Gespannte Stimmung zum Ende des Missbrauchsgipfels

Pressekonferenz: Franziskus habe selber sexuelle Fehlverhalten von einem Freund gedeckt

Pressekonferenz im Vatikan: Papst Franziskus habe einen Bischof im Vatikan eine neue Stelle gegeben, obwohl ihm Missbräuche, Pornographie-Besitz und »obszönes Verhalten« vorgeworfen wurde.

Foto: Pixabay
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Es war eine gespannte Stimmung bei der Pressekonferenz im Vatikan: Zum Abschluss des Bischofstreffens über Missbrauchsfälle, das vom 21.-24. Februar in Rom tagte.

 

Eine Journalistin stellte eine einschneidende Frage: Papst Franziskus solle persönlich einem Bischofsfreund geholfen haben im Vatikan unterzukommen, nachdem auf dessen Handy homosexuelle Pornographie mit Minderjährigen gefunden wurde. Die Frage wurde durch den Leiter der Pressekonferenz abgeschnitten, mit der Begründung, dass Fragen zu Einzelfällen nicht gestattet seien.

 

Die Journalistin Ines San Martin vom US-amerikanischen Portal Crux stellte die Frage an Erzbischof Scicluna, Mitglied des Panels der Pressekonferenz: „Wir wissen von einem Bischof in Argentinien, Zanchetta, der Schwulenpornos auf seinem Handy hatte, in denen Minderjährige verwickelt waren. […]Wir können wir der Behauptung Glauben schenken, es werde keine ‚Vertuschung‘ mehr geben, wenn Papst Franziskus selbst jemanden gedeckt hat, der Schwulenpornos mit Minderjährigen besessen hat. Ich meine, können wir glauben, dass dies sich nun verändern wird?“ LifeSiteNews berichtete die peinliche Situation.

 

Erzbischof Scilcuna antwortete etwas aus der Fassung gebracht: „Nun, ich zitiere, was der Heilige Vater an diesem Morgen über das Gesetz gesagt hat. Über diesen Fall, bin ich nicht, ich bin nicht, wissen Sie, ich habe keine Autorisierung…ich meine, ja nun…“

 

Der stellvertretende Presseleiter Alessandro Gisotti – der letzte Pressesprecher war überraschend zurück getreten (Freie Welt berichtete) – unterbrach Scicluna und forderte ihn auf, etwas auf seiner Muttersprache Italienisch zu sagen.

 

Scicluna fuhr fort: „Sie kennen alle die von mir gegebene Aussage. Wir haben hinzugefügt, dass es eine Untersuchung geben wird und offensichtlich ist die Untersuchung noch im Gange. […] Daher können wir die Ergebnisse vorlegen und ihnen eine Erklärung geben, sobald diese abgeschlossen sind. Das ist es, was ich dazu sagen kann.“

 

Gisotti wandte sich an die Journalistin und fügte hinzu: „Und sie alle wissen um unsere Bitte, nicht nach Einzelfällen zu fragen.“

 

Der Bischof um den es geht ist Gustavo Zanchetta. Er wurde 2013 von Papst Franziskus zum Bischof der Diözese Orán ernannt und trat 2017 abrupt zurück. Zum Zeitpunkt seines Rücktritts wurde Zanchetta mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Seminaristen beschuldigt. Er nahm nackte Selfies von sich auf, legte „obszönes“ Verhalten an den Tag und die Verwaltung der Diözese ließ zu wünschen übrig.

 

Die Vorwürfe gegen ihn wurden von zwei Vikaren dem Heiligen Stuhl gemeldet und Zanchettas Nackt-Selfies wurden weitergeleitet. Nur fünf Monate nachdem Zanchetta seinen Posten in Argentinien aufgegeben hatte, erschien er in Rom mit einem neuen Amt im Vatikan. Der Papst hatte ihn in eine eigens dafür eingerichtete Stelle in der APSA eingesetzt, der Abteilung der „Vatikanbank“ die mit der Verwaltung von Grundstücken des Vatikans beauftragt ist.

 

Zanchettas enge Beziehung zu Papst Franziskus könnte auf die Zeit zurückgehen, in der Kardinal Jorge Bergoglio Präsident der Argentinischen Bischofskonferenz war und Zanchetta als ausführender Sekretär desselben Gremiums fungierte.

 

Vatikanbeamte stritten Kenntnis von Papst Franziskus um die Anklagen gegen seinen Freund ab.

 

(jb)

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.M.

"Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit."

(Das Buch der Sprüche)

Gravatar: Rita Kubier

Warum sollte dieser Papst auch eine Ausnahme bilden im Vertuschen der immens zahlreich missbrauchten Kinder und Jugendlichen sowie Nonnen in der katholischen Kirche weltweit?! Wenn er noch nicht einmal JETZT konsequent in "seiner" Kirche durchgreift und Maßnahmen zur Entlarvung und Bestrafung der Täter ergreift, wo das alles doch nun massiv ans Tageslicht kommt und offensichtlich wird, dass er als Papst längst darüber Bescheid wusste, ist doch nur ein Zeichen des weiterhin stattfindenden Vertuschens.
Ein Papst, der offenbar sogar von einem guten Freund als einen solchen Täter wusste, aber auch selbst über dieses Verbrechen den Mantel des Schweigens gehängt hat, statt gegen diesen Täter vorzugehen, ist nicht besser als der bzw. die Täter selbst!

Gravatar: lupo

Ja so ist das schon seit Jahrhunderten - die göttlichen stehen über den irdischen Gesetzen - also tiefstes Mittelalter, weil sie es
dürfen -, mir ist nicht bekannt das je ein Pfaffe von einem irdischen Gericht für Pädophilie in der katholischen Kirche verurteilt worden ist.
Die Kirche hat also immer noch mehr Macht in der Welt als Diktatoren und scheinheilige Demokratien????.

Gravatar: Zyniker

Weiß da vielleicht der eine was über den anderen... ???

Oder ist der eine vielleicht sogar schon im anderen gesteckt?

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