Der neue Geist der Kirche

Priester verteidigt Freimaurertum in der Kirche

Sein Buch wurde von Papst Franziskus mit »Wohlwollen« aufgenommen: Michael Weninger, ein ehemaliger österreichischer Diplomat, verteidigt in seinem Werk »Loge und Altar« Freimaurer in der Kirche.

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Sein Buch wurde von Papst Franziskus mit »Wohlwollen« aufgenommen: Michael Weninger, ein ehemaliger österreichischer Diplomat, verteidigt in seinem Werk »Loge und Altar« Freimaurer in der Kirche. Verurteilung des Freimaurertums seitens der Kirche sei in der Vergangenheit durch politisches Misstrauen bedingt; in Wirklichkeit ist das Freimaurertum mit der Katholischen Kirche völlig vereinbar.

Weninger wurde im Jahr 2009 Priester, zwei Jahre nachdem seine Frau gestorben war. Mit seinem 500-Seiten starken Werk nimmt er sich vor zu beweisen, warum Freimaurer »sicher nicht exkommuniziert« sind, obwohl das Kanonische Recht von 1917 klare Anweisungen in dieser Sache darlegt, die im Jahre 1983 von Kardinal Ratzinger wiederholt wurden.

2012 wurde Weninger von Benedikt XVI. in die Päpstliche Kommission zum Interreligiösen Dialog berufen, nachdem er in Wien von Kardinal Christoph Schönborn geweiht worden war. Bei seiner Buchpräsentation in der österreichischen Hauptstadt am 12. Februar war auch der Großmeister der Österreichischen Loge anwesend, wie Jeanne Smits auf ihrem Blog berichtet.

Das Buch stützt sich unter anderem auf Arbeit des vormaligen Wiener Erzbischofs Franz Kardinal König, der in den späten 60-er Jahren Gespräche mit österreichischen, deutschen und Schweizer Freimaurern geführt hatte, die in die »Lichtenauer Erklärung« einmündeten. Fazit des Dokuments war, dass Freimaurerei keine Religion sei und daher mit der katholischen Kirche immerhin das Gebot zur Bruder- und Menschenliebe gemeinsam habe. Die Abneigung und Verurteilung der Freimaurerei sei historisch einzuordnen, wie kathpress berichtete.

Der Großmeister der Loge von Österreich, Georg Semler, würdigte das Buch als ein wichtiger Schritt zu einer möglichen Versöhnung.

Weninger hat Papst Franziskus das Buch und einigen Kurienkardinälen bereits überreicht. Reaktion auf das Geschenk sei »Ohne Ausnahme Wohlwollen«, so Weninger.

Das Franziskus keine Berührungsängste mit dem kirchenfeindlichen Freimaurertum hat, bestätigte sich in Inhalt und Tat. Noch als Kardinal lud er Freimaurer in die Kathedrale von Buenos Aires zu einer »interreligiösen Liturgie« ein. Auch die nächste Phase eines Projekts der neo-modernistischen Weltreligion, die Islam, das Judentum und das Christentum vereinigen soll wurde von Franziskus eingeleitet: er segnete Pläne für ein Monument an die »menschliche Brüderlichkeit« ab, bei dem ein »Haus der Abrahamitischen Familie« gebaut werden soll [Freie Welt berichtete].

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jens Unterbauer

Endlich einmal eine vernünftige Stimme, und nicht immer die Hetzerei gegen die Freimaurer, wie sie gerade in katholischen Kreisen ja leider üblich ist!

Der Freimaurer Wolfgang Amadeus Mozart beispeilsweise komponierte "Ave verum corpum", aber auch die "Maurerische Trauermusik": Beides kommt aus *einem* Herzen.

Und Freimaurer verehren den Schöpfergott und Weltenmeister oft inniger als mancher christliche Prediger.

Der hier auf dieser Plattform ja häufig zitierte "Vater des Pietismus" Johann Heinrich Jung-Stilling war ja auch "der erlauchten Loge Karl August zu den drei flammenden Herzen" Mitglied, wie man der Aufschrift der Titelblätter seiner "nachtodlichen Belehrungen" entnehmen kann.

In eine Loge kann man nicht eintreten wie in einem Verein. Die Logen stellen an Charakter und Benehmen eines Mitgliede sehr hohe Anforderungen. Vielleicht ist es gerade *dies*, was manche katholische Kritiker so sehr in Harnisch bringt?

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