Vorsitzender der Grünen im Gespräch bei »Die Welt«

Robert Habeck zur Wirtschaft - Mit grünen Ideen schwarze Zahlen vortäuschen

Der mögliche Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, hat in einem Interview mit »Die Welt« seine Vorstellungen von Wirtschaftspolitik zum Besten gegeben.

flickr / CC BY-SA 2.0
Veröffentlicht:
von

Der von den Medien alle paar Tage als möglicher Kanzlerkandidat der Grünen präsentierte Robert Habeck hat in einem Interview mit »Der Welt« seine Vorstellungen von Wirtschaftspolitik zum Besten gegeben. Wenn man sie hört, weiß man anschließend nicht, ob Habeck wirklich so grün hinter den Ohren ist oder sich nur außerordentlich raffiniert verstellt. Im Endeffekt macht das für Deutschland aber keinen Unterschied.

Einmal mehr erweist sich der nicht mehr ganz taufrische Dandy der Grünen als Freund vieler Worte. Andere würden sagen, als Mann der Floskel. Das wird gleich zu Beginn des Gesprächs deutlich, wenn er eine grüne Wirtschaftspolitik beschreibt: »durch innovative Formen von Wertschöpfungsmodellen Wohlstand sichern, indem wir den Ressourcenverbrauch drastisch reduzieren und Umwelt und Klima schonen« Was so wirkungsvoll klingt, deutet tatsächlich hinter Begriffen wie Innovation auf den Kern grüner Wirtschaftspolitik: Regulierung.

Natürlich sagt Habeck das nicht. Angesprochen darauf, dass einige Grüne sich auf die Marktwirtschaft berufen, andere dagegen die Systemfrage stellen, nebelt er ein: »In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns.« Ein Spannungsfeld, das sich frei nach Habeck, zwischen Innovation und Regeln erstreckt. »Das entspricht dem Geist der sozialen Marktwirtschaft von Ludwig Erhard.« Das ist zwar ziemlicher Unsinn. Aber auf Erhard berufen sich mittlerweile sogar Kommunisten. Armer Erhard.

Die Marktwirtschaft basiert indes nicht auf Innovation, sondern – wovon der schöngeistig dreinblickende Robert Habeck aber nichts weiß – auf dem schnöden Interesse, Geld zu verdienen. Und weil Innovation dafür gebraucht wird, ist die Marktwirtschaft in jeder Hinsicht innovativ. Habeck dreht die Folge herum. Er will Innovation aus der Marktwirtschaft nehmen und den Rest regulieren. Einen Sozialismus mit einem intelligenten Antlitz. Originalton Habeck: »Wir wollen Gründern ein Gründerkapital anbieten: Jedem stehen einmal im Leben 25.000 Euro zu. Wer eine Idee hat für eine Unternehmensgründung, egal in welchem Bereich und mit welcher Stoßrichtung, bekommt unbürokratisch dieses Geld als Darlehen. Ganz liberal. Tun sich vier Freunde mit einer Idee zusammen, sind es schon 100.000 Euro.« Und die machen sicher eine Tankstelle auf. Für Elektroautos, versteht sich.

Bezahlt wird das alles durch eine erfolgreiche Wirtschaft, die kräftig exportiert – hätte ein Christdemokrat auf die Frage gesagt, woher das Geld für alle die Neuunternehmer denn komme. Nicht so Habeck. »Wir haben die doppelte Herausforderung, den Dienstleistungssektor zu stärken und den industriellen Kern der deutschen Wirtschaft fit zu machen. Das sind in Deutschland vor allem die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die chemische Industrie.« – Nach dem Satz muss man schlucken. Die Grünen wollen Automobilindustrie, Maschinenbau und Chemie unterstützen ? Doch es kommt dann noch besser: Das alles basiert nach Habeck auf einer deutschen Wirtschaft, die sich mehr auf den deutschen und den »europäischen Binnenmarkt« stützt.

Immerhin scheint Habeck zu merken, dass er sich nunmehr im Kreis dreht. Irgendwo muss das Geld entweder erwirtschaftet werden. Habeck denkt dabei allen Ernstes an »Kreativwirtschaft« und »Filmindustrie« und doziert ohne einen Hauch von Schamgefühl, ob des Unsinns, den er verbreitet: »Es ist doch eine überholte Sicht, dass nur das produktiv ist, was Güter produziert. Dienstleistungen und Kulturangebote sind Wirtschaftsmodelle aus sich selbst heraus. Sie generieren Umsatz.«

Oder es werden Schulden gemacht. »Wir wollen die Schuldenbremse zeitgemäß reformieren, also an die europäischen Stabilitätsregeln anpassen. Wir könnten dann jährlich 35 Milliarden investieren.« Das ist des Pudels Kern grüner Wirtschaftspolitik. Weitere Schulden! Die werden dann in Start-Ups gesteckt. Und die genießen – noch einmal Originalton Habeck – eine »Art Welpenschutz«. Will heißen: Der Staat bietet ihnen »eine stille Einlage« an, »ganz ohne Einfluss auf das Unternehmen«.

Das Gespräch mit einem der für Habeck typischen Fotoshootings mit dem immergleichen milden Lächeln verrät einen Grad von ökonomischer Inkompetenz, die ihres gleichen sucht. Sein Unwissen bei der Pendlerpauschale hatte also durchaus System. Es ist im gewissen Sinn seine Masche. Wenn der Stuttgarter Oberbürgermeister also einmal gesagt haben soll, die Wirtschaftspolitik der Grünen bestünde darin, mit grünen Ideen schwarze Zahlen zu schreiben, dann scheint Habeck Motto zu lauten: Mit grünen Ideen schwarze Zahlen vortäuschen.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: germanix

»In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns.«, so Habeck!

Könnte es sein, dass nicht wir, sondern er und seine Kumpanen sich in diesem Spannungsfeld bewegen, in der der Giftpfeil abgeschossen wird?

Und könnte es nicht sein, dass diese Dumpfbacken, einschließlich Habeck sich vor ihren eigenen Giftpfeilen ducken müssen, weil sie in Wirklichkeit Bumerangs sind?

Habeck hat Null Ahnung von Wirtschaft - ist aber ein Charismatiker - ihm glauben vor allem junge Leute, die mit der Globalisierung indoktriniert wurden.

Daher ist Habeck mit dem milden Lächeln nicht zu unterschätzen - er hat eine gewinnende Ausstrahlung - allerdings Fachkenntnisse sind nicht vorhanden - das spielt aber keine große Rolle - er ist der "Gewinner-Typ", der mit Vorsicht zu genießen ist.

Er täuscht Wissen vor, was er nicht hat - und andere glauben, er wüsste etwas - somit redet er viel und sagt nichts!

Gravatar: lupo

Schwachköpfe haben wir mehr als genügend im Bunten Tag und der EU, auf einen mehr oder weniger kommt es eh nicht mehr an,
denn wir befinden uns schon lange im Sinkflug - kann sein daß er durch solche impotenten Iksperten nur beschleunigt wird.

Gravatar: Gerhard G

Der und Kanzler...was haben wir (das Volk) verbrochen???

Gravatar: Aufbruch

Habeck der Zauberlehrling. Sicher hat er in rot/grünen Seminaren Dialektik-Kurse absolviert. Jetzt versucht er natürlich dieses erworbene "Wissen" an den Mann zu bringen. Er lässt Sätze los, die ihm entgleiten. Da er sie nicht mehr einfangen kann, plappert er weiter. Dialktisch verschwurbelte Phrasen. »Wir haben die doppelte Herausforderung, den Dienstleistungssektor zu stärken und den industriellen Kern der deutschen Wirtschaft fit zu machen. Das sind in Deutschland vor allem die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die chemische Industrie.« Ein Satz-Geist, der fundamental gegen praktizierte grüne Politik steht, ist ihm da aus der Flasche entwischt. Dass er diesen, für die Grünen fatalen Satz gesagt hat, scheint er später ausbügeln zu wollen, indem er einen Purzelbaum schlägt: »Es ist doch eine überholte Sicht, dass nur das produktiv ist, was Güter produziert. Dienstleistungen und Kulturangebote sind Wirtschaftsmodelle aus sich selbst heraus. Sie generieren Umsatz.« Sozialistische Politik also. Man macht Umsatz, aber "generiert" keinen Gewinn, keinen Profit. Es wirft nichts ab, mit dem man weiter arbeiten kann. Hier wird offensichtlich, der Lehrling beherrscht die Geister, die ihm entwischt sind, nicht. Oder halt, ist er doch ein Meister, der Deutschland in eine kollabierende DDR 2 verwandeln will? Warum sagt er das nicht gleich?
Der Mann ist brandgefährlich.

Gravatar: Freidenkende

Habeck schwärmt vom kommunistischen China

Robert Habeck, Vorsitzender der Grünen, hat beim Philosophieren in der ZDF Sendung „Precht“ Ende 2018 seine wahres Demokratieverständnis offen gelegt. Nämlich, dass er keins hat.

Er findet das chinesische autoritäre Ein-Parteien-System „effizienter“ und legt noch legt noch mal nach: „Ja, das wollen wir!“
...kann man googeln und weiterlesen, wer dies nicht glaubt!

Stellt sich nur die Frage von welcher Seite er es betrachtet, er als der neue Kanzler oder er als einer des Volkes, der diktatorisch massiv unterdrückt und auf Schritt und Tritt bewacht?
Darüber sollte man in den altbekannten Talkshows mit den immerselben Personen und den immerselben Talkmastern (alle Links) durchdiskutieren, dies wären viele anregende und informative Sendungen unser Geld wert und ihn hierzu gern zu Worte kommen lassen, selbstverständlich von unseren GEZ-Gebühren finanziert und wie selbstverständlich für eine "kleine Extra-Gage" - für ihn.

Gravatar: Gerd Müller

Ich glaube schon, daß er sehr "innovativ" bei der eigenen Wertschöpfung aus den deutschen Steuertöpfen ist....

Wer und wie die Werte aber schafft, ist diesem Ökofaschisten völlig wurscht, denn wie er selbst sagte:

„Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen“

und mit Deutschland, weiß er nach eigenen Worten auch „nichts anzufangen“

Wer diesem billigen Rattenfänger auf den Leim geht, ist selbst schuld !!

Gravatar: Egon Scherzer

Was für ein 'dümmliches Gesabber'. Der glaubt auch seine Pfrünte erwirtschaftet die Regierung? Oder hält er uns für dummen Plebs?
Von so 'etwas' lassen wir uns regieren? Das wird uns und unseren Kindern den Kopf kosten!

Wir sind Narren allesamt.

Gravatar: Ulli P.

Dieses Interview hat der milde lächelnde Grünen-Dandy bestimmt mit seiner ebenso kompetenten Co-Vorsitzenden, der hübschen Annalena, abgestimmt. So viel geballtes Wissen kann nicht nur in einer Person vereinigt sein. Eins muss man ihnen lassen: Sie haben immer die Haare schön ....

Aber Spaß beiseite: War es nicht der Herr Habeck, der vor nicht allzu langer Zeit davon sprach, dass die Demokratie wohl die falsche Gesellschaftsform für die Umsetzung der grünen Klima"schutz"politik sei?

Gravatar: franticek

Wenn ich mit den immer unrasierten Grünbeck ansehe und anhöre fällt mir immer der Schnittlauch ein - außen grün, innen hohl.

Gravatar: Werner

Frau Habeck und das Hetzblatt, passen zusammen wie Arsch und Eimer.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang