Posse um den Klamauk-Journalisten Deniz Yücel

„Patriotischer Deutscher“ seit 300 Tagen in der Türkei in U-Haft

Deniz Yücel ist ein Liebling der linken Szene, der mit gehässigen Zitaten über Deutschland und über Thilo Sarrazin aufgefallen ist und zurzeit in der Türkei in Untersuchungshaft sitzt. Sigmar Gabriel, der offenbar nicht weiß, wovon er redet, bezeichnet ihn als „patriotischen Deutschen“.

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Es ist ein Fall für das Außenministerium. Im Sommer zeigte sich Sigmar Gabriel laut einer Mitteilung der Bundesregierung erleichtert. Da heißt es: »Der deutsche Botschafter in der Türkei, Martin Erdmann, konnte den inhaftierten Journalisten Deniz Yücel im Gefängnis besuchen. Außenminister Gabriel zeigte sich erleichtert darüber, dass es Yücel nach eigenem Bekunden gut gehe.«

Gabriel bezeichnet Yücel sogar als »Geisel der Türkei« und betont in der FAZ, dass der Fall »rechtsstaatlich und politisch inakzeptabel« sei.

Im Spiegel betonte er, dass die Bundesregierung selbstverständlich nur diplomatische – und wirtschaftliche – Mittel hätte, um auf die Freilassung Yücels hinzuwirken. Schließlich könne sie »nicht in der Türkei einmarschieren«.

Inzwischen sitzt Deniz Yücel schon seit 300 Tagen in Untersuchungshaft. Grund genug, die Forderung nach Freilassung zu erneuern. Nun haben sich auch Prominente und Pseudo-Prominente wie Iris Berben angeschlossen und verkündeten ihre Forderung im ZDF Journal.

Wir haben es also mit einem Fall zu tun, der nicht nur der linken Szene ein Anliegen ist, sondern auch der deutschen Politik. Was macht den Fall so besonders? Der deutsch-türkische Deniz Yücel, der in Deutschland geboren ist, ist schließlich nicht der einzige Schriftsteller, Journalist oder Verleger, der zurzeit wegen angeblicher Volksverhetzung in der Türkei inhaftiert ist – Ein Unrecht, auf das auch der PEN in seinen Rundschreiben hinweist.

Wie sieht es mit der Volksverhetzung bei Yücel aus? Inwieweit er das türkische Volk beleidigt und sich der Unterstützung des Terrors schuldig macht, können wir nicht beurteilen. Wir wissen jedoch, was er über Deutschland geschrieben hat.

Als Thilo Sarrazin die Abschaffung Deutschlands beklagte, spottete er über ihn –  »Der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten« – und freute sich:

»Super, Deutschland schafft sich ab! Endlich! Super! Wunderbar! Was im vergangenen Jahr noch als Gerücht die Runde machte, ist nun wissenschaftlich (so mit Zahlen und Daten) und amtlich (so mit Stempel und Siegel) erwiesen: Deutschland schafft sich ab!«

Die Freude lässt sich sogar steigern. »Noch erfreulicher: Die Ossis schaffen sich als Erste ab. Während im Westen die Zahl der Minderjährigen in den vergangenen zehn Jahren um 10 Prozent gesunken ist, ging sie im Osten um 29 Prozent zurück. Die Sandys, Mandys und Jacquelines pfeifen auf das neue deutsche Mutterkreuz (»Elterngeld«) und tragen nach Kräften dazu bei, dass den ostdeutschen Volkssportarten Jammern, Opfersein und Ausländerklatschen in absehbarer Zeit der Nachwuchs ausgehen wird.«

Schließlich heißt es: »Woran Sir Arthur Harris, Henry Morgenthau und Ilja Ehrenburg gescheitert sind, wovon George Grosz, Marlene Dietrich und Hans Krankl geträumt haben, übernehmen die Deutschen nun also selbst, weshalb man sich auch darauf verlassen kann, dass es wirklich passiert. Denn halbe Sachen waren nie deutsche Sachen (»totaler Krieg«, »Vollkornbrot«)«.

Kurz: »Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite.« Deutschland sei eine Nation, »deren größter Beitrag zur Zivilisationsgeschichte der Menschheit darin besteht, dem absolut Bösen Namen und Gesicht verliehen« zu haben.

Was tun? »Nun, da das Ende Deutschland ausgemachte Sache ist, stellt sich die Frage, was mit dem Raum ohne Volk anzufangen ist, der bald in der Mitte Europas entstehen wird: Zwischen Polen und Frankreich aufteilen? Parzellieren und auf eBay versteigern? Palästinensern, Tuvaluern, Kabylen und anderen Bedürftigen schenken? Zu einem Naherholungsgebiet verwildern lassen? Oder lieber in einen Rübenacker verwandeln?«

»Egal«, schreibt er, »Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal.« Eine Option hat er vergessen: Man könnte ein türkisches Protektorat aus Deutschland machen, ähnlich wie im Norden Zyperns und schließlich einen islamischen Gottesstaat ausrufen.

Klar: Das sind Texte, die auf Provokation gebürstet sind und den entsprechenden Applaus in der linken Szene finden. Was meint nun Sigmar Gabriel dazu? Das ist erstaunlich. Im Eva-Hermann net wird extra auf die ZDF-heute-Sendung verwiesen für alle, die es nicht glauben wollen. Sigmar Gabriel bezeichnet Deniz Yücel tatsächlich als »deutschen Patrioten mit türkischen Wurzeln«. Er sagt in voller Länge:

»Ich finde dies Schicksal von Herrn Yücel ist deshalb so beeindruckend, weil er, na, ja, er ist ein deutscher Patriot mit türkischen Wurzeln. Er ist jemand, der auch einen türkischen Pass hat, er ist seinem Heimatland auch eng verbunden, aber er ist irgendwie genau das, was in Deutschland in den letzten Jahrzehnten passiert ist, nämlich Kinder von Arbeitsmigranten, die gut integriert sind, die dieses Land kennen, die aber ihre Wurzeln in der Türkei nicht verlieren wollen. Eigentlich sind solche Menschen Brückenbauer zwischen unseren beiden Ländern«.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Die Äußerungen von S Gabriel über D. Yücel können auf jeder Journalisten-Schulung als Musterbeispiel für fake news besprochen werden.

Je länger D. Yücel in seiner Türkei in Haft sitzt, desto sympathischer wird mir Erdogan.

Gravatar: Ede Wachsam

Meinetwegen kann dieser sog. "Patriot" im türkischen Knast vermodern, denn solche miesen Typen haben wir hier selbst noch genug. Da Gabriel sich ja so sehr für den Kerl einsetzt, soll er ihm doch in der Zelle Gesellschft leisten und ihm das Händchen halten und die Sache hätte sich für uns doppelt gelohnt.

Gravatar: Klaus Kolbe

@ R. Avis am 16.12.2017 um 11.24 Uhr

Ihre Aufzählung, R. Avis, was sich hinter dem obersten Brückenbauer, auf Lateinisch Pontifex Maximus, alles verbirgt, ist mir bekannt.
Als ich die Vorstellung des S. Gabriel über diesen Yücel als Brückenbauer las, konnte ich dennoch nicht umhin, dieses, wie erfolgt, zu kommentieren.
Ihr erhellender Hinweis auf die roten Schuhe, die dieser Bergoglio eben nicht trägt, war mir noch nicht bekannt.

Gravatar: josh

Deniz Yücel er hat sich alles so verdient möge er da nie wieder entlassen werden hoffentlich hat Erdogan den Schlüssel schon in den Bosporus geworfen. Alle, die dafür "kämpfen" ihn frei zu lassen stehen im Verdacht selbst ein "krankes Hirn" zu haben, wenn man allein seine Todeswünsche gen Sarrazin zeigen seinen Charakter und sine verbrecherischen Gedanken. Sofort deutschen Passentzug für ihn. Früher nannte man so einen ein Schwein ich nenne ihn nicht so mir fällt nichts schlimmeres ein.

Gravatar: R. Avis

@ Klaus Kolbe: guter Ansatz, aber obwohl der "oberste Brückenbauer" im Vatikan diesen Titel symbolhaft sieht, ist das Amt des "Pontifex Maximus" älter als die christliche Kirche. Kaiser Augustus trug diesen Titel honoris causa, und er hat seine Heimatstadt Rom wirklich baulich gewaltig verändert: "Eine Stadt aus Ziegeln verwandelte ich in eine Stadt aus Marmor" soll er sinngemäß gesagt haben.
Der Pontifex Maximus war der Chef der Baubehörde, als "oberster Brückenbauer" gleichzeitig Roms Chefingenieur und Statiker. Dieser Titel schmückte fortan die römischen Kaiser, wie auch das Privileg rote Schuhe zu tragen. Dieses kommt daher, weil Augustus sich gleichzeitig zum obersten Priester (des Jupitertempels) machte.
Daß Bergoglio auf die roten Schuhe verzichtet, zeigte von Anfang an wie wenig er von der Nachfolge Petri hält. Als oberster Baumeister und Verantwortlicher für die Sicherheit im Gebäude des Glaubens ist er eine Fehlbesetzung.

Gravatar: kassaBlanka

Möge dieser "Rucksack-Deutsche Patriot" im türkischen Kerker verfaulen!

Gravatar: Klaus Kolbe

Erst einmal stellt sich die Frage, wer oder was dieser Yücel überhaupt ist: Deutscher oder Türke – beides geht nicht. Apfel ist nicht Birne, und Birne nicht Apfel!
Sollte er sich so „volksverhetzend“ den Deutschen gegenüber geäußert haben, wie zu lesen ist, dann wäre er zum einen ein Fall für die „Hate speech“-Wächter, und zum anderen sollte ein S. Gabriel sich auf seinen Geisteszustand überprüfen lassen, solch jemand als deutschen Patrioten zu bezeichnen.
Auf solche „Brückenbauer“ kann dieses Land, in dem man als Deutscher schon länger nicht mehr gut und gerne lebt, gut und gerne verzichten!
Apropos „Brückenbauer“: Vielleicht kann S. Gabriel diesen „Brückenbauer“ ja, nachdem er die Vorzüge des Landes seiner Wurzeln genossen hat, dem Vatikan andienen. Bis er da dann als oberster Brückenbauer gewählt wird, kann er dem amtierenden Pontifex Maximus doch ein wenig zur Hand gehen, das Handwerk eines Brückenbauers von der Pike auf erlernen, sozusagen.

Gravatar: Hannelore

Wie kann man um diesen Türken nur so viel Theater
machen.
Leider befürchte ich, dass dieser Türke nach Ablauf
seiner Strafe wieder in unsere Heimat kommt.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Sigmar Gabriel bezeichnet Deniz Yücel tatsächlich als »deutschen Patrioten mit türkischen Wurzeln.“ …

Muss man diesen Gabriel wirklich erstnehmen???

… „Es gibt also Personen, die sich in unsere Gesellschaft nicht integrieren wollen und in sie auch nicht integriert werden können; doch dieselben Personen, die laut Gabriel „seit Jahrzehnten“ ihre Wut „auf diese liberale und weltoffene Republik“ pflegen, sollen in die Unionsparteien integriert werden, notfalls mit Zwangsmitteln. Wie soll dieses Bewachungsregime aussehen, wie will man die grollenden Greise im altmodischen „Tweedsakko“ daran hindern, sich einen neuen Herrenausstatter oder eine neue Partei zu suchen? Nach Artikel 21 des Grundgesetzes muss die innere Ordnung der Parteien demokratischen Grundsätzen entsprechen. Gabriel zählt eine Reihe „rechter Ideologielieferanten“ auf. Einer davon ist Thilo Sarrazin, dessen Ausschluss aus der SPD scheiterte.“ … http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/spd-chef-sigmar-gabriel-irritiert-im-spiegel-14298629.html

Was mehr kann man von einem solchen Staatsmann(?) erwarten? Etwa patriotische Gefühle?

Müsste sich der Göttin(?) Engelchen(?) dann nicht auch mit denen vergleichen lassen, die es als „Pack“ bezeichnete???

Gravatar: Reinhard Rogosch

Es scheint so, daß Yücel nun "etwas Besseres" als Deutschland gefunden hat. Möge er sehr, sehr lange dort bleiben.
Der Gabriel hat schon öfter dummes Zeug geredet. Man erinnere sich, daß er seinen Rückzug als Parteivorsitzender und Wechsel ins Außenministerium damit begründete, nun mehr Zeit für seine kleine Tochter zu haben.

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