann, sich in die gleiche Richtung zu entwickeln, seitdem es von einer Göttin(?) geführt wird!!! https://www.stern.de/politik/deutschland/un-pruefung-menschenrechte-werden-auch-in-deutschland-verletzt-3208626.html

Gravatar: Dirk S

Zitat:"In den USA und Europa fordern immer mehr ideologische und soziale Gruppen Schutzräume für sich, wo sie unkritisiert und unbehelligt ihren Illusionen anhängen können."

Das Problem sind nicht die Schutzräume und dass die sich darin zurückziehen. Das Problem ist doch, dass die nicht in denen bleiben, irgendwann wieder rauskommen, anderen auf die Nerven gehen und von produktiver Tätigkeit abhalten.

Also, alle Safe-Spaces von außen abschließen und die Insassen durch Klappen mit Wasser und Brot versorgen (eine Wahl haben sie dann ja nicht mehr) und warten, bis sich das Jaulen und Jammern gelegt hat. Und natürlich das WLAN abschalten. ;-)

Die Vermittlung von Bescheidenheit und Disziplin soll schon so manchen wieder in die Realität zurück gebracht haben.

Gesicherte Grüße,

Dirk S

Gravatar: Hand Meier

Es erinnert vom Motiv her an eine „Introvertiertheit“ wie sie C. G. Jung als Psychiater sehr anschaulich geschildert hat,
„introvertiertes Denken schafft Theorie um der Theorie willen und ist wenig praktisch veranlagt.
Introvertiertes Fühlen ist schwer zugänglich und oft hinter einer banalen oder kindlichen Maske versteckt.
Introvertiertes Empfinden führt zu charakterbedingten Ausdruckserschwerungen.“
Den Introvertierten ist die offene Wahrnehmung und der Austausch von objektiven Fakten, ohne ihren Rückzugsraum ein Graus, weil ihnen keine sachliche Möglichkeit gegeben ist, ihre seltsame Irrationalität begründen zu können.
Es ist dieses Phänomen, einer gestörten Wahrnehmung, in der die sachliche Realität durch eine persönliche emotionale Neigungen klassifiziert wird, und reflexartige Reaktionen erfolgen, um die „eigene ideologische Insel“ zu pflegen, auf der man mit seines Gleichen beisammen steht. Das Sektiererische beruht auf einer Abschottung und der Hinwendung zum Wunschdenken, was allerdings kein kognitives Denken ist.

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