Das Methangas aus der Pipeline erzeugte große Blasen an der Wasseroberfläche und Messungen zeigten erhöhte Methanwerte in der Atmosphäre. Doch große Teile des Methans gelangten nie an die Oberfläche und lösten sich stattdessen im Wasser. Das zeigt eine wissenschaftliche Studie, die jetzt in Scientific Reports veröffentlicht wurde.
»Dank glücklicher Umstände konnten wir in weniger als einer Woche eine Expedition in den Bereich des Lecks einberufen. Basierend auf unseren Messungen schätzen wir, dass zwischen 10.000 und 50.000 Tonnen Methan in gelöster Form im Meer verblieben sind«, sagt Katarina Abrahamsson, Professorin für Meereschemie an der Universität Göteborg. Das Methan verteilte sich über große Gebiete und wurde im Wasser gelöst, wo ein Teil von Bakterien aufgenommen wird.
Auch im Normalfall kommt Methan im Wasser vor, es ist beim Abbau organischer Stoffe in den Bodensedimenten entstanden. »In unserer Studie konnten wir das Methan, das aus dem Nord Stream-Leck stammt, von dem Methan unterscheiden, das natürlicherweise im Wasser vorkommt, da das Methan aus der Gaspipeline eine andere Isotopenzusammensetzung hat als das Methan, das nach oben sickert aus den Bodensedimenten. Das ist eine Stärke unserer Studie«, sagt Katarina Abrahamsson in einer Mitteilung.
Aufgrund von Temperatur- und Salzgehaltsunterschieden liegt das Wasser im Meer normalerweise in verschiedenen Schichten vor. Obwohl das Methan in großen Mengen und mit hoher Geschwindigkeit aus der Gasleitung austrat, konnten die Forscher keine größere Durchmischung der Wassermassen feststellen. Die Schichtung, die normalerweise Ende September auftritt, wurde behoben. Die Konzentrationen des ausgetretenen Methans im Wasser schwankten daher stark. Die Forscher vermuten, dass das Methan später im Herbst zu einer größeren Wassermasse verdünnt wurde, als das Wasser aufgrund der sinkenden Wassertemperatur neu gemischt wurde.
»Es ist noch zu früh, um zu sagen, welche Auswirkungen die erhöhten Methanwerte auf das biologische Leben in der südlichen Ostsee haben. Auf der Expedition waren auch Forscher dabei, die im betroffenen Gebiet Planktonproben entnommen haben, deren Analysen noch nicht abgeschlossen sind«, sagt Katarina Abrahamsson. Drei Monate nach der ersten Expedition wurde das Gebiet erneut besucht und neue Messungen durchgeführt. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Aktivität der Bakterien in diesen drei Monaten groß war. Wissenschaftler wissen noch nicht, wie Phytoplankton und Zooplankton davon betroffen sind.
Kommentare zum Artikel
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Mit AKW-s wäre das nicht passiert.
Statt dessen setzen die AKW-Phobiker auf Gas-Kraftwerke.
... „Wissenschaftler wissen noch nicht, wie Phytoplankton und Zooplankton davon betroffen sind“!!!
Wobei den Amis im „Weißen Haus“ & Co. in Washington DC auch der Katastrophenfall Recht wäre, weil sie Europa ohnehin längst abrieben?!
Klar: „Von 1945 bis 1990 galten die USA im Rahmen der bipolaren Weltordnung als Garant für Sicherheit in Europa sowie eine freie Weltwirtschaftsordnung. Heute wird die dominierende Stellung der Vereinigten Staaten auf Grund ihrer realwirtschaftlichen Schwäche zunehmend in Frage gestellt. Einige Beobachter sehen in der Vorherrschaft der USA sogar den zentralen Krisenfaktor für die internationalen Beziehungen.
Und wahrhaftig bemühen sich die Vereinigten Staaten nicht erst seit 1990, die momentane und künftige Weltordnung zu ihren Gunsten zu gestalten“!!! ...
https://refubium.fu-berlin.debit/stream/handle/fub188/8889/2_kap2.pdf?sequence=3&isAllowed=y