Darf eine Behörde Bürger um eine Liste der Tattoos bitten, die sie tragen? – Das klingt wie eine Schnapsidee. Dabei wäre dieser ›Tottoo-Fragebogen‹ in Berlin fast Realität geworden.
Auf mehreren Bögen und mit beigefügten Fotos sollten Bewerben für das Lehreramt in Berlin erklären, welche Tattoos sie auf ihrem Körper tragen. Die Fotos dienten als Beleg. Nachgeprüft hätte die Angaben der Bewerber anschließend der Amtsarzt.
Der Zweck der Maßnahme war eindeutig: Die Überprüfung der politischen Zuverlässigkeit der angehenden Lehrer. Die Behörden wollten sicher gehen, »dass keine Dienstkräfte verbeamtet werden, die durch ihre Tattoos eine Haltung offenbaren, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet ist«. Genannt wurden Hakenkreuze. Nicht genannt wurden ACAB-Tattoos.
Kritiker des ›Tattoo-Fragebogens sprachen von einer »rechtswidrigen Gewissensüberprüfung per Hautscreening«. Alle nicht sichtbaren Tattoos fallen unter das Recht auf »informelle Selbstbestimmung«. Sie gehen die Behörden nichts an.
Gestern wurde das Projekt nach Protesten gestoppt. Über Twitter. Offenbar machen sich die Berliner Behörden die Methode Lauterbach zu eigen: Änderungen an Verordnungen oder geplante Änderungen per Internet zu verbreiten.
Bemerkenswert ist, wie weit die Neugierde des Rot-Rot-Grünen Senats gehen sollte. Auch Intimtattoos sollten untersucht werden. Zum Glück hat dieser Versuch, dem Bürger unter den Rock zu schauen, nun ein vorläufiges Ende.
Kommentare zum Artikel
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Tätowierungen?
Widerlich!
Lehne ich ab!
Primitiv!
Mit Tätowierten pflege ich grundsätzlich keinen Kontakt.
Dass heutzutage an jeder Ecke Tattoo-Studios öffnen gründet auf der Dekadenz eines Volkes.
Mein Zerebrum funtioniert noch normal und so soll es auch bleiben -
Wie schön und gut - einfach noch NORMAL zu sein!
Die sog. Lehrer sind doch ganz überwiegend linksgrüne Vollpfosten.
Für die dürfte der SOZIALISMUS, bei dem JEDER MIT MUSS, doch kein Problem sein ?
Vielleich wollte man nur herausfinden, wer evtl. "Rumbalotte" ätowiert hatte
Tattoos hatten früher Seefahrer, Kriminelle und Knastis. Heute auch das Rotlichtmilieu und Leute mit psychischen Problemen, die sich ohne Symbole nicht ausreichend darstellen können. Tattoowierte "Vorbilder" werden im Fernsehen und Kino gezeigt. Oftmals werden im Fernsehen Personen aus dem Rotlichtmilieu rekrutiert. Die sind eben aufreizender und leicht mal nach Dienstende auf ein Glas Sekt einladbar. Die Tattoowierung der Nutten war und ist ein Brandzeichen der Zuhälter. Früher konnte der Zuhälter nicht schnell ein Passbild weiterreichen, wenn mal wieder einen Nutte durchgebrannt war. Aber mit einem Tattoo an einer gut sichtbaren Stelle konnte man die Flüchtige identifizeren.