Außenminister Czaputowicz fordert Entschädigung für Zweiten Weltkrieg

Polen erneuert Reparationsforderungen an Deutschland

Polens Außenminister Czaputowicz sieht sein Land bei den Reparationszahlungen Deutschlands für den Zweiten Weltkrieg als nicht angemessen entschädigt an. Eine Parlamentskommission erarbeitet derzeit eine Aufstellung einer Forderung an Berlin von Hunderte Milliarden Euro.

Foto: Kancelaria Premiera Polska
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Polen beklagt kurz vor dem 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs, dass es bei deutschen Reparationszahlungen deutlich benachteiligt worden sei. Außenminister Jacek Czaputowicz erklärte, bei der Entschädigung der von Deutschland angegriffenen Länder habe es »einen Mangel an grundsätzlicher Fairness« gegeben. »Polen wurde in diesem Prozess diskriminiert.«

Obwohl Polen besonders stark unter den Angreifern und Besatzern des Nazi-Regimes gelitten habe, sei der Anteil an den Entschädigungszahlungen minimal gewesen. »Es gibt Länder, die ein Vielfaches weniger verloren, aber mehr Kompensation bekommen haben. Ist das in Ordnung?«, fragte Czaputowicz. Ausdrücklich nannte er dabei Frankreich und die Niederlande.

Czaputowicz betonte, Polen hätte im Zweiten Weltkrieg gemessen an der Gesamtbevölkerung so viele Tote zu beklagen wie kein anderes Land. Fünf bis sechs Millionen Polen kamen ums Leben. Auch der Grad der Zerstörung durch den Vernichtungskrieg war vergleichsweise hoch. Die Hauptstadt Warschau sei vor dem Rückzug der Wehrmacht fast komplett dem Erdboden gleich gemacht worden.

Daher will die polnische Regierung das Thema Entschädigung wieder auf die Tagesordnung gesetzt sehen. Früheren polnischen Berechnungen zufolge belaufen sich die von Deutschland verursachten Kriegsschäden auf etwa 800 Milliarden Euro. Eine polnische Parlamentskommission erstellt dazu gerade einen neuen Bericht im Vorfeld der am 13. Oktober stattfindenden Parlamentswahlen.

Die Bundesregierung hält das Thema mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag von 1990 zur deutschen Einheit für rechtlich und politisch abgeschlossen. Ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags kam erst kürzlich wieder zu dem Ergebnis, dass Polen keine Entschädigung mehr zustehen, auch begründet damit, dass Polen 1953 auf Reparationen verzichtet habe. Polen sagt, dieses sei unter sowjetischem Druck geschehen.

Außen vor bleibt bei den Forderungen natürlich, dass Polen nach dem Zweiten Weltkrieg auch territorial umfangreich entschädigt wurde. 103.000 Quadratkilometer deutsches Staatsgebiet im Osten des Landes fielen 1945 an Polen mitsamt dem dort vorhandenen Eigentum der angestammten Bevölkerung, auch jener Deutscher, die entschiedende Gegner des Nationalsozialismus waren.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Andreas

Wenn die Polnische Regierung und die Polnische Gesellschaft die 1953 getroffenen Vereinbarungen in Frage stellen, so möchten Sie bitte bedenken dass damit auch die Oder - Neiße Grenze wieder zur Disposition stehen.
Ein Vertrag kann ja nicht nur in einem für einen Vertragspartner positiven Teil aufgekündigt werden.
Somit ist Geld gegen Land möglich. Ob für Polen von Vorteil, müssen diese selbst entscheiden.

Gravatar: Frank

Wieviel ist denn viel genug?

Wieviel Geld kostet ein von Polen gefolterter oder ermordeter deutscher, ukrainischer oder anderer Flüchtling, wieviel das geraubte Land?

Wieviel sollte man einem Land zahlen das sich in vermeintlicher Überlegenheit glaubend -wer hat denn 3zu1 gegen Deutschland gerüstet und damit einen Angriffskrieg vorbereitet- in verantwortungslosester, böswilligster Weise auf biegen und brechen den 2. Weltkrieg heraufbeschworen hat ohne zu wissen das die eigenen "Verbündeten" es absichtlich in eine Falle laufen lassen um sich anschließend am deutschen zu bereichern und ihre Weltmachtposition auszubauen.

Deutschland und Polen wurden absichtlich aufeinander gehetzt. Mit dem Unterschied das die Polen es wollten.

Wir sind euch 3:1 überlegen, haben starke Verbündete und werden bei der ersten Gelegenheit über euch her fallen, genauso wie wir über eure Flüchtlinge hergefallen sind! Ihr könnt nichts dagegen tun weil ihr sonst einen Krieg anzettelt den ihr nicht gewinnen könnt!

Das war die Ausgangsposition. Hitler Schach Matt gesetzt wußte das und bettelte vergeblich die Polen an, schenkte ihnen sogar das gestohlene Land aber sie gaben nicht nach. Er bettelte sogar England an aber die hatten auch Appetit auf Deutschland. Die Polen wußten das er Schach Matt war und er wußte es auch. Sie dachten das sie Deutschland besiegen könnten und notfalls Unterstützung der USA hätten. Aber auch die hatte andere Pläne und die Polen waren nur ein Bauer auf ihrem globalen Feldzug. Ein Bauer der sich für einen König hielt und sein Großpolnisches Reich expandieren wollte und den sie gerade dabei waren zu opfern, wovon der Bauer nichts wußte.

Ich denke "Polen" täte besser daran sich selbst zu läutern und anschließend mit Deutschland zu verbünden.
Hitler wußte das aber sie wollten nicht. Sie wollten ALLES und haben sich verzockt!

Wer heute noch auf die Schuldlüge und Entschädigungen baut, führt wie ehedem böses im Schilde und hat nichts aus der Vergangenheit gelernt.

Deshalb machen mich solche Personen hellhörig, denn sie sind entweder dumm oder bösartig. Keinesfalls sind ihre Motive redlicher Natur.

Aber noch schläft der Riese und der ein oder andere säuselt ihm leise in´s Ohr: Du bist Schuld! Zahl!

Und er zahlt...

Gravatar: Tomislav Securitate

Soso, Herr Außenminister, Frankreich und die Niederlande haben mehr Entschädigung für Kriegsschäden bekommen? Wieviel Quadratkilometer Land musste denn Deutschland an die Niederlande und Frankreich abgeben? Genau, keinen. Nachdem Westpreußen und Posen sowie Ostoberschlesien 1920/21 schon an Polen gingen, kamen 1945 Pommern und Schlesien sowie das südliche Ostpreußen noch dazu. Das allein macht Werte von Billionen Euro aus!!

Gravatar: Karl Napp

@ Cantacuzene

Der zweite Weltkrieg war nur die vorhersehbare, unausweichliche Fortsetzung des ersten. Beide zusammen waren Der Große Weltkrieg.

Nach der ersten Hälfte des Großen Weltkriegs erhielt Polen Danzig plus Kaschubei, Westpreußen, die Provinz Posen und den bodenschatzreichen östlichen Teil Oberschlesiens vom Deutschen Reich..

Frankreich erhielt Elsaß-Lothringen, Dänemark und Belgien auch je einen kleinen Streifen des Deutschen Reiches.

Alle Abtrennungen nach dem ersten Teil des Großen Weltkriegs geschahen ohne die von US-Präsident Woodrow Wilson zugesagten Befragungen der betroffenen Bevölkerung ("Selbstbestimmungsrecht der Völker"). Das war die Wurzel für den Zweiten Teil des Großen Weltkriegs.

Indem Stalin 1945 ff die Polen aus dem Westen seines Herrschaftsgebiets in die alten deutschen Ostprovinzen zwangsumsiedelte, stellte er die Grenzen des alten Zarenreichs von 1914 wieder her, aber ohne die nationalbewußten, aufrührerischen, polnischen Bevölkerungsteile (Katyn!). Das ist - neben dem Sieg über Nazi-Deutschland - einer der Gründe dafür, daß Stalin in weiten Teilen der russischen Bevölkerung hohes Ansehen genießt, obwohl er ein Massenmörder war.

Gravatar: Hans

Ein Land, dass solche Forderungen im EU-Zeitalter stellt,
hat sich selbst disqualifiziert und gehört aus der EU ausgeschlossen. Und Nato-Unterstützung sollte ebenfalls auf den Prüfstand.
Volkswagen sollte dort seine Werke abbauen und in Deutschland wieder errichten.

Gravatar: Hans

Laut Bibel haften wir nicht für unsere Vorfahren.

Berichten zu folge wurden damals in Polen viele Deutsche bedrängt, verfolgt, enteignet oder gar ermordet. Wenn dies US-Bürger gewesen wären, wäre nach heutigem politischem Verständnis, die USA schon längst in Polen einmarschiert, so wie sie es in vielen anderen Staaten gemacht haben, um Recht und Ordnung zu schaffen und die "Demokratie" zu bringen.

Im übrigen fordern wir die Rückgabe bzw. die Entschädigung für illegal an sich gerissener Ländereien, Grundstücke, Häuser, Kulturgüter und Vermögen.

Israel wurde vor rund zweitausend Jahren aus dem eigenen Land vertrieben und hat sein Land wieder bekommen.

Deutsche sollten ebenfalls die ewige Vision haben, auch wenn es wie bei Israel 2000 Jahre dauern sollte, dass sie ihr Land wieder bekommen.
Aber etliche Deutsche denken nur an ihr Individuum und an die nächste Wahl. Lernt was von Israel!

Der Herr wird es richten.

Gravatar: Thomas Waibel

Sollte Polen tatsächlich Reparationsansprüche gegenüber Deutschland haben, sind diese längs mit dem Abtreten der Deutschen Ostgebiete und den zig-Milliarden, die Deutschland als "Entwicklungshilfe" an Polen überwiesen hat, beglichen.

Ich glaube, daß Polen diesmal leer ausgehen wird, weil dieses Geld die Bundesregierung braucht, um "Flüchtlinge" zu verwöhnen, was ihr wichtiger ist als vor der polnischen Regierung zu kriechen.

Gravatar: Werner

Maas hat mit Sicherheit, bei seinem Polenbesuch die Polen animiert neue Forderungen zu stellen. Aus ihm spricht bei jedem Wort ein perverser Deutschenhass.

Gravatar: Frank

Scheiss Europa, scheiss Welt. Ich habe die Nase voll...Wenn andere Staaten Probleme haben rufen sie die Deutschen. Der deutsche Steurzahler solls richten. Zahlen. Dafür ist er gut. Wir zahlen schon 80 Jahre. Und alle profitieren. Wir sind der grösste Einzahler in eure EU, von dem auch Polen profitiert. Trotzdem hassen sie uns. Alle. Die Polen haben sich nach dem Krieg 1/3 des Deutschen Reiches einverleibt. Reicht das nicht. Kommt einfach in unser Land, holt euch, wie nach dem Krieg was ihr braucht und macht Schluss...oder wirtschaftet richtig...

Gravatar: Manni

Kann mir mal einer verraten welcher Staat keine Reperationsansprüche bis heute hat?Ja auch hier ist diese EU so verkommen das dieses Thema durchgewunken wird wo dieses derzeit anliegt.Also ihr Leut,bist du ein Deutscher bist du der Lakai der nächsten Tausend Jahre in der Welt.Wo bleibt denn der Ami?Will der nich auch noch was?Wo ist denn Fischer von den Grünen?Sollte die Kohle nicht weg?Eine EU die mit laufenden Forderungen uns belastet ist und war nie eine EU im Gegenteil.

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