Franziskus arbeitet im Vatikan mit »Kreml«-Stil

Säuberung im Vatikan geht weiter: Erzbischof Gänswein geschasst

Papst em. Benedikts Sekretär, und Präfekt des Päpstlichen Haushaltes, Erzbischof Georg Gänswein, wurde bis auf weiteres seiner Dienste enthoben, um angeblich mehr Zeit mit Benedikt zu verbringen.

Quelle: Katholisches.info
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»Es war nur eine Frage der Zeit. Papst Franziskus verliert die Geduld und entledigt sich Erzbischof Georg Gänsweins als Präfekt des Päpstlichen Haushalts,« wie La Croix International kommentiert. Es handle sich um »Kreml-Säuberungsmethoden«, die an das goldene Zeitalter des Kremls erinnern.

Die Nachricht kommt nur wenige Wochen nach dem Debakel um das Buch über den Priesterzölibat »Aus der Tiefe unseres Herzens« geschrieben von Kardinal Sarah mit Co-Autorenschaft von Benedikt XVI. [Freie Welt berichtete].

Erzbischof Georg Gänswein hatte, nachdem Kardinal Sarah das Buch angekündigt hatte, die Autorenschaft von Benedikt zurückziehen lassen – einige Berichte meinten wegen Drucks von Papst Franziskus [Freie Welt berichtete]. Nun wurde Gänswein de facto aus seinem Amt entlassen, wie Die Tagespost berichtet.

Georg Gänswein war seit 2003 der Privatsekretär von Joseph Ratzinger. Nach dessen Papstwahl blieb er an seiner Seite. Nach dem Rücktritt von Benedikt, wurde Gänswein zum Präfekten des Päpstlichen Haushalts und gewissermaßen Vermittler zwischen Franziskus und Papst em. Benedikt.

Am 14. Januar hatte Gänswein angeblich auf Benedikts Geheiß den Verlag des Buches angerufen, um den Namen von Benedikt vom Titel zu tilgen.

Kardinal Sarah entgegnete in einer Stellungnahme: »Die Polemik, die darauf abzielt, mich für einige Stunden zu beschmutzen, impliziert Benedikt sei nicht über das Auftauchen seines Namens in dem Buch ‚Aus der Tiefe unserer Herzen‘ informiert geworden, was absolut verachtenswert ist.« Sarah belegte mit Briefkorrespondenz, dass Benedikt über die Co-Autorenschaft informiert war und diese expressiv verbis approbierte.

Muss Gänswein nun die Rechnung seines Versuchs tragen, Benedikt vom Buch zu tilgen? Oder aber übte Franziskus Druck auf ihn aus und sah das Endprodukt – in einige Sprachen doch mit beiden Namen – als nicht zufriedenstellend und bestraft nun Erzbischof Gänswein?

Im Artikel der Tagespost wird erklärt, das die »unglücklich gelaufene Präsentation des Kleriker-Buchs« der Grund der de facto-Entlassung Gänsweins sei.

Aufmerksame Beobachter sehen eine sich wiederholende Dynamik: Wer auch immer nicht spurt, wenn Franziskus befielt, der wird entlassen. Kardinal Müller, zahllose Sekretär der Glaubenskongregation und anderer Vatikanischer Büros und nun Gänswein sind ein Beweis dafür.

Die deutsche Ausgabe, von Fe-Medien herausgegeben, tilgte den Namen des emeritierten Papstes, die englisch Ausgabe von Ignatius Press behält Benedikts Namen als Co-Autoren. »Angesichts der Tatsache, dass die beiden Männer der Korrespondenz von Benedikt XVI. und der Aussage von Kardinal Sarah gemäß, mehrere Monate an diesem Buch zusammengearbeitet haben, dass keiner der Aufsätze an anderer Stelle erschienen ist und dass eine gemeinsame Arbeit im Sinne des Chicago Manual of Style vorliegt die besagt: ‚Es handelt sich um ein Werk, das von zwei oder mehr Autoren mit der Absicht verfasst wurde, ihren Beitrag in untrennbare oder voneinander abhängige Teile eines einheitlichen Ganzen zu verschmelzen‘ betrachtet Ignatius Press dies als eine mitautorisierte Veröffentlichung.«

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Schon in Buenos Aires war Bergoglio als Tyrann, der den Menschen vorgaukelt, ein demokratischer und volksnaher Prälat zu sein, bekannt.

Wer nicht will, wie er will, der fliegt.

Gravatar: Gerhard Fenner

Es war zu erwarten, das Erzbischof Gänswein in seiner Doppelfunktion als Präfekten des Päpstlichen Haushalts und Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI in einen Zielkonflikt gekommen ist. Auch Erzbischof Gänswein kann nicht zwei Herren dienen.

So wird er zum spirituellen Altenpfleger des Papa Emeritus degradiert!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... »Es war nur eine Frage der Zeit. Papst Franziskus verliert die Geduld und entledigt sich Erzbischof Georg Gänsweins als Präfekt des Päpstlichen Haushalts,« wie La Croix International kommentiert. Es handle sich um »Kreml-Säuberungsmethoden«, die an das goldene Zeitalter des Kremls erinnern.“ ...

Wen wundert es da noch, dass der Schriftsteller Martin Mosebach die „Stilmittel“ des Franzi mit denen von Hitler und Stalin vergleicht?https://www.deutschlandfunkkultur.de/aus-den-feuilletons-kuesst-der-papst-wie-stalin.1059.de.html?dram:article_id=446027

Geht die Göttin(?) nicht ähnlich vor???

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