Vorwurf: Korruption, Bestechung, Geldwäsche, Unterschlagung

Razzia bei Selenskij-Vertrauten Ihor Kolomoisky

Der Oligarch Ihor Kolomoisky finanzierte und beherbergte das neonazistische Asow-Bataillon und sorgte dafür, dass Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine an die Macht kam. Doch nun steht er im Fokus von Korruptionsvorwürfen.

Screenshot
Veröffentlicht:
von

Der 59-jährige Oligarch Ihor Kolomoisky, ein enger Vertrauter Selenskijs und übber viele Jahre einer seiner Steigbügelhalter, wird verdächtigt, mehr als eine Milliarde Euro von zwei Ölkonzernen, deren Mehrheitseigentümer er war, unterschlagen zu haben. Deswegen war seine Jagdhütte jetzt das Ziel einer vom ukrainischen Geheimdienst SBU durchgeführten Razzia, schreibt die Morgenpost.

Kolomoiskys Jagdschloss wurde nach dem Staatsstreich 2014 als Hauptquartier des neonazistischen Asow-Bataillons genutzt, das der Oligarch ebenfalls finanzierte. Heute ist das Asowsche Regiment der Nationalgarde der Ukraine unterstellt.

Ihor Kolomoiskyj ist einer der sogenannten Oligarchen, die bei der Auflösung der Sowjetunion einen großen Teil der ukrainischen Ressourcen an sich gerissen haben. Er half Selenskij im Zusammenhang mit dessen Präsidentschaftswahlkampf in der Ukraine und besaß auch den Fernsehsender, der Selenskyj zu einem berühmten Komiker machte. Selenskij spielte in einer Fernsehserie mit, in der er fiktiv als Präsident gewählt wurde, um die weit verbreitete Korruption im Land zu bekämpfen.

2020 verhängten die USA Sanktionen gegen Kolomoisky. Dem Oligarchen wird vorgeworfen, über fünf  Milliarden Euro in Briefkastenfirmen gewaschen und Industrien und Gewerbeimmobilien in den Vereinigten Staaten gekauft zu haben. Er hat angeblich eine der größten Ponzi-Betrügereien Amerikas ins Leben gerufen und ist einer der größten Immobilienbesitzer des Landes im Mittleren Westen, schreibt die Morgenpost.

In welchem Umfang Selenskij von den krummen Geschäften seines engen Vertrauten und Freundes Kolomoiskyj wusste oder gar involviert war, ist derzeit (noch) nicht bekannt.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Keine Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang