Noch sind in den Niederlanden nicht alle Stimmzettel zur Wahl der Zweiten Kammer des Parlament ausgezählt, doch bereits jetzt steht fest, dass Mark Rutte und seine VVD die stärkste Fraktion bleiben werden. Der Stimmenanteil von 22 Prozent ist gegenüber 2017 fast unverändert und bedeutet, dass seiner Partei 35 der insgesamt 150 Sitze in der Zweiten Kammer zustehen werden.
Deutlich schlechter lief es für einige von Ruttens ehemaligen Koalitionspartnern. Die CDA verlor fast drei Prozent ihres Stimmenanteils und somit vier ihrer bisher 19 Sitze. Die kleine ChristenUnie konnte ihr Ergebnis von 2017 zwar bei 3,4 Prozent halten, doch das sind gerade einmal 5 Sitze im Parlament. So muss Rutte wohl wieder auf die sozialliberale D66 setzen, die unter ihrer Vorsitzenden Sigrid Haag aber gerne selbst stärkste Fraktion geworden wäre. Beobachter und Experten sind sich einig, dass Haag gerne selbst an der Spitze der neuen Regierung stehen möchte, doch 24 Sitze sind wohl zu wenig.
Zumal sich Haag ihre Koalititionspartner ehe bei den linken und grünen Parteien gesucht hätte, doch die sind auf voller Breite geschlagen worden. Für die Sozialisten ging es um drei Prozent auf nur noch sechs Prozent runter, das entspricht 9 Sitzen im neuen Parlament. Grünlinks verlor über vier Prozent, kommt jetzt nur noch auf fünf Prozent und darf nur noch 7 statt bisher 14 Parlamentarier in die Zweite Kammer entsenden.Die Arbeiterpartei fährt ein Ergebnis von unter sechs Prozent ein, auch sie erlangen lediglich 9 Sitze.
Deutlich anders sieht es auf der anderen Seite des politischen Spektrums aus. Geert Wilders und seine Freiheitspartei bleiben trotz leichter Verluste zu den stärksten Fraktionen zugehörig. Die stimmen, die sie verloren, gingen zum Teil an das Forum für Demokratie (plus 3,2 Prozent / 8 Sitze statt bisher 2) und die neue liberalkonservative JA21, die aus dem Stand fast zweieinhalb Prozent erhielt und so 4 Parlamentarier stellen wird.
In der Zweiten Kammer gibt es lediglich eine Ein-Prozent-Hürde, so dass das neue Parlament aus 150 Abgeordneten aus 17 Parteien bestehen wird. Eine arbeitsfähige Regierungskoalition bei einem solchen Sammelsurium an Klein- und Kleinstparteien zu bilden, ist daher alles andere als einfach.
Quelle unter anderem De telegraaf.
Kommentare zum Artikel
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Das "Superwahljahr" hier, wird ähnlich laufen.
Etwas anderes war nicht zu erwarten. Hätte dies der EU einen Schlag versetzt in ihrem Vorhanden zum Superstaat.
@ karlheinz gampe 18.03.2021 - 10:23
Ähnlich sich die Göttin(?) und der Lukaschenko nicht zumindest insofern ganz extrem, dass sie nicht genehmigte Demos ´gewaltsam` auflösen lassen???
Auch weil „Proteste in anderen Ländern anders“ sind???
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/corona-proteste-usa-frankreich-italien-spanien-polen-100.html
... „Rutte und VVD bleiben stärkste Fraktion in den Niederlanden“ ...
Durfte die Wahl in den Niederlanden etwa schon deshalb gar nicht anders ausgehen, weil sonst die Zukunft der EU-Strukturpolitik in Deutschland ab 2021" infrage gestanden hätte??? https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/zukunft-der-eu-strukturpolitik-in-deutschland-ab-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=7
Die Käsköppe wählen den Lukaschenko vom Niederrhein, der auf sie einprügeln lässt ?