Lokalpatriotimsus - ja, Kriegsrhetorik - nein

Relativ zurückhaltende Rede von Putin zum 9. Mai

Mit großer Spannung und auch ein paar Befürchtungen war die gestrige Rede vom russischen Präsidenten Wladimir Putin zum 9. Mai erwartet worden. Hauptsächlich sprach Putin vom großen vaterländischen Krieg und den gebrachten Opfern. Der Krieg in der Ukraine war eher Nebensache.

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Im heutigen Russland wie in einigen der auf dem Gebiet der untergegangenen kommunistischen Sowjetunion entstandenen Staaten ist der 9. Mai der Gedenktag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Der Grund für die Abweichung ist historich bedingt. Am 7. Mai 1945 unterzeichnete Generaloberst Jodl im Auftrag von Großadmiral Dönitz im französischen Reims die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht, die am 8. Mai in Kraft treten sollte. Die Sowjetarmee wollte aber unbedingt noch eine eigene Kapitulationserklärung der deutschen Wehrmacht in den Händen halten. Generalfeldmarschall Keitel wurde also kurzerhand nach Berlin geflogen und unterzeichnete am Morgen des 9. Mai dort eine weitere Kapitulationserklärung. Darum feiert man im heutigen Russland und einigen anderen Ländern heute noch entsprechend den 9. Mai.

Die Rede Putins zu diesem Gedenk- und Feiertag wurde mit Spannung aber auch Befürchtung erwartet. Der Wertewesten wollte angeblich schon vorher wissen, dass Putin mit jeder Menge Kriegsrhetorik aufwarten und Drohungen ausspprechen würde. Weit gefehlt.

Im Fokus seiner Rede stand die Erinnerung an den großen vaterländischen Krieg, an die vielen Opfer im Land und letztlich an den Sieg. Den Krieg in der Ukraine erwähnte Putin dahingehend, dass er den Hinterbliebenen und Angehörigen der dort gefallenen russischen Soldaten konduliere und versprach ihnen, dass der Staat sie unterstütze. Russland sei zu diesem Krieg gezwungen worden, sagte Putin. »Die Nato hat sich geweigert, Russlands Forderung nach einem neuen Sicherheitssystem zuzuhören.« Stattdessen wollte man die NATO erneut nach Osten ausweiten und die Ukraine aufnehmen. Das widerspricht dem elementaren Sicherheitswunsch der russischen Bevölkerung und kann daher nicht zugelassen werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Wenn die Russen weiterhin auf der Stelle verharren verlieren sie vor den Augen der Welt einen Teil ihres Standings und mancher könnte dann versucht sein, diese offenkundige Schwäche auzunützen und auch ihre atomare Abwehr in Frage stellen und selbst der Belarusische Präsident stellt sich schon diese Frage und warum sich Rußland so verhält ist völlig offen.

Das wird sich noch in den nächsten Wochen zeigen, normal scheint es nicht zu sein und ist vergleichbar mit der Mär vom Fuchs und den Trauben und als er die höheren nicht zu fassen kriegte, begnügte er sich mit der Bemerkung, die sind ehedem zu sauer und ging von dannen, was auch nicht gerade für ihn gesprochen hat.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Hauptsächlich sprach Putin vom großen vaterländischen Krieg und den gebrachten Opfern. Der Krieg in der Ukraine war eher Nebensache.“ ...

Aus Angst vor der Baerbockigen, die aus ihren grünen Pazifisten plötzlich Panzerfans prägte
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/sicherheitspolitik-die-wandlung-der-gruenen-ploetzlich-panzerfans-statt-pazifisten/28289956.html
und Russland wie China schon als frischgebackene Außenministerin Deutschlands mit dem Einsatz von Atomwaffen drohte!??
https://www.wsws.org/de/articles/2021/12/07/baer-d07.html

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