Gastkommentar von Michael Hesemann

Pius XII., der Vatikan und der neue Kulturkampf gegen die Kirche

Wie die ARD ihr Publikum belügt und Tatsachen verschweigt.

Papst Pius XII. - (c) Archiv Hesemann
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„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt“, heißt es in Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, das in diesen Tagen 71 Jahre alt wird. Es ist tatsächlich schon ein wenig in die Jahre gekommen. Das mag erklären, weshalb es von der Politik und den Medien immer weniger beachtet wird. Manchmal wird es so sträflich vernachlässigt, als stünde es schon in der Rumpelkammer der Geschichte.

Deutschland entwickelt sich immer mehr zu einer Meinungs- und Gesinnungsdiktatur. Der öffentliche Diskurs wird ausgeschaltet, die öffentliche Meinung gleichgeschaltet. Alternative Sichtweisen, und seinen sie noch so gut begründet, werden bestenfalls ignoriert, oft auch dämonisiert. Wer sie vertritt, gilt dann als „Ewiggestriger“, „Rechter“ oder „Verschwörungstheoretiker“. Solche Etikettierungen sollen dem Mainstream signalisieren, dass man sich mit Vertretern dieser oder jener ungeliebten Meinung am besten gar nicht erst einlässt, da ansonsten die gesellschaftliche Stigmatisierung droht. In den meisten Fällen aber bedarf es nicht einmal einer solchen Diffamierung. Es ist einfacher und effizienter, die unerwünschte Stimme einfach totzuschweigen.

Das gilt nicht nur für „Klimaleugner“ und „Impfgegner“, „islamophobe“ oder gar „homophobe“ Positionen, sondern auch für solche, die eigentlich gut katholisch sind oder zumindest sein müssten. Denn die Kirche Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. ist in Deutschland längst zum Feindbild geworden. Das wird zwar nie offen zugegeben, aber Handlungen sagen mehr als Worte. Die Kirche hat jetzt zeitgeistkonform und weltoffen zu sein, hat sich mit der Gesellschaft zu ändern, soll sich gefälligst anpassen. Die Kirche der alten, weißen Männer hat ausgedient. Man braucht bestenfalls Seelsorgedienstleister/innen aus der Mitte des Lebens, die „neue Werte“ predigen, also dem zeitgeistkonformen Relativismus huldigen: Ja zu Klimaschutz und Flüchtlingshilfe, Toleranz und sexueller Vielfalt. Nein zu „alten Hüten“ wie Zölibat, Keuschheit, Tradition und Lehramtstreue. Um die Kirche geschmeidig zu halten und die vom sanften „Hardliner“ Benedikt XVI. geforderte „Entweltlichung“ zu verhindern, wird die Kirche nicht nur finanziell abhängig gemacht, so unter dem Motto „wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.

Man oktroyiert ihr auch einen massiven Schuldkomplex auf; die Skandalisierung der tragischen Missbrauchsfälle reichte dazu längst nicht aus. Dadurch, dass unbequeme Bischöfe verleumdet und diffamiert werden, dass man so lange Rufmord betreibt, bis sie ihre Kathedra verlassen und bestenfalls außer Landes fliehen müssen, wurde ein Klima der Angst erzeugt, denn es kann plötzlich jeden Amts- und Würdenträger treffen. Der „Protzbischof“ von Limburg ist in Wirklichkeit ein bescheidener, ja demütiger Asket, der „Prügelbischof“ von Augsburg lammfromm. Doch die Wahrheit schützt vor medialer Prügel nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine medial inszenierte Welle der geheuchelten Empörung den nächsten Unschuldigen trifft. Man wird auch weiterhin alles daran setzen, das Vertrauen der Gläubigen in ihre Kirche zu erschüttern. Was am besten dadurch gelingt, dass man sie moralisch disqualifiziert. Und das geschieht in Deutschland am wirkungsvollsten, wenn man ihr eine Nähe zu den deutschen Verbrechen der Vergangenheit, zu den Nazis unterstellt.

DIE KIRCHE KÄMPFTE GEGEN HITLER UND HITLER GEGEN DIE KIRCHE

Natürlich ist das ebenso perfide wie historisch unhaltbar. Zwischen 1929 und 1931 hat ein deutsches Bistum nach dem anderen NSDAP-Mitgliedern die Sakramente verweigert, unter lautstarkem Beifall aus Rom. Der Nationalsozialismus sei „die gefährlichste Häresie unserer Zeit“, hieß es, seine Ideologie unvereinbar mit dem katholischen Glauben. Als Hitler an die Macht kam, herrschte nackte Panik im Klerus, bis es dem Vatikan gelang, durch ein Konkordat zumindest die Fortexistenz der Kirche im Dritten Reich zu sichern. Die zahlreichen Schikanen und direkten Angriffe der Nazis nötigten den Vatikan jeden Monat zu offenen Protesten und seitenlangen Auflistungen der Konkordatsverletzungen. 1937 versuchte Papst Pius XI., die Konsolidierung von Hitlers Macht durch seine Enzyklika „Mit brennender Sorge“ zu verhindern, der heftigsten Verurteilung eines Regimes und seiner Ideologie in der jüngeren Kirchengeschichte. Zehntausende mutiger Priester hatten Kopien in ihren Tabernakeln versteckt, um sie am Palmsonntag zu verlesen.

Als Reaktion beschlagnahmten die Nazis die kirchlichen Druckereien, lösten eine Lawine von Missbrauchsprozessen aus und unterstellten der Kirche Devisenvergehen. Als sich mutige Kleriker in der Kristallnacht auf die Seite der Juden stellten, zerschlugen Demonstranten am nächsten Tag auch die Scheiben bischöflicher Residenzen. Schließlich wurden fast 2800 katholische Priester in Konzentrationslager verschleppt, während Hitler für den Tag seines Endsiegs die Verhaftung und Hinrichtung der unbequemen Bischöfe plante. Während der neunmonatigen deutschen Besetzung Roms befahl er, auch den Vatikan zu stürmen und Papst Pius XII. zu verhaften, sollte dieser offen gegen die Ermordung der Juden protestieren. Nach Kriegsende war der Papst sich sicher, gegen „satanische Mächte“ gekämpft zu haben, und sagte dies offen. Das sind die historischen Fakten, das alles ist nachprüfbar.

2004 verfasste ich mein Buch „Hitlers Religion“, das minutiös den Wurzeln der NS-Ideologie auf den Grund ging und diese in neognostischen, neuheidnischen und okkulten Geheimlehren des 19. Jahrhunderts und antichristlichen Philosophien wie dem Sozialdarwinismus und der postmodernen Übermenschen-Lehre Friedrich Nietzsches verortete. Gemein haben sie alle ihre radikale Ablehnung des jüdisch-christlichen Welt- und Menschenbildes, und so erstaunte kaum, dass auch Hitler in seinen frühen Reden gleichermaßen gegen „Juden und Jesuiten“ wetterte. Erst als er auch bürgerliche Wähler zu gewinnen versuchte, mäßigte er seine Rhetorik und forderte stattdessen ein „positives Christentum“, befreit von der „jüdischen Mitleidsethik“. Ein Großteil der Protestanten wählte ihn daraufhin, die Katholiken blieben skeptisch und verweigerten ihm in der Mehrheit ihre Stimme. Erst 1938 wurde wieder offen Stimmung gegen „die Juden und ihre schwarzen und roten Bundesgenossen“ gemacht.

Das Buch erschien im Pattloch-Verlag, der damals zur Droemer-Weltbild-Gruppe gehörte, und wurde einer meiner größten Bestseller. Innerhalb von zwei Monaten war die Erstauflage von 30.000 Exemplaren (wie man mir damals sagte; in der Abrechnung war später „nur“ von 25.000 die Rede) verkauft, stand das Buch auf Platz 8 der SPIEGEL-Bestsellerliste. In einem solchen Fall wird der Autor gewöhnlich von seinem Verleger zum Champagnerfrühstück geladen, während man schleunigst die 2. Auflage ausliefert, solange noch das Weihnachtsgeschäft läuft. Nicht so in meinem Fall. „Hitlers Religion“ wurde als „vergriffen“ gemeldet, eine Neuauflage war nicht geplant, im Gegenteil: man signalisierte mir, dass man die Zusammenarbeit beenden wolle.

Was war geschehen? Kein einziger Rezensent konnte mir einen Fehler nachweisen oder stellte meine Recherchen infrage. Ich hatte jede Behauptung, jedes Zitat mit einer Fußnote ausgewiesen und damit nachprüfbar gemacht. Viele Leser, auch erfahrene Historiker, waren geradezu begeistert. Ich hatte sauber gearbeitet, ich hatte mir nichts vorzuwerfen. Doch weshalb hat mein Verlag einen seiner erfolgreichsten Titel so schnell wieder eingestellt, statt ihn nachzudrucken und mit ihm gutes Geld zu verdienen?

Erst Jahre später erfuhr ich, was geschehen war. Beim Geschäftsführer der Droemer-Weltbild-Gruppe hatte das Telefon geklingelt. Am anderen Ende der Leitung war eine Persönlichkeit aus dem politischen Berlin, man verriet mir nie ihren Namen. „Wie können Sie nur einen solchen Titel verlegen?“, herrschte sie meinen Verleger an, „Dieses Buch exkulpiert ja die katholische Kirche! Dabei wissen wir doch alle, dass die Kirche mit Hitler gemeinsame Sache machte…“

Mein Fehler war also nicht, schlecht oder falsch recherchiert zu haben. Ich hatte lediglich gegen einen gesellschaftlichen Konsens, ein Dogma der Berliner Republik, verstoßen. „Sie machen einen Fehler“, hatte mir derselbe Verleger schon auf der Frankfurter Buchmesse erklärt, „sie verteidigen immer die Kirche. Damit werden Sie nie erfolgreich sein. Schreiben Sie doch mal ein Buch gegen die Kirche.“ „Lieber Herr Doktor“, erwiderte ich, „ich habe ein Problem. Ich habe zuhause einen Spiegel hängen. Und da muss ich morgens hineinschauen, ohne dass mir schlecht wird.“ „Dann werden Sie nie Geld verdienen!“, prophezeite er mir. Und, siehe da, er sollte recht behalten. Habe ich erwähnt, dass der Hauptanteilseigner des Droemer-Weltbild-Konzerns damals … die DBK war?

DIE ARD UND EIN WOLF IM VATIKANARCHIV

Heute erlebte ich eine ähnliche Situation, die meine Sorge um die Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland zu bestätigen scheint. Am 2. März war ich einer von 25 Historikern, die erstmals Zugang zu den Akten Pius XII. im vatikanischen Geheimarchiv bekamen. Genau fünf Tage lang konnten wir die Aktenbestände durchforschen, dann wurden die Archive wegen der Coronakrise wieder geschlossen. Außer mir war auch ein siebenköpfiges Team angereist, das unter Leitung des Münsteraner Kirchengeschichtlers Prof. Hubert Wolf stand. Wolf hatte schon im Vorfeld gefordert, den Seligsprechungsprozess Pius XII. zu stoppen, bis er und sein Team die 15 Millionen freigegebenen Seiten nach kompromittierendem Material durchforscht hätten. Schon diese Forderung war anmaßend und unverschämt, denn der Seligsprechungsprozess ist seit elf Jahren abgeschlossen.

Damals, im Dezember 2009, promulgierte Papst Benedikt XVI., der einstimmigen Empfehlung der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen folgend, den „heroischen Tugendgrad“ des Weltkriegspapstes; seitdem muss nur noch ein durch seine Anrufung bewirktes Wunder wissenschaftlich beglaubigt werden. Trotzdem (oder gerade deshalb) wurde Wolfs Suche in Rom nicht nur von der Bohlen-und-Halbach-Stiftung, sondern auch von der DBK mit EUR 50.000,-- finanziert. Gleich am ersten Tag im Archiv, am 2. März, vermeldete der umtriebige Professor seine erste „Entdeckung“ im „Focus“: Drei Fotos im Archiv der Nuntiatur in Bern würden beweisen, dass Pius XII. besser über den Holocaust informiert sei, als man bisher geglaubt hätte. Tatsächlich blieben die Bilder damals in Bern und haben erst zehn Jahre später, mit der Abberufung des Nuntius Bernardini, ihren Weg nach Rom genommen. Der Papst hat sie mit Sicherheit nie zu Augen bekommen.

Am Nachmittag des 2. März war ich mit Pater Prof. Dr. Peter Gumpel SJ verabredet, meinem väterlichen Freund und Lehrer, der als „Relator“ (Untersuchungsrichter) den Seligsprechungsprozess Pius XII. geleitet hatte und als weltbester Kenner seines Pontifikats gilt. Pater Gumpel erzählte mir, dass er am Donnerstag von einem TV-Team des Bayerischen Rundfunks zur Archivöffnung interviewt werden sollte und fragte mich, ob ich denn auch für ein Interview zur Verfügung stünde. Dazu war ich gerne bereit und hinterließ gleich ein Exemplar meines Buches „Der Papst und der Holocaust“ zur vorbereitenden Lektüre. Tatsächlich rief mich der Produzent, Dr. Luigi Perotti, am nächsten Tag an und bat mich um ein Interview. Am Samstag trafen wir uns zum Vorgespräch, am Dienstag, dem 10. März, am späten Nachmittag wollte er mich interviewen.

Obwohl die Archive aufgrund der Corona-Pandemie bereits am Freitag geschlossen hatten, obwohl im ganzen Land der totale Lockdown drohte und ab Montag auch die Restaurants schlossen, meine Versorgung also schwierig wurde, blieb ich in Rom. Wenn der 96jährige Pater Gumpel buchstäblich sein Leben riskierte und inmitten der Pandemie ein sechsköpfiges Fernsehteam empfing, würde ich ganz bestimmt nicht wegen einiger Unbequemlichkeiten das Feld räumen. Eigentlich hatte Perotti mich in einer Bibliothek interviewen wollen, aber wegen des Lockdowns blieb nur ein Filmstudio in Prati übrig, wo das Interview in freundlich-professioneller Atmosphäre stattfinden konnte. Nach gut einer Stunde wurde ich in die römische Nacht entlassen, um mich ziemlich hungrig auf den Weg in meine Wohnung zu machen. Die Wahrheit über Pius XII. ist mir jedes Opfer wert.

DAS GEHEIMNIS DER AKTEN“ UND DIE FORTSETZUNG DER SCHWARZEN LEGENDE

Umso erstaunter war ich, als die damals gedrehte Dokumentation „Das Geheimnis der Akten“ am 18. Mai um 23.55 Uhr im ARD-Nachtprogramm gezeigt wurde. Denn statt das ganze Spektrum der Meinungen und Forschungen aufzuzeigen, hatte sich die BR-Redaktion offenbar entschieden, Prof. Wolf praktisch im Endlos-Monolog zu zeigen. Pater Gumpel durfte gerade noch von seinen persönlichen Begegnungen mit Pius XII. erzählen, mein italienischer Kollege Prof. Luigi Napolitano, der mir am 10. März praktisch die Klinke in die Hand gegeben hatte, wurde ganze drei Mal eingeblendet. Die Absicht dahinter war unverkennbar: Man wollte die „schwarze Legende“ über Pius XII., der zum Holocaust geschwiegen habe, zementieren und Wolf zum alleinigen, unfehlbaren Interpreten seines Pontifikats küren. Dieser Deutungshoheit hätte ich im Wege gestanden, also wurde ich kurzerhand zensiert, verschwiegen und vertuscht.

Das Narrativ der ARD-Dokumentation war eindeutig: Papst Franziskus habe entschieden, nicht nur Finanz- und Mißbrauchsskandale der Kirche aufzuarbeiten, sondern auch die Archive zu diesem dunkelsten Kapitel der Kirchengeschichte zu öffnen, „auch wenn unbequeme Wahrheiten ans Licht kommen könnten“ und Wolf habe eben diese jetzt entdeckt: „Wir kannten die Anklagen durch Rolf Hochhuth, doch es war alles noch viel schlimmer.“ So klang das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland wie ein antikirchlicher Propagandakanal.

Kein Wort davon, dass es in Wirklichkeit Benedikt XVI. war, der schon 2006 die Öffnung der Archive anordnete, was freilich seine Zeit dauerte, da 15 Millionen Seiten erst einmal katalogisiert und inventarisiert werden mussten. Kein Wort davon, dass Hochhuths Fakenews-Kampagne ein Werk des sowjetischen Geheimdienstes KGB war, mit dem Ziel, den Pius XII-Vertrauten Montini als nächsten Papst zu verhindern. Kein Wort auch davon, dass wir bereits durch die 5500 im Auftrag Pauls VI. veröffentlichen Dokumente ein ziemlich genaues Bild der historischen Umstände haben, wie ich sie in meinem 2018 erschienenen Buch „Der Papst und der Holocaust“ sehr viel differenzierter darstelle als Wolf in seiner an den Haaren herbeigezogenen Polemik.

So blieb der Professor aus Münster, der zuletzt als unermüdlicher Streiter gegen den Zölibat aufgefallen war, unwidersprochen, wenn er Unwahrheiten über Pius XII. in die Welt setzte wie diese:

Wolf: „(Nuntius Pacelli) sieht Hitler in der Zeit (der 1920er Jahre) nicht als die große Gefahr“.

Wahr ist: Tatsächlich berichtete Pacelli schon 1923 vom „antikatholischen Charakter des Nazi-Aufstandes“ und bezeichnete den Nationalsozialismus zwei Jahre später als „die gefährlichste Irrlehre unserer Zeit“. Unterschätzen klingt anders.

Wolf: „Der erste internationale Vertrag, den Hitler macht, ist der Vertrag mit dem Heiligen Stuhl.“

Wahr ist: Das Reichskonkordat wurde am 30. Juli 1933 unterzeichnet, also exakt zwei Wochen später als der Viermächte-Pakt zwischen Frankreich, England, Italien und dem Reich vom 15. Juli 1933.

Wolf: Als die USA dem Papst im September 1942 einen Bericht der Jewish Agency vorlegten, der erstmals die Existenz von Todeslagern erwähnte, habe der Vatikan zwei Berichte vorliegen gehabt, die „genau diese Dinge, die die jüdische Organisation beim Namen nennt, bestätigen“ – und das bewusst den Amerikanern verschwiegen.

Wahr ist: In den beiden fraglichen Dokumenten, dem Brief des ukrainisch-katholischen Erzbischofs von Lemberg, Andrej Szeptyzkyj, und einem Bericht des italienischen Handelsreisenden Graf Malvezzi werden zwar die Massaker der Nazis an den Juden in den Ostgebieten erwähnt – von Todeslagern ist darin aber nicht die Rede.  

Wolf behauptet: Ein Sachbearbeiter des vatikanischen Staatssekretariats, Msgr. Dell’Acqua, habe in einer Aktennotiz diese Berichte „lächerlich“ gemacht: „Kann man Juden glauben? Sie übertreiben doch immer.“

Wahr ist, dass Msgr. Dell’Acqua etwas ganz anderes schrieb, nämlich: „Die Informationen im Schreiben von Sonderbotschafter Taylor sind schwerwiegend, daran besteht kein Zweifel. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass sie der Wahrheit entsprechen, da es auch unter Juden leicht zu Übertreibungen kommen kann.“ Das ist eine durchaus kluge Mahnung zu einem vorsichtigen Umgang mit Quellen, die sich auch deutsche Professoren zu Herzen nehmen sollten. Denn tatsächlich beinhaltete der Bericht der „Jewish Agency“ zahlreiche Übertreibungen, von der Behauptung, es sei (im September 1942, wohlbemerkt) in ganz Ostpolen und der Ukraine „kein einziger Jude mehr am Leben“ bis hin zu „Die Leichen der Ermordeten werden von den Deutschen zu Fett verarbeitet, die Knochen als Düngemittel verwendet.“

Dass Wolf sich durch seinen Sensationalismus in Fachkreisen unglaubwürdig gemacht hat, ja mancherorts bereits mit dem Scharlatan John Cornwell („Hitlers Papst“) verglichen wird, ist sein Problem. Doch was veranlasst das öffentlich-rechtliche Fernsehen, einer ziemlich einseitigen Stimme und ihren ziemlich fragwürdigen, manchmal sogar nachweisbar unwahren Behauptungen allein Gehör zu schenken und alle Gegenstimmen totzuschweigen? Unwissenheit kann nicht der Grund gewesen sein; mein Interview, ja sogar mein Buch lagen der Redaktion bekanntlich vor.

So kommt der schale Beigeschmack auf, dass es auch hier nicht um historische Wahrheitsfindung ging, sondern nach wie vor um eine politische Agenda in einem neuen Kulturkampf. Die Kirche darf nicht durch Fakten exkulpiert werden, ja als einzige ernsthafte Gegnerin des Nationalsozialismus und damit als Licht in der Finsternis erscheinen, denn das hieße, dass sie im Recht und die Welt, der Zeitgeist, im Unrecht waren. Deshalb muss sie um jeden Preis als schuldbeladen und vorbelastet dargestellt werden. Nur dann ist sie so schwach, so handzahm, wie die Politik sie gerne hätte. Kein Hindernis mehr bei der großen Umwertung der Werte, beim Aufbau einer globalen Gesellschaft, deren Paradigmen vielleicht die der französischen Revolution und der Aufklärung, nie aber die des Katechismus sind. Sie darf allenfalls geduldet, zum Seelsorgedienstleister degradiert werden, ganz ohne jede Systemrelevanz, verpflichtet dem humanistischen Zeitgeist, bloß nicht dem göttlichem Heiligen Geist. Doch müssen wir Katholiken uns das wirklich gefallen lassen?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Exbiedermann

@ Petra

Schönen Gruß an Ihr englisches Genie Dawkins mit der Bitte, diese Fragen aus krestionistischer Sicht zu beantworten!

Das folgende Angebot stammt von
Dr. Kent Hovind, einem ehemaligen Professor für Islamgeschichte der Al-Azhar Universität in Kairo und Imam an der Moschee von Gizeh, der an der Friedfertigkeit des Islam gezweifelt hatte, daraufhin gefoltert und getötet werden sollte.
Er hat sich von seinem Glauben an Allah losgesagt, unter welchen Bedingungen auch immer, und sich nach einem Jahr „Gottlosigkeit“ zum Christentum bekehrt,
Das Angebot von Dr. Kent Hovind lautet:

"Ich biete demjenigen, der mir einen empirischen Nachweis für die Evolution liefern kann US$ 250 000. Mein seit 1990 bestehendes US$ 250 000 Angebot beweist, daß die Hypothese der Evolution nichts weiter als ein heidnischer religiöser Glaube ist." Das Angebot ist notariell beglaubigt!

Einfacher @ Petra können Sie kein Geld verdienen! Sie brauchen nur Ihren Heros Dawkins zu fragen!

Zur Orientierung: 40 Fragen an Evolutionisten

1. Wann wurde jemals Makroevolution beobachtet? Wie funktioniert der Mechanismus, um neue komplexe Lebensformen wie lebenswichtige Organe zu bekommen? Falls die tausenden lebenswichtigen Organe sich durch Evolution entwickelt haben, wie konnte der ganze Organismus leben bevor er die lebenswichtigen Organe erhielt? Falls sich ein Bein eines Reptils sich in einen Flügel eines Vogels entwickeln würde, würde es nicht für eine lange Zeit ein verkrüppeltes Bein sein? Wie fand die Evolution der Metamorphose statt?

2. Wie konnten Organe so komplex wie das menschliche Auge, das Gehirn oder sogar ein winziger Vogel jemals durch Zufall oder einen natürlichen Prozeß entstehen? Wie entwickelte sich der Motor einer Bakterie?

3. Falls die Evolutiontheorie richtig ist, wo sind die Milliarden Fossilien, die von Übergangsphasen zwischen zwei Tieren zeugen? Nicht nur ein paar fragwürdige Einzelexemplare sondern Milliarden! Warum sieht man kein flüssiges Kontinuum in den Kreaturen noch in den Fossilien oder beiden?

4. In den Textbüchern unserer Kinder wird oft der Stammbaum der Evolution abgebildet. Warum hat dieser Baum keinen Stamm und Äste? Zum Beispiel: Was sind die Vorfahren der Insekten nach der Evolutiontheorie?

5. Woher kam das Leben in der ersten lebenden Zelle? Das würde noch ein größeres Wunder als die angebliche Entwicklung der Bakterie zum Menschen sein! Wie konnte sich die erste lebendige Zelle fortpflanzen?

6. Enthielt die Atmosphäre vor dem ersten Leben Sauerstoff oder nicht? Welche Wahl Sie auch immer treffen, es stellt die Evolutionstheorie vor ein großes Problem.

7. Bitte nennen Sie einen rein natürlichen Prozeß, der Information schafft. Welche Beweise existieren, daß Information (wie z.B. DNA-Ketten) sich selbst zusammensetzt? Was ist mit den 4000 Büchern, die in jeder Ihrer 100 Trillionen Zellen gespeichert sind? Wenn ein Astronom ein intelligentes Signal aus eine entfernten Galaxie empfing, würden die meisten Menschen auf eine intelligente Quelle schlussfolgern. Warum ist nicht die Schlußfolgerung aus der unglaublichen Anzahl von Informationen in einer einzelnen Bakterie, daß es eine intelligente Quelle (Gott) gibt?

8. Was existierte zuerst, DNA oder die Proteine, die vom DNA benötigt werden, um Proteine zu produzieren?

9. Wie entwickelte sich die sexuelle Fortpflanzung? Wie entwickelte sich das Immunsystem?

10. Falls es Intelligenz braucht, um einen Pfeilkopf zu schaffen, warum braucht es nicht viel mehr Intelligenz einen Menschen zu machen? Glauben Sie wirklich, daß Wasserstoff sich in einen Menschen verwandelt, wenn man nur lange genug wartet?

11. Falls sich das Sonnensystem aus dem Urknall entwickelt hat, warum drehen sich mindestens drei Planeten rückwärts? Warum drehen mindestens 8 Monde anders herum?

12. Woher kommt Masse? Was ist mit Raum, Zeit, Energie und den Gesetzen der Physik?

13. Wie konnten sich die Sterne entwickeln?

14. Wussten Sie, daß die neuesten wissenschaftlichen Datiersysteme daraufhin deuten, daß die Erde, das Solarsystem und das Universum sehr jung sind?

15. Warum haben so viele Kulturen auf der Welt Legenden von Sintfluten? Woher stammt das Wasser auf der Erde?

16. Wenn durch den Urknall doch viel Staub durch das Universum fliegt, warum ist nur eine dünne Staubschicht auf dem Mond? Wäre das Universum Milliarden von Jahre alt, hätte sich nicht eine kilometerdicke Schicht gebildet?

17. Wodurch wurde der Urknall (Big Bang) hervorgerufen? Was explodierte damals?

18. Wenn der Mond sich doch 4 cm pro Jahr von der Erde entfernt, gibt das kein Problem wenn das Universum Milliarden von Jahre alt ist? (Der Mond beeinflußt die Gezeiten!)

19. Welche wissenschaftliche Disziplinen oder bedeutende Erfindungen hat uns die Evolutionstheorie gebracht?

20. Warum ist die Materie nicht gleichmäßig wie bei einer Explosion im Raum verteilt, sondern unregelmäßig?

21. Woher kommt der Raum für das Universum? Wissenschaftler sagen uns, daß sich das Universum weiter ausbreitet. Wo hinein breitet es sich also aus? Woher kommt dieses Volumen?

22. Woher kommt es, daß die Masse des Universums so perfekt organisiert ist?

23. Mit was pflanzte sich die erste zur sexuellen Reproduktion fähige Zelle fort?

24. Warum sollte sich eine Pflanze bzw. ein Tier fortpflanzen wollen, wenn dies doch zu mehr Konkurrenz bzgl. der Nahrung führen würde. Letztendlich würden die Chancen des Überlebens dadurch sinken! (Wie erklären Sie sich, daß ein Individuum bzw. eine Spezie den Trieb zum Überleben hat?)

25. Ist es nicht möglich, daß Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Tieren vielmehr auf einen gemeinsamen Schöpfer als auf einen gemeinsamen Vorfahren hinweisen?

26. Wie hat sich die Photosynthese nach der Evolutionstheorie entwickelt?

27. Wie haben sich Gedanken entwickelt?

28. Wann, wo, warum und wie hat der Mensch Gefühle entwickelt? Liebe, Gnade, Schuld, etc hätten sich nach der Evolutionstheorie niemals entwickelt!

29. Ist es seriöse Wissenschaft zu glauben, daß Wasserstoff sich in Menschen entwickelt hat?

30. Wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, glauben Sie wirklich, daß alles um Sie herum vom "Nichts" kommt?

31. Wenn Evolution wahr ist, wonach beurteilt man was falsch und was richtig ist? Was ist der Sinn des Lebens? Woher bekommt man moralische Richtlinien? Schließlich wird das Verhalten dadurch bestimmt was man glaubt.

32. Bildet die Evolutionstheorie nicht die Grundlage für Phänomene wie Rassismus, Nationalsozialismus und Kommunismus?

33. Die Planeten im Sonnensystem verlieren ihre Wärme und kühlen rapide ab. Wie können Planeten immer noch Wärme verlieren und gleichzeitig Milliarden von Jahre alt sein? Ist dies nicht eher ein Hinweis auf ein sehr viel jüngeres Alter?

34. Der Planet Saturn ist umgeben von Ringen, die instabil sind und sich vom Saturn kontinuierlich entfernen. Erklären Sie wie das Universum Milliarden von Jahre alt sein kann und der Saturn immer noch Ringe um sich herum hat. Warum ist der Jupiter Mond 'Ganymede' immer noch heiß wenn er doch nach Milliarden von Jahren abgekühlt und erstarrt sein sollte?

35. Falls das Universum wirklich Milliarden von Jahre alt ist, warum beobachten wir immer noch Kometen im All? Hätten die Kometen nicht bis jetzt ihre ganze Masse verloren?

36. Die Erde hat ein eigenes Magnetfeld. Allerdings wird dieses Magnetfeld immer schwächer und die Erde verliert ihre magnetische Anziehungskraft. Erklären Sie das unglaubliche magnetische Feld, daß die Erde vor Milliarden von Jahren gehabt hätte, ohne die magnetischen Gesetze zu verletzen!

37. Die Erde dreht sich mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 1600 km/h um sich selbst. Allerdings verlangsamt sich die Drehgeschwindigkeit der Erde um 1/1000 sec pro Tag. Dies stellt kein Problem dar, falls die Erde nach der Bibel nur 6000 Jahre alt ist. Falls die Erde allerdings Milliarden von Jahre alt ist, drehte sich die Erde dann nicht so schnell, daß Tag und Nacht sehr kurz und die Winde Tausende von km/h schnell waren und die Fliehkräfte ein Leben unmöglich machten?

38. Warum ist die größte Wüste der Erde nur 4000 Jahre alt? Warum haben wir keine größeren Wüsten wenn doch die Wüsten jedes Jahr wachsen?

39. Welche der folgenden Dinge hat sich als erstes entwickelt und wie lange funktionierte es ohne die anderen? Das Verdauungssystem, das Essen zum Verdauen, der Appetit, die Fähigkeit Nahrung zu finden und zu essen, die Verdauungssäuren oder die Fähigkeit des Körpers, diesen Säuren zu widerstehen. Der Fortpflanzungstrieb oder die Fähigkeit sich fortzupflanzen? Die DNS oder die RNS, um die DNS-Informationen in die Zellen zu transportieren? Die Pflanzen oder die Insekten, die von den Pflanzen leben und diese befruchten? Das Immunsystem oder die Benötigung des Immunsystems?

40. Wenn die Gesteinsschichten wirklich verschiedene Zeitepochen repräsentieren, warum gibt es dann keine Zeichen von Erosion zwischen den einzelnen Schichten? Falls eine Schicht doch zehn Millionen Jahre dort liegt, würde dort nicht irgendwo Erosion eintreten? Woher kommt die nächste Schicht dann? Wird das Alter der Gesteinsschichten nicht nach der Art der darin gefundenen Fossilien bestimmt? Ist es nicht ein Zirkelschluß, daß man das Alter der Fossilien nach der Gesteinsschicht bestimmt? Wie kann es sein, daß die verschiedenen Schichten Millionen von Jahre repräsentieren, man aber Dinge wie diese findet. Baum.jpg Der versteinerte Baum ist einer von hunderten Bäumen, die in den Kettle Kohleminen in der Nähe von Cookville,TN,USA gefunden wurden. Die Spitze und die Wurzeln des Baumes stehen in verschiedenen Gesteinsschichten, die angeblich Millionen Jahre auseinander sind.

Gravatar: Exbiedermann

@Petra

Ihre kabarettreifen Vorstellungen entsprechen nicht dem Stand der Forschung, weder zur Geschichte, speziell der Kirchengeschichte, noch der katholischen Theologie, noch gar in den Naturwissenschaften. Da können Sie sich noch so viele "freundliche" Worte abringen!

Zu Ihrem Text:
Die alttestamentlichen Israeliten mussten von Gott in seiner Güte und Menschenfreundlichkeit gemäß ihrer geozentrischen Welterfahrung, ihrer Fassungskraft und ihres Erkenntnisvermögens auf die Menschwerdung Seines Sohnes vorbereitet werden. Daher konnte Gott am Berg Sinai dem Mose statt der 10 Gebote nicht die Gesetze Isaak Newtons übergeben und die Propheten nicht die Relatvitätstheorie Albert Einsteins oder die Unschärferelation Werner Heisenbergs prophezeien lassen! Das wären alles Anachronismen!
Sie machen der Königin von Saba wohl auch keinen Vorwurf, dass sie zum Treffen mit König Salamo nicht standesgemäß im Jaguar vorgefahren ist.

Dass Sie allerdings nunmehr in Ihrem Wahn ersatzweise dem Evolutionstheoritiker im Atheisten Dawkin nachhängen, entlastet Sie nicht, denn die Evolutionisten können nach wie vor die Artensprünge in der Entwicklung der Lebewesen weder erklären noch begründen.

Denn dass alles erklärbar sei, glaubt heute kein Naturwissenschaftler mehr. Warum dem so ist, hat Erwin Hesse (1907 – 1992) erläutert.

„Genau am Beginn unseres Jahrhunderts sollte der Deismus durch die Physik selbst den letzten Todesstoß erhalten. Das geschah 1899/1900 durch den Begründer der Quantentheorie Max Planck (1858-1947, Nobelpreis 1918). Der Forscher vom Rang eines Galilei und eines Newton hat sich seine Sache nicht leicht gemacht. Erst nach umsichtigen Versuchen gab er als deren Ergebnis bekannt, daß es die zur deistischen Wunderleugnung führenden streng gültigen Naturgesetze, wenn überhaupt, nur auf engstem Raum gibt. Damit ermöglichte er zugleich die Offenheit, um mit den Tatsachen fertig werden zu können, welche alsbald die neuentdeckte Welt der Atome mit sich bringen sollte. Denn da zeigte sich z. B., daß niemand voraussagen kann, wann ein Radium-Atom in seine Bestandteile Helium und Emanation zerfallen wird“.

Hesse zitiert zu diesem Problem einem der erfolgreichsten Mitarbeiter Plancks, Pascual Jordan (1902-1982): „Wann wird dieses Atom zerfallen? Vielleicht schon in den nächsten Sekunden? Oder wird es vielleicht – ganz im Gegenteil – nach 10000 Jahren noch immer als unzerfallenes Radium-Atom übrig geblieben sein?.. Darauf gibt es keine Antwort...Denn das schon heute gesicherte Wissen der Physik zeigt uns, daß im...Zustand eines Radium-Atomkernes gar nichts vorhanden ist, was als ursächliche Bedingung für einen bestimmten Zeitpunkt seines Zerfalles wirken könnte”. Hier zeigt sich nach Hesse “die Absage der modernen Atomphysik an den Grundsatz lückenloser Determinierung”.

Jordan weiter: „Die Quantenphysik behauptet also, daß es im Naturgeschehen echte Indeterminiertheit gibt, Spielräume eines naturgesetzlich nicht vorausbestimmten Geschehens, das auf keine Weise vorausberechnet werden kann”. Angesichts dieser Tatsache erklärt der Physiker ausdrücklich: „Dabei beschränkt sich diese Indeterminiertheit keineswegs auf die Vorgänge des radioaktiven Zerfalls...Die Indeterminiertheit ist also das eigentlich Umfassende im physikalischen Geschehen...”

Als Ergebnis stellt Jordan fest: „Grundsätzlich liegt nur eine unerwartet dünne und lückenhafte Decke zuverlässiger Zwangsläufigkeit über dem Naturgeschehen. Wir marschieren gleichsam auf einer dünnen Schicht von Eis, mit unbekannten Abgründen unter uns”. Jordan scheut sich nicht, aus diesen Erkenntnissen zu folgern, „dass die Behauptung deterministischer Naturauffassung, Gott sei arbeitslos gegenüber dem gesetzmäßig verlaufendem Naturgetriebe, jetzt jeglichen Boden unter den Füßen verloren hat“ (nach: Erwin Hesse, Das “Evangelium im Widerstreit der Theologen” in: Das Portal zur katholischen Geisteswelt).

Dass es Vorgänge gibt, die historisch nachweisbar und nicht einmalig sind, also innerweltliche Historizität besitzen und dennoch nicht dem Gesetz von Ursache und Wirkung unterliegen, sondern indeterminent sind, und damit, theologisch gesehen, jederzeit offen für Gottes Einwirken funktionieren, dürfte historisch-kritische Exegeten verstören, denn damit ist ihre Vorstellung von einer rein weltimmanenten Historizität unhaltbar geworden.

Die noch im deistischen Denken verwurzelten historisch-kritischen Exegeten unserer Tage sind weit entfernt von dem, was vor einiger Zeit ein Physiker aus dem Forschungszentrum Garching/Isar in Bezug auf seine Arbeit so formulierte:

„Wer als Naturwissenschaftler nicht die Möglichkeit eines Wunders ins Kalkül zieht, denkt nicht naturwissen-schaftlich“. Das sollten die Kirchenkritischen und dümmlichen Kirchenhasser unserer Tage einmal in aller Ruhe überdenken, denn hinter solch offenen Denkweisen liegen sie weit zurück.

Da es diese Indetermiertheit im Naturgeschehen gibt, die es nach innerweltlichen Determiniertheitsvorstellungen gar nicht geben dürfte, können auch die Wunderberichte über Jesu Taten nicht mehr mit vernunftgemäß-aufgeklärten Sätzen als historisch nicht Geschehenes deklariert und damit der fiktionalen Welt der Märchen, Sagen und Legenden zugeordnet werden.

Anstatt zu fragen, wer die Welt im Innersten zusammenhält, was Primaufgabe der Theologen wäre, haben ihre aufgeklärten Vertreter versucht, Gott und Welt deistisch zu determinieren und damit im Innersten zu zertrümmern.
Demgegenüber können sich heute in den Naturwissenschaften menschliche Vernunft und Glaube wiederfinden, ist für Naturwissenschaftler Gott kein Problem mehr.

In einer Leserdiskussion im Münchner Merkur über das Wesen Gottes zitierte kürzlich Prof. Dr.-Ing. Armin Wolfram den Quantenphysiker Max Planck, der auf einen wissenschaftlichen Kongress gesagt hat:

„Als Physiker, also als ein Mann, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie diente, bin ich sicher vom Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms folgendes: Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente noch eine ewige Kraft gibt..., so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche..., sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich nicht geben kann und jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrhunderte genannt haben: Gott“! (Prof. Dr.-Ing. Armin Wolfram, MM vom 12.8.2014). Das sagt der Begründer der Quantentheorie Max Planck (1858-1947, Nobelpreis 1918). Und wer ist Dawkins?

Gravatar: Petra

@Biedermann
Das Ex darf ich wohl weglassen
Leider muss auch ich mehr Platz beanspruchen um ihrer seit 2000 Jahren bekannten Sammlung zu widersprechen. (habe mir auch Beistand geholt)
Zur Einstimmung ein Papstwort von josef Ratzinger: "Der christliche Gläubige ist eine einfache Person, Aufgabe der Bischöfe ist es deshalb, den Glauben dieser kleinen Leute vor dem Einfluss von Intellektuellen zu bewahren." (Benedikt XVI alias Kardinal Ratzinger, Predigt vom 31.12.1979, zum Entzug der missio canonica für für den berühmten Theologen Hans Küng, zitiert nach Joseph Ratzinger,... Patmos 2002). Aber unterziehen sich nur die Bischöfe der Aufgabe, die Gläubigen vor schädlichem Nachdenken zu bewahren? Nein, auch die öffentlichen TV-Versorger tragen ihr Scherflein bei.
Josef Ratzinger war mit einer der größten Missbrauchsvertuscher, der Alles tat um gerechte Zahlungen an die Mißbrauchs-Opfer der Diener Gottes zu verhindern und durch Beten ohne Kosten das Problem mit bewährtem Aussitzen und Verjährung ohne Zahlungen zu lösen. (In USA wurde der Jesuitenorden nachweislich zur Zahlung von 450 Millionen $ für Mißbrauch an Kindern verurteilt, das Josef Ratzinger mit Hilfe seines Amtes in Deutschland verhindert hat.
Bezüglich ihres Dawkinswahn möchte ich dokumentieren, daß es Prof. Dawkins hauptsächlich um sein Hauptthema Evolution geht, die Kritik an der Religion der Katholischen Kirche ist nur ein Nebenprodukt seiner Erkenntnisse in der Evolutionsforschung. Es ist heutigen aufgeklärten Menschen nicht mehr vermittelbar glauben zu müssen, die Welt würde von einem Gott vor ca. 10.000 Jahren geschaffen obwohl mit der wissenschaftlich fundierten C14 Carbonmethode der Nachweis für menschliches Leben seit 2 Millionen Jahren nachgewiesen werden kann. Wir leben hier nur maal nicht auf einer Art Theaterbühne die uns auf das göttliche Himmelreich vorbereiten soll.
Man kann doch nicht ernsthaft eine jahrtausende alte Nomadenreligion, die dazu noch durch Generationen von frauenverachtenden und machtgeilen Kirchenfunktionären jeweils an die vorhandenen Machtgefüge angepaßt wurde, für bare Münze nehmen und dabei hinnehmen, das wissenschaftliche Erkenntnisse, die in den selben Zeiträumen von brillanten Köpfen in nachvollziehbaren Verfahren errungen wurden, einfach ignorieren, weil sie z.B. den angeblichen Erlebnissen eines oder mehrerer Hirten in Vorderasien und Afrika widersprechen. Wer es noch nicht gemerkt hat: damit meine ich alle monotheistischen Religionen, die eh letztlich das gleiche behaupten, nur unterschiedlich radikal interpretiert und von späteren Generationen unterschiedlich aufpoliert wurden.
Es muß erniedrigend für einen Wissenschaftler sein, gegen "Gläubige" argumentieren zu müssen. (Wer wenig weis muß viel glauben, wer nix weis, muß Alles glauben.
Aber wer nix weis ist bekanntlich sehr dumm, ebenso derjenige der unbeirrbar Alles glaubt, was die heilige Katholische Kirche so bisher Alles abgesondert hat und in der Bibel seit Jahrhunderten aus früheren Scchriften gestohlen hat, geschützt mit Imprimatur).
Es ist traurig, daß es Menschen gibt, die einen Gott brauchen, um ihrem Leben überhaupt einen Sinn zu geben. Daß ein deutscher Bauer des 12 Jahrhunderts, der in der Regel weder lesen noch schreiben konnte und dem am Sonntag von der Kanzel in Latein das Wort Gottes gepredigt wurde und der kaum die 40 Jahre erreichte, das Leben im versprochenem Paradies nach dem Tode die einzige Freude darstellte, ist nachvollziehbar. Daß ein heute noch irgendwo in der dritten Welt aufwachsender Ziegenhirt solche Heilsverkündungen (natürlich erst nach dem Tode) auch noch schlüssig finden kann, ist vielleicht auch noch verständlich. Aber es ist schlimm, daß ansonsten intelligente, hochgebildete Menschen plötzlich unlogisch werden wenn es um das "Glauben" von etwas geht, was sie nicht beweisen können. Es ist einfach ein totaler Unsinn damit zu argumentieren "wir wissen nicht wie der Lebensfunke entstanden ist und ob der Urknall mit oder ohne Gott gezündet wurde, spätestens ganz am Ende der Kette muß es deswegen doch einen Gott geben." Was für eine Logik ist das? Vertrauen diese Menschen der Wissenschaft, der Physik und der Chemie am Ende doch nicht? (ihrem neuesten Handy trauen sie ). Liebe Gläubige, wir haben noch Zeit, wir kommen der Sache jeden Tag ein Stück näher, ob es uns gefällt oder nicht. Ich will nicht behaupten, daß wir in 10 oder 20 Jahren wissen (obwohl es auch sein könnte), wie der Urknall entstanden ist und ob Gott daran überhaupt beteiligt war. Aber was glauben Sie wohl was wir wissen, wenn wir noch, sagen wir mal, 800 Jahre Wissenschaft weiterbetreiben? (nach modernen Erkenntnissen verdoppelt sich das menschliche Wissen jedes Jahr) Was wissen wir dann alles mehr als heute, in 800 Jahren? Gott muß ein Rückzugsgefecht gegen die Wissenschaft führen. Mit einiger Verzögerung (siehe Galileo Galilei) muß auch die Kirche Boden abtreten. Vor 800 Jahren war Gott noch für Donner und Blitz verantwortlich. Frühere Generationen haben noch sehr viel mehr Glauben müssen, weil es gar kein Gegenmodell gab. Ausserdem wurden sie bei lebendigem Leibe verbrannt wenn sie den Unsinn nicht glaubten. Aber schon die sahen verächtlich zurück zu den Völkern die glaubten, nur Götter können Feuer machen.
Prof. Dawkins hat grundsätzlich das Problem, einerseits interessante Lektüre für Interessenten der Evolution schreiben zu wollen, für welche die Evolution eine Tatsache ist (eine Tatsache, an der kein frei denkender Mensch den geringsten Zweifel haben kann) und andererseits immer noch versucht, eben nicht frei denkende Menschen zu überzeugen. Als nicht frei denkende Menschen bezeichne ich Menschen, deren Urteilsvermögen durch die Religion behindert wird.
Das Problem: Die eine Gruppe braucht im Grunde keine Beweise, denn diese sind ja offensichtlich und längst bekannt. Die andere Gruppe die Gläubigen, wird niemals irgendwelche Beweise zulassen, denn beim Glauben geht es halt ums "Glauben" und nicht ums Wissen. Es ist so, als wolle man beweisen das ein Kreis keine Ecken hat und dafür hochkomplizierte und kleinteiligste Beweisketten anführt. Es ist hoffnungslos, die "Gläubigen" werden sich nie überzeugen lassen, zu groß ist ihre Angst vor dem Tod, ohne die versprochene Möglichkeit eines Lebens danach. (Beim Islam sogar mit 72 immer bereiten Jungfrauen). Es ist erstaunlich, was aus den Rückzugsgebieten der Katholischen Kirche noch für Lebenszeichen kommen.

Gravatar: Exbiedermann

@ Petra

Was Sie sich in Ihrem Dawkins-Wahn über das theologische Lebenswerk von Papst em. Benedikt/ Joseph Ratzinger zu sagen erdreisten, kann meinerseits nicht unkommentiert bleiben.

Sie sagen: „Gemäß heutiger hochrangiger katholischer Theologie-Professoren: Den Jesus, wie von Ratzinger in seinem Jesusbuch beschrieben, hat es niemals gegeben!“

Da sind Sie den falschen „bibelwissenschaftlichen“ Datierungen der protestantischen Leben-Jesu-Forschung aufgesessen, die von der deistischen Vorstellung ausgehen, dass kein Mensch prophezeien könne, auch Jesus Christus nicht.

Daher schließen historisch-kritische Theologen in ihrer interessensgesteuerten Einfalt, dass Jesu Prophetien in den Evangelien über den Untergang des Jerusalemer Tempels 70 erst nach diesem Zeitpunkt, also erst „ex eventu“ , verschriftet worden seien. Diese Spätdatierung von 20 der 27 NT-Schriften hatte seit der Mitte des 19. Jhdts. enorm negative theologische Folgen – auch für das katholische Jesusbild. So manche Wahnvorstellungen naiver Atheisten beiderlei Geschlechts bezüglich des katholischen Glaubens und damit der katholischen Kirche sind ohne diese Falschdatierung nicht erklärbar.

Denn historisch-kritische Spätdatierer behaupten, dass erst nach der Tempelzerstörung zwischen 70 und 100 mündlich umherirrendes, dabei bereits verändertes Jesusmaterial von unbekannten Verfassern zu unbekannten Zeiten unter falschen Namen in unbekannten Gemeinden, unabhängig voneinander gesammelt, geordnet, erweitert, zum Teil aus dem Alten Testament herausgesponnen, mythologisch überformt, an den Zeitgeist angepasst und endlich zu vier Evangelien verschriftet worden ist, in Gesellschaft mit weiteren 16 Schriften ebenso unbekannter Herkunft, alles geschrieben von Gemeindetheologen, die niemand gesehen und gekannt hat und die unreflektiert von Juden und Heiden, wieder spurlos im Dunkel der Geschichte verschwunden sind.

Berechnet man die mathematische Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Eintreffens all dieser Faktoren zwischen den Jahren 70 und 100, so erhält man einen Wert von 1:1000000000 (in Worten: eins zu 1 Milliarde). Das heißt: Wenn die Spätdatierung allein der Evangelien nur zu einem Milliardstel richtig sein kann, muss die historisch-kritische Hypothese von der Spätdatierung nach menschlichem Ermessen falsch sein und damit alles, was aus ihr abgeleitet wird.

Damit ist mit einer an absoluter Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit alles falsch, was von „liberalen“ Theologen und Atheisten vom Schlage eines Dawkins aus der Spätdatierung der Evangelien usw. gegen das Lehramt der katholischen Kirche instrumentalisiert worden ist. Richtig bleibt, dass die von Jesus Christus geoffenbarte und in den Evangelien apostolisch bezeugte Wahrheit Gottes in menschlicher Sprache, gesichert im geistgeleiteten Lehramt der Kirche, nicht aus jederzeit relativierbaren Menschenworten besteht, sondern für die Kirche von heute unrelativierbare Verbindlichkeit besitzt – auch die Wahrheit über den Jesus Christus des Neuen Testaments!

Der von Papst em. Benedikt XVI. in seinen Jesusbüchern dargestellte Jesus beruht eben auf dieser Frühdatierung der Evangelien, der Apostelgeschichte und weiterer 15 NT-Schriften.
Das heißt: Diese Schriften sind vor der Tempelzerstörung 70 unter neutralen Zeitzeugen Jesu und der wechselseitigen Kontrolle der Apostel und Apostelschüler zwischen 40 und 65 von den überlieferten Autoren geschrieben worden.

Damit zeigen die Jesusbücher Benedikts XVI. den einzig historischen Jesus in Wort und Tat. Dabei geht Benedikt XVI. von der wechselseitigen Abhängigkeit dieser apostolischen Überlieferung der neutestamentlichen Schriften aus, die einander ergänzend entstanden sind und eine ebensolche Behandlung in der Bibelforschung verlangen. Dies leistet die sog. kanonische Methode, der sich Benedikt XVI. in seinen Jesusbüchern bedient.

Was bedeutet das für Sie @ Petra? Den naiven Glauben an Fremdmaterial ablegen und selber forschen und denken! Dann dürfen Sie sich Expetra nennen.

Gravatar: Exbiedermann

Werte @ Anne R.

Der mittlerweile emeritierte Freiburger Fundamental-theologe, Professor Dr. Joseph Schumacher, auf den Sie freundlicherweise hingewiesen haben, hat in seiner fulminanten Vorlesung SS 2005 ( vollständig im Internet) unter dem Titel DAS WUNDERPROBLEM HEUTE einleitend festgestellt: „Das Wunderwirken ist ein wesentliches Zeugnis des Geistes Gottes und seines Wirkens in der Kirche. In jedem Fall ist das Wunder aber ein Kriterium für den sich offenbarenden Gott, eine Bestätigung, dass dieser im Christentum bzw. in der Kirche am Werk ist…. Bereits der frühchristliche Apologet Justin der Märtyrer nennt den Wunder- und Weissagungsbeweis den „größten und wahrsten“. Der hl. Augustinus (+ 430) hat diesen Gedanken aufgegriffen und festgestellt: „Ohne die Wunder wäre der Unglaube an Jesus Christus keine Sünde ... Jesus Christus hat Wunder gewirkt, ebenso die Apostel, welche die Heiden bekehrt haben, und dadurch haben sich alle Prophetien erfüllt, der Messias ist erwiesen für immer.“

Im Zusammenhang mit Lourdes sagt Prof. Schumacher: „Die wichtigste Kategorie, um die es uns bei unseren Überlegungen geht, ist die Kategorie der Heilungswunder, wenn etwa eine Heilung von organischen Krankheiten, in einer ungewöhnlich kurzen Zeit erfolgt“. Ein solches vielfach medizinisch belegtes, überprüftes und rational unerklärbares Heilungswunder aus neuerer Zeit ereignete sich in Lourdes (1963).

Prof. Schumacher berichtet:

"Es handelt sich um die Heilung des italienischen Rekruten Vittorio Micheli, der an Knochenkrebs des Beckens erkrankt war. Die Heilung erfolgte im Mai 1963 anlässlich einer Soldatenwallfahrt nach Lourdes bei einem Bad im Quellwasser in den Piszinen.

Bevor der Bericht über die Heilung vor die Internationale Ärztekommission kam, wurde er in verschiedenen Fassungen vorgestellt. Man ist vorsichtig mit dem Urteil „ärztlicherseits unerklärbar“. Deshalb wartet man meistens fünf Jahre zu. Zum ersten Mal wurde der Bericht im Jahre 1968 erstellt. 1969 wurde er der Internationalen Ärztekommission vorgelegt, mit Ergänzungen 1971 ein zweites Mal. In seiner endgültigen Fassung wird der Heilungsbericht dem „Internationalen Medizinischen Komitee von Lourdes“ am 3. Mai 1972 von Dr. Salomon, einem Professor für orthopädische Chirurgie in Marseille, vorgelegt.

Prof. Schumacher referierte den Bericht in seiner Vorlesung von 2005 mit einigen Kürzungen:

„Ausdrücklich aber heißt es, dass keine Behandlung erfolgt war, die eine Heilung hätte erzielen können. (Abbildung 4)

In Lourdes wurde er mit seinem Gipsverband ins Bad
des Quellwasser (Piszinen) getaucht. Seit diesem Bad verspürte er Hunger, die schmerzstillenden Mittel wurden sofort abgesetzt. Das plötzliche Aufhören der Schmerzen wie die Rückkehr des Appetites ist wiederholt ausdrücklich festgestellt“.

Das Zeugnis der zuständigen medizinischen Autorität. Dr. Cindolo lautet „nach bestem Wissen und Gewissen“:

„1. Ich habe den von einem Sarkom des linken Beckenknochens befallenen Alpenjäger Vittorio Micheli in meine Abteilung aufgenommen und in der Zeit von 1962 bis 1964 betreut; während seines Aufenthaltes im Krankenhaus erhielt er keinerlei antimitotische
Behandlung.
2. Der Alpenjäger Micheli hat nach seiner Rückkehr von seiner Pilgerfahrt nach Lourdes im Mai 1963 sofort den Gebrauch von Schlafmitteln eingestellt.
3. Wir haben die sofortige Rückkehr des Appetits und Besserung des Allgemeinbefin-dens festgestellt.
4. Im Juni des gleichen Jahres ließ Micheli die Krücken, dann seinen Stock weg und begann mit seinem Gipsapparat zu gehen, bis zu seiner Entlassung bei der Abnahme des Gipsverbandes, kurze Zeit danach.

Zwei unter Gips gemachte Röntgenaufnahmen aus dem Jahre 1963 – nicht leicht lesbar –
zeigen, dass sich der Umfang des Tumors verkleinert hat. Der untere Teil ist um die Hälfte
vermindert. Eine Röntgenaufnahme vom 13. Mai 1964 ohne Gips zeigt: Das Darmbein (os
ilium) ist wiederhergestellt, eine neue Pfanne hat sich etwa drei Zentimeter über der alten
gebildet. Ihre Konturen sind deutlich, verdichtet, entwickelt, das Pfannenende ist sehr ausgedehnt zum großen Trochanter hin. Der Ilium Flügel ist gut verkalkt, der Teil des os ilium unter der Pfanne ist hypertrophiert und zeigt Bilder von polyzyklischem Aussehen.

Diese Bilder erinnern an zurückbleibende Deformation, wie man sie nach der Heilung zahlreicher Arten von Knochenläsionen, welchen Ursprungs sie auch immer sein mögen, findet. Ausgezeichnete Zwischenlinie, Kopf des Femurs gut artikuliert in der neuen Pfanne.

Der innere Teil des Beckens ist asymmetrisch, da er die normale Konkavität der Beckenhöhle verloren hat. Spätere Röntgenaufnahmen haben nur weitere Bestätigungen der erfolgten Heilung erbracht. (Abbildung 5)
Eine letzte Röntgenaufnahme vom 29. September 1971 wurde anlässlich der Vermählung von V. Micheli in Lourdes gemacht. Daraus wurde die Schlussfolgerung gezogen: Die Hüfte ist in indiskutabler Vollkommenheit wieder hergestellt: die neue Gelenkpfanne ist
tief, mit einem breiten Vorsprung, der den Femurkopf ganz umgibt. Die Verkalkung des Ganzen ist ausgezeichnet, der Femur ist ungefähr drei Zentimeter nach oben gerückt. Die
Hüfte ist gut beweglich (Abbildung 6)

Eine Kontrolluntersuchung im Mai 1964 im Krankenhaus von Levico kam zu dem Ergebnis: Ausgezeichnetes Allgemeinbefinden, kann ohne Krücken gehen, schmerfrei, mit minimalem Hinken. Nach eigener A aussage fühlte sich Micheli sehr wohl. Er arbeitet in einer Mechaniker-werkstätte, wo er täglich 8-10 Stunden aufrecht am Verkaufstisch steht. Er fährt Auto, unternimmt Bergesteigungen, er hat seine Arbeit niemals unterbrochen“
.
Dazu Prof. Schumacher: „Die Prognose war hoffnungslos. Doch der Kranke ist am Leben. Acht Jahre nach seiner Rückkehr aus Lourdes ist er in ausgezeichnetem Zustand!

Ein Bericht über diesen Vorgang wurde 1971 in einer medizinischen Fachzeitschrift unter der Überschrift „Spontanheilung“ veröffentlicht und hat breites Interesse in der Fachwelt erregt. Normalerweise wurde Lourdes in medizinischen Fachzeutschriften mit keiner Silbe erwähnt!

Schlussbemerkung Prof. Salomon: „Man sucht vergeblich nach einer medizinischen Erklärung für diese Heilung, man findet keine.“

Gravatar: Anne R.

@ Petra

Was Sie der Katholischen Kirche vorwerfen, das waren in Wirklichkeit die Katharer, eine düstere radikale Bewegung der selbsternannten "Perfekten": frauenfeindlich eben, leibfeindlich, weltfremd, fanatisch, elitär, teufelsgläubig, angstgetrieben. Tatsächlich zeigten die Katharer eher manche Ähnlichkeiten mit Scientology oder anderen Sekten, bei denen die Mitglieder bereit sind, ihre ganze Vitalität der elitären Gruppe zu opfern, manchmal bis in den Tod. (Manfred Lütz 'Der Skandal')

Wenn Sie sich etwas eingehender mit der Rolle der Frau im Christentum und mit der heutigen Vermännlichung der Frau beschäftigen wollen, hier ein wie ich finde hochinteressanter Artikel von
Prof. Dr. Joseph Schumacher:
http://www.theologie-heute.de/Frauenpriestertum.pdf
z.B. Seite 10 Die Kirche als Anwältin der Frau.

Gravatar: Exbiedermann

Gefährlich ist’s den Leu zu wecken
Und grimmig ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken
Das ist ein Weib im Dawkins-Wahn.

Da werden Weiber zu Hyänen
Nichts Heiliges ist mehr, es lösen
Sich alle Bande frommer Scheu,
Der Gute räumt den Platz dem Bösen,
Und alle Laster walten frei.

Weh denen, die der Ewigblinden
Des Lichtes Himmelsfackel leihn,
Sie leuchtet nicht, sie kann nur zündeln
Und äschert alles um sich ein.

(nach Schillers Glocke)

Gravatar: Petra

@Exbiedermann
Bisher habe ich ihre unqualifizierten Statement nie ernst genommen, erst jetzt da sie persönlich und beleidigend werden, offensichtlich haben sie keine Argumente außer kath.net. und verbrennen ist nicht mehr möglich.
Allein schon ihr Synonym Exbiedermann sagt mir Einiges über sie (nomen est omen) Ein dümmeres Synonym ist mir bisher noch nie begegnet in den vielen Foren, die ich besucht habe. Warum ich die Kirche als Terrororganisation mit eindeutig maffiösen Strukturen bezeichne, habe ich aus vielen wissenschaftlich fundierten Veröffentlichungen entnommen.
Dass sie und die gesamte Katholische Kirche gegen Prof. Dawkins, den gescheitesten und charismatischen Anführer aufheulen, wie ein vom Stein getroffener Köter ist verständlich. (Er hat im linken Zehennagel mehr Verstand als Josef Ratzinger und der linke Franziskus zusammen. Gemäß heutiger hochrangiger Katholischer Theologie-Professoren: Den Jesus, wie von Ratzinger in seinem Jesusbucch beschrieben, hat es niemals gegeben, bei Ratzinger gilt schon die Altersmilde) ) Warum heute noch eine Frau diese absolut frauenfeindliche Sekte in ihren Kirchen besucht, ist mir unverständlich. Jeder rotztriefende Bauernjunge durfte den Weihrauchkessl schwenken, nur niemals die gescheitestesten Frauen. (Am Besten erklärt ist die Angst der Katholischen Kirche vor den Frauen im Hexenhammer, unbedingt zu lesen für jede Frau. Hier ist ausführlichst dargestellt, was in den kranken Hirnen der obersten Katholischen Funktionäre einschließlich der angeblich unfehlbaren Päpste seit Jahrhunderten vor gegangen ist. Schon der eigentliche Gründer der Katholischen Kirche, der kleinwüchsige häßliche Paulus von Tarsus, von ständigen epileptischen Anfällen geplagt (damit medizinisch als geistesgestört zu betrachten, der sich selbst als Ungeheuer bezeichnete hat die Feindlichkeit gegen alles Weibliche in die Kirche gebracht) Macht bzw. Machtmissbrauch gehören meiner Überzeugung nach zurKatholischen Kirche seit Saulus auf der Straße nach Damaskus die geniale Idee hatte, die Lehren eines Jesus von Nazareth würden sich vorzüglich für seine kranken Machtphantasien ausbeuten lassen.
Die kranke Vision der Erbsünde stammt ebenfalls von Paulus, dass die Menschheit eine Rasse von Übeltätern ist, die von Adam die Sünde für das Essen der verbotenen Frucht geerbt habe. Aufgrund dieser Erbsünde könne der Mensch nicht für seine Sünden sühnen; gute Werke seien ohne Nutzen, so sagte Paulus, denn selbst diese können die Gerechtigkeit Gottes nicht befriedigen (Gal. 2:16).
2 Dinge sind unendlich, die menschliche Dummheit und das Weltall. (Einstein) Nachtrag: Dummheit ist, an jegliche Religionen zu glauben,
Petra)

Gravatar: Exbiedermann

@Petra

Herr Dr. h.c, h..c, h.c,h.c,h.c, usw.( "unzählig" ) hat seine Autorenschaft unter den einzig rechtlich relevanten Titel gestellt:
Gastkommentar von Michael Hesemann
Pius XII., der Vatikan und der neue Kulturkampf gegen die
Kirche
Was Sie Michael Hesemann in Ihrem weiblichen Grant anhängen wollen, ist juristisch irrelevant, weil die Zwischenüberschriften durch das Bekenntnis Hesemanns in der Generalüberschrift obsolet sind und zudem nicht zwangsläufig seinem Willen zugeordnet werden können.
Was Sie betrifft, gehören Sie zu den eigentlichen Irregeleiteten, um nicht zu sagen zu den Dummen in der Atheistennachläuferschar!

Merken Sie sich: Was Jesus denen zugesagt hat, die an Ihn glauben und Seine Gebote halten, kann kein Atheist, auch kein Dawkins bieten: Ich bin bei euch bis ans Ende der Zeiten! Millionen von Heiligen und Milliarden von Gläubigen haben diese Nähe Jesu erfahren dürfen! Ob Sie das glauben, oder nicht! Daher kann die katholische Kirche nicht untergehen!

Gravatar: Petra

Zu dem Gastbeitrag Hesemann möchte ich abschließend noch einige Auffälligkeiten anmerken, die zur Klärung vieler Widersprüche dienen könnten, auch wenn sie von einer Frau stammen.
1. Trotz intensiver Nachforschung habe ich nirgends eine eine wissenschaftliche Tätigkeit des Herren Michael Hesemann an einer deutschen Universität gefunden, die mit einem akademischen Doktortitel abgeschlossen wurde. Gefunden habe ich unzählige Ehrendoktortitel von Armenien an bis unzählige christlichen Ehrendoktorwürden. Mit seiner anfänglichen Ufo-Forschung hat er sich schon frühzeitig unwissenschaftlichen Wahnvorstellungen verschrieben, die allerdings sehr publikumswirksam für Bildzeitungsleser waren. (Gemäß Oskar Wilde: Es gibt nur Eines das schlimmer ist, als in aller Munde zu sein, „Nicht in aller Munde zu sein“. Dies hat er mit größter Energie betrieben. Er hat allerdings bei der Kommentierung meines Beitrages den Fehler begangen, unter dem Namen „Dr. Hesemann“ eine strafbare Handlung, der unberechtigten Führung eines nicht vorhandenen Dr. Titel strafbar gemacht. (die vielen Dr.hc etc hat er weggelassen) Dieser Pseudo- Ufowissenschaftler, Hansdampf in allen Gassen ,hat es verstanden mit kirchlicher Hilfe sich deinen ungeheueren Status zuzulegen und singt das Lied der untergehenden Katholischen Kirche täglich zu Freude der Kirche unermüdlich aufs Neue. Zu den Kritiken an Prof. Dawkins möchte ich noch abschließend bemerken, dass dieser überragende Wissenschaftler mit seinem Weltbestseller "Der Gotteswahn" der größte Sargnagel in der Katholischen Kirche ist und kein Mittel zu schäbig ist um seine hervorragenden wissenschaftlichen Argumentationen gegen Glaubenwahnsinn aller Art zu widerlegen.
Mit "Glauben" beginnt eine ungeheuere Abhängigkeit der dummen Schäflein gegenüber dem Glaubensspender, die er genial aufgedeckt hat.

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