Weltmeister im Weizenexport

Russland wird zur Agrar-Weltmacht

Die Sanktionen haben Russland zu Reformen gezwungen. Die einheimische Agrar-Produktion wurde angekurbelt. Jetzt hat Russland die USA beim Weizenexport überholt.

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Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion lagen viele landwirtschaftliche Gebiete brach. Doch dank moderner Agrartechnik und intensiverer Nutzungsmöglichkeiten lohnt sich wieder der Anbau von Getreide. Die Sanktionen und die Suche nach neuen Exportgütern haben wieder die Aufmerksamkeit auf die Landwirtschaft gerichtet. Russland hat im Südwesten große Gebiete mit fruchtbaren Böden.


Die Reformen in der Landwirtschaft haben sich gelohnt: Wie Finanzen100 und Welt-Online/N24 berichteten, hat Russland nun sogar die USA als weltgrößter Exporteur von Weizen überholt. Fast 28 Millionen Tonnen Weizen soll Russland zwischen Juli 2016 und Juli 2017 exportiert haben.


Das Ziel ist klar: Die Weltbevölkerung wächst. Und Russland will an ihrer Versorgung verdienen. Der Export von Lebensmitteln soll einmal für die russische Wirtschaft zu bedeutend werden, wie der Export von Erdgas und Erdöl. Besonders die Abnehmer in China machen hier große Hoffnung.


Nicht nur beim Getreide, auch bei anderen Lebensmitteln wachsen Produktion und Export. Bei Gemüse konnte in den letzten drei Jahren die Produktion um 30 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig sind die Lebensmittelimporte zurückgegangen.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: mah

Auch vor dem 1. Weltkrieg war Rußland schon der Brotkorb Europas. Der exportierte Weizen stammte damals hauptsächlich aus der heutigen Ukraine.
Wenn nun heute Rußland zum bedeutendsten Exporteur wird, dann ist das doppelt bemerkenswert, da bedeutende Anbauflächen heute nicht mehr zu Rußland gehören.

Ebenso interessant ist der Fakt, dass die Ukraine nach der Unabhängigkeit praktisch nichts aus dem Weizen-Potential machen konnte.

Noch etwas persönliches zu dem Thema:
Ich habe heute noch 2 Briefe meiner deutschen Vorfahren in der Westukraine von 1921. Die bitten die Verwandtschaft in Deutschland, einen Sack Weizen zu schicken, da es nichts mehr zu essen und zu kaufen gibt. In einem weiteren Brief bedanken sie sich für den erhaltenen Sack.

Versuchen Sie mal heute, einen Sack Weizen dorthin zu schicken!

1922 haben die dann vor dem Hunger und dem Bolschewismus kapituliert und sind nach 150 Jahren nach Deutschland "zurückgekehrt".
Die Kollektivierung der Landwirtschaft hatte da noch gar nicht begonnen.

Gravatar: Tom

Wer kommt nur auf die hirnrissige Idee, solch ein Riesenland irgendwie boykottieren zu wollen ? Die haben doch alles, Bodenschätze, Land, Wasser , Industrie und so weiter. Und die Russen sind sehr erfinderisch.

Gravatar: Frank

Aus der Not mach eine Tugend.

Gut gemacht!

Auch die Brandmarkung "Made in Germany" war den deutschen ja ursprünglich aufgezwungen worden um die Einheimische Bevölkerung nicht mehr Konkurenzfähiger Industrienationen dazu zu animieren doch eher auf diese Waren zu verzichten und einheimische Produkte zu kaufen.

Es ging nach hinten los. "Made in Germany" war für lange Zeit ein Qualitätsgarant und jeder wußte das er wenn er Qualitätsware wollte nur auf dieses Brandmal achten mußte.

Aus der Not mach eine Tugend.

Auch die "Russen" finden ihren Weg, der hoffentlich nicht so endet wie unserer. (In 2 aufgezwungenen Weltkriegen)

Gravatar: Dr. Gerd Brosowski

Wenn ich die Zeitungsmeldungen zum Thema richtig in Erinnerung habe, war Deutschland bis etwa zum Jahr 2010 im Hinblick auf Brotgetreide autark. Durch den bekannten Energiepflanzen-Blödsinn hat sich das geändert: Heute müssen wir Brotgetreide auf dem Weltmarkt kaufen und konkurrieren dort mit den Hungernden dieser Erde. Aber wir sind doch unübertroffen in unserer Menschlichkeit; wir können doch so schön mit Teddybären werfen und Plakate mit denglischen Begrüßungsformeln in die Höhe halten....Im Ernst: Es tut wohl, zu lesen, dass Russland als Anbieter für Brotgetreide auftritt.

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