Die orthodoxe Kirche alliiert sich mit der Politik und weiht sich damit dem Untergang.

Patriarch Russlands stellt sich auf Putins Seite

Patriarch Kirill bedient sich nicht der bekannten Rhetorik der Kulturkriege, der »Schwulenparaden« und der westlichen Dekadenz. Er spricht in Begriffen der obskuren Geschichte des christlichen Ostens, einer Geschichte, die im Westen weitgehend unbekannt ist.

Bildquelle: Religion Dispatch
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Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass die Vergebungspredigt des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill im vergangenen Monat in den westlichen Medien mehr Beachtung fand als jede andere Predigt eines orthodoxen Geistlichen seit langem. Abgesehen von ihrer erschreckenden Absurdität ist diese Aufmerksamkeit wahrscheinlich zu einem nicht geringen Teil darauf zurückzuführen, dass sie sich einer Kulturkriegsrhetorik bediente, mit der das westliche Publikum so vertraut ist und für die es sich so begeistert, berichtet Religion Dispatches.

»Daher ist es nicht unbedingt überraschend, dass seine jüngste Predigt, die in der imposanten und bedrohlichen Kathedrale der Streitkräfte gehalten wurde, weniger Beachtung findet, obwohl diese Predigt wohl weitaus gefährlicher war und einen entscheidenden Einblick in das geben könnte, was als Nächstes auf Russland, die Ukraine und den Rest von uns zukommen wird«, schreibt Katherine Kelaidis.

Sie kommentiert die Predigt des russischen Patriarchen im Kontext:

»Der vierte Fastensonntag ist in der ostchristlichen Tradition dem Gedenken an den heiligen Johannes Climacus (auch bekannt als der heilige Johannes von der Leiter) gewidmet. Über diesen frühen Wüstenvater ist nur wenig bekannt, außer dass er einer der wichtigsten asketischen Texte des Christentums ist: Die Leiter des göttlichen Aufstiegs. Das in dreißig Teile gegliederte Traktat ist als Leitfaden für ein christliches Leben gedacht und behandelt Themen von der Lüge bis zur Erinnerung an den Tod.

Patriarch Kirill nahm angeblich den heiligen Johannes von der Leiter und seinen berühmten Text als Grundlage für seine Predigt. Und wenn wir ehrlich sind, war die erste Hälfte der Predigt ziemlich harmlos, wenn nicht sogar eine vorhersehbare Standardpredigt eines christlichen Geistlichen. Kirill erinnerte seine Zuhörer sogar daran, dass »das größte und heiligste Gefühl, das Gott dem Menschen gegeben hat, das Gefühl der Liebe ist«. Ein Gefühl, das tragischerweise ein wenig schockierend klingt, wenn es von einem kriegstreiberischen Patriarchen kommt.«

»Doch dann, nach etwa der Hälfte der Rede, nahm die Predigt eine schockierende und gefährliche Wendung. Ungefähr an diesem Punkt erkannte er, wo er sich befand: in einer Kathedrale, die weniger zur Ehre Gottes als zum Ruhm der russischen Militärmacht erbaut wurde. Hier sagte der Patriarch, er sei gekommen, um sich an die Führer der russischen Streitkräfte und durch sie an ihre Truppen zu wenden. Er erinnerte die Versammelten an Wladimir Putins liebstes Propagandamittel in diesem Krieg: dass Russland in der Ukraine den Faschismus genauso bekämpfe wie im Zweiten Weltkrieg.

Und dann bot der Patriarch, dessen Amt noch vor wenigen Jahrhunderten (ein Wimpernschlag im Gedächtnis des christlichen Ostens) nicht in Moskau, sondern in Kiew angesiedelt war, eine Version der Geschichte an, die die Ukraine einfach von der Landkarte tilgt. Kirill macht »verschiedene Kräfte« (d. h. Außenstehende, darunter - wie man sich denken kann - der Westen), die im Mittelalter entstanden sind, für das verantwortlich, was er als falsche Trennung zwischen Russland und der Ukraine ansieht. Tatsächlich erkennt er nicht einmal an, dass es solche Menschen wie Ukrainer gibt, sondern bezeichnet alle Beteiligten (einschließlich, so könnte man vermuten, Weißrussen) als »Heilige Russen«.«

Es ist verständlich, warum. Patriarch Kirill bedient sich nicht der bekannten Rhetorik der Kulturkriege, der »Schwulenparaden« und der westlichen Dekadenz. Er spricht in Begriffen der obskuren Geschichte des christlichen Ostens, einer Geschichte, die im Westen weitgehend unbekannt ist.

Patriarch Kirill weigert sich in seiner Predigt des Heiligen Johannes Climacus nicht nur, den Unterschied zwischen russischer und ukrainischer Kultur und Identität anzuerkennen, sondern spricht der Ukraine auch das Recht ab, als souveräne Nation zu existieren, sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart. Darüber hinaus legitimiert sie die anhaltende Gewalt als notwendig und sogar, so könnte man vielleicht argumentieren, als heilig.

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Gravatar: Exbiedermann

Exbiedermann

Im Gegensatz zur festgefügten Orthodoxie des europäischen Ostens droht der Kirche des Westens nach dem Protestantismus eine weitere Kirchenspaltung, die innerhalb der Katholischen Kirche in Deutschland durch den Synodalen Irrweg und seinen Häresien ihren Gläubigen bevorsteht. Dadurch fühlte ich mich in meinem verpflichtenden Laienapostolat herausgefordert:

Direkter Anlass war ein Kommentar eines Mannes in einem Internetforum:
"Ich bin ein alter Mann geworden, bis mir der satanische Sektencharakter der Katholischen Kirche erst klar geworden ist.
Daher bin ich aus diesem Verein ausgetreten.
Der zuständige Priester teilte mir daraufhin mit, dass ich nun nicht mehr nach katholischem Ritus beerdigt werden könne. Ja, wenn die keine anderen Sorgen haben".

Daher habe für die Abtrünnigen auf dem synodalen Irrweg und auch für Leute wie diesem Kommentator den folgenden Text aus meinen langjährigen bibelwissenschaftlichen Studien unter dem Titel "Gegen die Säkularisation der römisch-katholischen Kirche durch den irregeleiteten Synodalen Weg unter modernistischen Bischöfen hinter Bischof Bätzing und einem glaubensfeindlich agierenden ZdK unter der Stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Irme Stetter-Karp" zusammengestellt.

Ich bitte alle Abtrünnigen wie dem Kommentator um Kenntnisnahme und ersuche, die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche Jesu Christi, gegründet am Pfingstfest des Jahres 30 n.Chr. unter Eingießung des Heiligen Geistes nicht mehr zu beleidigen, sondern sich neu auf sie zu besinnen!

Denn die selbstverschuldete blanke Unkenntnis der Botschaft von der Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus, der Mensch geworden und in die Geschichte eingetreten ist, um vom wahren Wesen seines göttlichen Vaters zum Heil der ganzen Schöpfung Kunde zu bringen, schützt nach menschlichem Ermessen niemanden vor der göttlichen Strafe am Ende der Zeiten, der sich im Vertrauen auf die Vertreter der Spätdatierung aus der deistisch-protestantischen Leben-Jesu-Forschung der göttlichen Offenbarung bewusst verweigert hat - es sei denn ,der Betroffene kehrte noch rechtzeitig um und täte Buße.

Dazu möge mein nachfolgender Text dienlich sein! Anlass für den Text war neben dem besagten Kommentator meine Erkenntnis vor ein paar Tagen, dass sich der derzeitige "Synodale Weg" auf einem fundamentalen Irrweg zur Kirchenspaltung befindet: zum existentiellen Schaden der katholischen Gläubigen weltweit.


Text:

"Der gegenwärtige Dissens zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem Synodalen Weg in Deutschland beruht auf den unterschiedlichen bibelwissenschaftlichen Ansätzen. Gemäß dem Lehramt der römisch-katholischen Kirche, zuletzt verbindlich dargelegt in der Konzilskonstitution Dei Verbum zur göttlichen Offenbarung (1965), hält das römische Lehramt an der tradierten Frühdatierung der kanonisierten neutestamentlichen Schriften fest. Demnach erfolgte die apostolischen Verschriftung von Gottes Wort in menschlicher Sprache (Dei Verbum) bald nach Tod und Auferstehung Jesu 30 n.Chr. und fand den Abschluss vor der Tempelzerstörung 70 n.Chr. Selbst die Apokalypse des Johannes wird mittlerweile aus guten Gründen aus ihr selbst vor der Tempelzerstörung datiert.

Der Synodale Weg hingegen hält sich in seinem Reformprogramm, wie aus dem Begleitmaterial hervorgeht, an die Vertreter der Spätdatierung aus der deistisch-protestantischen Leben-Jesu-Forschung, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts wegen Jesu Tempelprophetien behaupten, dass die Evangelien und weitere 16 der 27 Schriften des Neuen Testaments erst nach der Tempelzerstörung, also ex eventu verschriftet worden seien, weil kein Mensch prophezeien könne, auch Jesus nicht! Nur 7 Paulusbriefe, davon 5 mit der von Luther falsch adaptierten Rechtfertigungslehre, seien schon vor 70 entstanden. Den protestantischen Leben-Jesu-Forschern geht es seit der Aufklärung darum, mittels der Spätdatierung die Historizität der authentischen apostolischen Verfasser der Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes in Zweifel zu ziehen und damit Jesu Lehre unter anderem über die Heilsnotwendigkeit guter Werke zugunsten der Sola-gratia-Lehre Martin Luthers so stark zu beschädigen, dass das theologische Fundament der römisch-katholischen Kirche ins Wanken gebracht werden kann.

Da es nach Jürgen Habermas keine absolute Wahrheit gibt, ergibt sich die jeweilige Wahrheit aus dem Interesse dessen, der sie sucht. Auf dem gegenwärtigen Synodalen Weg bestimmt also das Reforminteresse der Synodalen mehrheitlich die Vorstellung von Wahrheit. Demgemäß bedient sich der Synodale Weg entgegen dem Lehramt der Kirche der Hypothese von der Spätdatierung aus der deistisch-protestantischen Leben-Jesu-Forschung, der zufolge die vier Evangelien nicht das Wort Gottes in menschlicher Sprache repräsentierten, sondern lediglich jederzeit relativierbare Menschenworte, die keinem Reformprogramm des Synodalen Weges entgegenstehen können.

Dem entsprechend gehen Spätdatierer bezüglich der vier Evangelien von folgenden Prämissen aus: Erst in nachapostolischer Zeit zwischen 70 und 100 n.Chr. sei mündlich umherirrendes, bereits verändertes Jesusmaterial von unbekannten Verfassern unter falschem Namen, zu unbekannten Zeiten, in unbekannten Gemeinden, unabhängig voneinander gesammelt, geordnet, erweitert, zum Teil aus dem Alten Testament herausgesponnen, mythologisch überformt, an den Zeitgeist angepasst und endlich zu den vier Evangelien verschriftet worden, alles geschrieben von hellenistisch beeinflussten Gemeindetheologen, die niemand gesehen und gekannt hat und die, von Juden und Heiden unreflektiert, wie aus dem Nichts aufgetreten und wieder spurlos im Dunkel der Geschichte verschwunden sind.

Was in den Ohren jedes vernunftbegabten Menschen absolut unwahrscheinlich klingt, ist es auch! Berechnet man nämlich die mathematische Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Eintreffens all dieser Faktoren zwischen den Jahren 70 und 100, so erhält man einen groben Wert von 1:1000000000 (in Worten: eins zu 1 Milliarde) Das heißt: Wenn die Spätdatierung der Evangelien nur zu einem Milliardstel richtig sein kann, muss auch aus historisch-kritischer Sicht die konfessionsideologische Hypothese von der Spätdatierung falsch sein und damit alles, was aus ihr abgeleitet oder in ihr begründet wird - auch die scheinkatholische Reformideologie des Synodalen Weges.

Zum Ergebnis der Richtigkeit der apostolischen Frühdatierung kommt auch der jüdisch- messianische Bibellehrer Dr. Arnold G. Fruchtenbaum in seinem Buch "Das Leben des Messias. Zentrale Ereignisse aus jüdischer Perspektive" das 2018 in 10. Auflage erschienen ist. In seinen 22 übergreifend behandelten Textstellen aus den Evangelien weist Dr. Fruchtenbaum zum Beispiel im Prolog des Johannes-Evangeliums das Vorhandensein von sechs Wahrheiten aus der rabbinischen Memra-Theologie sowie weiterer rabbinischer Theologie im Hintergrund der synoptischen Evangelien nach. Damit wird dem Leser ein Bezugsrahmen der Zeit vor dem Jüdischen Krieg mit dem noch intakten Hintergrund der jüdischen Gesellschaft zu Lebzeiten Jesu, ihrer Kultur und Theologie ihrer religiösen Führer aus dem Pharisäertum vermittelt.
Ein solcher Befund ist unter Annahme einer Verschriftung der vier Evangelien erst nach der Tempelzerstörung 70, dem zwangsläufigen Ende des Tempelkultes und der Zerstreuung des jüdischen Volkes in alle Welt unter Verlust von über einer Million an Kriegsopfern undenkbar.

Ergänzend zu den Ausführungen von Dr. Fruchtenbaum möchte ich auf die Textstelle 8,19.20 im Johannesevangelium hinweisen, welche dessen Verschriftung vor der Tempelzerstörung voraussetzt. In der Szene geht es um das Selbstzeugnis Jesu vor den Pharisäern, das mit dem Wort Jesu endet: "Weder kennt ihr mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, auch meinen Vater kenntet ihr. Diese Worte redete er beim Schatzkasten, lehrend im Heiligtum; und keiner ergriff ihn, weil noch nicht gekommen war seine Stunde" (Münchner Neues Testament).
Man könnte natürlich einwenden, ein historisch bewanderter Redaktor hätte um 100 die Textstelle gekonnt orts- und zeitgerecht gestaltet, um sich pseudepigraphisch als Autor zu empfehlen. Doch welchem Leser oder Hörer hätte der Ortsvermerk ohne Hinweis auf die inzwischen erfolgte Zerstörung des Tempels interessiert, zumal das Betreten des Tempelplateaus Juden bereits verboten war. Nein, der Tempel musste noch gestanden haben, als der Autor des Johannesevangeliums den Schatzkasten erwähnt, andernfalls wäre seine Bemerkung sinnlos gewesen.

Und ein Weiteres: Nur ein Augenzeuge konnte wissen, dass zu Zeiten Jesu der Tempelvorplatz noch nicht mit Platten belegt war, so dass man unterhalb der vierzehn Stufen vom anstehenden Fels losgetretene Steine zum Steinigen aufsammeln konnte, allerdings mit Zeitverzögerung, die Jesus zum Verbergen reichte.

Zweimal ist er so einer Steinigung entkommen (Joh 8,59; 10,31.39). Im Jahr 62 zum Martyrium des Herrenbruders Jakobus, des Leiters der Jerusalemer Gemeinde, war es bereits anders. Da war der Tempelplatz bereits komplett mit Steinplatten belegt, so dass keine Steine zum Steinigen mehr herumlagen. Daher wurde Jakobus von der Tempelmauer gestürzt, an deren Fuß gesteinigt und mit einer Keule erschlagen.
Auch Paulus musste zu Pfingsten 57 von der wütenden Menge erst aus dem Heiligtum gezerrt werden, bevor man sich daran machte, ihn zu steinigen, er aber von der römischen Tempelwache gerettet wurde,
An ein spontanes Steinigen auf der Tempelplatte war nicht mehr zu denken (Apg 21, 30). Es wäre schon seltsam, hätte es irgendwo an den Küsten des Mittelmeeres noch um 100 jemanden gegeben, der um die Steinigungsmöglichkeiten zum Pascha 30 auf der Südseite des Tempelplateaus Bescheid gewusst hätte. Nein! Das Evangelium nach Johannes ist vor der Tempelzerstörung 70 n.Chr. verschriftet worden und damit sind es auch die synoptischen Evangelien, denn diese werden vom Johannes-Evangelium vorausgesetzt. Solcher Textstellen gibt es nicht wenige. Weitere findet man bei John A T. Robinson, Priority!

Damit kann meines Erachtens die evangelisch-lutherische Hypothese von der Spätdatierung von 20 der 27 Schriften des Neuen Testaments, samt aller falschen Ableitungen und Rückschlüsse, wie der Zweiquellen-Theorie mit ihrer ominösen Quelle Q und der durch diese Hypothese angeregten absurden Ergebnissen der protestantischen Leben-Jesu-Forschung samt aller katholischen Reformphantasien nicht mehr aufrecht erhalten werden!
Das heißt: Der Synodale Weg leitet in die falsche Richtung: Die vier von der Kirche tradierten Evangelisten und alle anderen Verfasser der kanonisierten Schriften sind keine anonymen Personen aus später, nachapostolischer Zeit, sondern Zeitgenossen Jesu aus seinem apostolischen und familiären Umfeld, die wenige Jahre nach Tod und Auferstehung Jesu gemäß Seinem Auftrag begannen, von Seinen Worten und Taten schriftlich Zeugnis abzulegen, als Botschaft von der Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus, der Mensch geworden und in die Geschichte eingetreten ist, um vom wahren Wesen seines göttlichen Vaters zum Heil der ganzen Schöpfung Kunde zu bringen .Das bedeutet: Der Synodale Weg ist des Teufels und sofort für beendet zu erklären.

Gravatar: Wolfram

"WEHE EUCH, IHR SCHRIFTGELEHRTEN UND PHARISÄER !!!"

Gravatar: Elvi Stegner

Warum sich die russisch-orthodoxe Kirche mit der Politik alliiert - Historischer Zusammenhang:

Stalin hätte am Heilig-Krieg-Propheten, Patriarch Kirill. seine helle Freude gehabt und zwischen 1930-1943 nicht min. 100.000 Menschen wegen ihrer religiösen Überzeugung hingerichtet.
Um einen gigantomanischen „Sowjetpalast“ neben dem Kreml errichten zu können, ließ Stalin im Dezember 1931 die Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale sprengen.
Das war die größte Kirche Russlands
Die Bolschewiki hatten seitdem die Macht der orthodoxen Kirche massiv beschnitten.
Doch ausgerechnet Sowjetführer Josef Stalin lockerte 1943 die Verbote und Beschränkungen - zwei Jahre nach dem Sieg in der Schlacht bei Moskau, bei der die russische Hauptstadt verschont blieb, obwohl die Deutschen schon vor den Toren der Stadt standen.

Er erlaubte, dass wieder Gottesdienste und Weihnachten sowie Ostern gefeiert werden durften. Den drei Obersten der russisch-orthodoxen Kirche versprach er, alle christlichen Feste öffentlich feiern zu lassen und ihnen sogar, einige der nach 1917 beschlagnahmten Klöster zurückzugeben und inhaftierte Geistliche freizulassen. Im Grunde hatte Stalin damit das orthodoxe Christentum innerhalb der atheistischen UdSSR wieder legalisiert. Denn die Unterdrückung der Gläubigen brachte ihm auf internationaler Bühne schlechte Presse. 1943 eroberte die Rote Armee die zuvor von Deutschen besetzten sowjetischen Gebiete zurück. Die deutschen Besatzer, die versuchten, öffentliche Unterstützung zu erhalten, hatten die von den Bolschewiki geschlossenen Kirchen wiedereröffnet. Sie wieder schließen zulassen, hätten zu großen Unruhen geführt

Eine solche Verschiebung der sowjetischen Politik in Richtung Religion war im Zusammenhang mit der Förderung des russischen Patriotismus eine ideale Basis, um dem überwiegend rus- orth-kirchengläubigen Volk eine starke russische Identität zu vermitteln
Stalin hielt seine Versprechen. 1943 wurde zum ersten Mal seit 20 Jahren ein Patriarch gewählt. Sergius Stragorodski wurde der 12. Patriarch von Moskau und ganz Russland.

Stalin erwartete dafür strikte Loyalität und Kooperation. Im Gegenzug blieb die Kirche unbehelligt.
Verhaftungen oder Hinrichtung drohte den Priestern nicht mehr.
Der Staat UdSSR blieb aber weiterhin ein atheistischer.
Stalin:
„Wir werden beweisen, dass der treueste orthodoxe Anhänger ein treuer Bürger der Sowjetunion sein kann.“

Die nächste Welle von Repressionen gegen die Kirche ereignete sich während der Herrschaft von Nikita Chruschtschow in den1960er Jahren, war jedoch weitaus weniger blutig.

Obwohl Gorbatschow selbst Atheist war, ließ er während der Perestroika Gläubige ihre Rituale ausführen und gab 1988 seinen Segen für eine landesweite Feier, für das "Jahrtausend des Christentums".
1991 verabschiedete die Regierung ein neues Gesetz über die Religionsfreiheit, das alle alten sowjetischen Beschränkungen aufhob. Ein neues Jahrhundert nahte - und damit auch eine neue Ära für die russische Orthodoxie nach dem Zerfall der UdSSR

Wladimir Putins post- stalinistischer Einfluss und Kurs bewirkte inzwischen nachhaltig , dass sich die russ.orth.Kirche als Staatskirche zum Propaganda-Sprachrohr des Kremls entwickelt.
So ähnlich wie im Zarenreich, wo fast 1000 Jahre die Zusammenarbeit der russischen Herrscher mit der orthodoxen Kirche ineinander verzahnt war.
Fürst Wladimir (960 – 1015) war es übrigens, der sein ganzes Land orthodox taufte.

Im europäischen Teil Russlands entstand im Jahr 862 das Altrussische Reich. Es wird auch Kiewer Rus genannt, weil es (ab 882) seine Hauptstadt in Kiew (in der heutigen Ukraine) hatte.
Die Blüte des Altrussischen Reichs lag im 11. Jahrhundert. Als 1223 und 1240 die Mongolen ins Land einfielen, eroberten sie die Kiewer Rus und zerstörten viele Städte.

Putin will "göttlicher "Hilfe und dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche das Altrussische Reich - mit allen Mitteln und dem kirchlichen Segen aus Moskau wieder aufleben lassen, in dem keine Ukraine als souveräner Staat existieren kann. Das alte russisch-orthodoxe Zentrum war Kiew. Das soll es auch wieder werden

Zusammenfassung:

Vor diesem gesamt geschichtlichen Hintergrund, der in Russland auch immer zugleich "Kirchengeschichte" ist, weigert sich Kirill "nicht nur, den Unterschied zwischen russischer und ukrainischer Kultur und Identität anzuerkennen, sondern glaubt, der Ukraine auch das Recht abzusprechen, "als souveräne Nation zu existieren, sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart...."

Warum sich die russisch-orthodoxe Kirche mit der Politik alliiert - hat also 1000 jährige Tradition.

Daraus schloß Karl Marx staatspilosphisch folgendes Fazit:

"Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt sind..."
Der demokratische Staat, der wirkliche Staat, bedarf nicht der Religion zu seiner politischen Vervollständigung. Er kann vielmehr von der Religion abstrahieren, weil in ihm die menschliche Grundlage der Religion auf weltliche Weise ausgeführt ist...“
(Karl Marx, 1844). zit. aus Quelle:http://www.mlwerke.de/me/...

Marx, der ein großer Verehrer Martin Luthers war, achtete lebenslang mit großem Respekt die "Religiosität" der "Gläubigen".
Umso mehr geißelte er "Religion" als indoktrinäre Herrschaftsform.- Als "Opium FÜR das Volk"
(Lenin verfälschte daraus: Die "Religion IST Opium des Volkes", Sie müsse daher vernichtet werden, um das Volk für sein neues Bewusstsein zu befreien )

Marx erklärt in seinen Schriften den persönlichen, echten Glauben der Menschen als wahre "Emanzipation gegen die Pfaffen" und geißelte die Herrschenden ( in Kirche u. Staat) welche die Gläubigkeit der Menschen zur Machtausübung instrumentalisiert haben.

Auch Jesus plädierte für die strikte Trennung von Kirche und Staat:
“Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.” (Matthäus 22:21)

Als gelungenes Vorbild dafür begeisterte sich Marx übrigens für das Freikirchentum in den USA

Von "Marx´emanzipatorischen "Schriften über die Religion" haben die meisten westlichen Sofa-Linken "Marxisten", die "Leninisten", Stalinisten, Putinisten und Chinas kommunistische Machthaber so wenig verstanden wie in Analogie dazu:
die staatlich alimentierten Bischöfe Deutschlands vom emanzipatorischen Gehalt der Botschaft Jesu in den Evangelien ...(Bergpredigt)

Gravatar: Benny

Ja es wird wohl darauf hinaus laufen das die Ost- Kirche am Leben bleiben wird. Da der jetzige römisch katholische Papst eine riesige Fehlbesetzung ist. Aber auch die EV Kirche hat kein Interesse mehr an Gott. Sie interessieren sich für alles mögliche z.B. den Islam und vulven malen, Gott gendern. Nur sie interessieren sich nicht für die einfachen Leute die die Kirche in der schweren Zeit der Lockdown 's gebraucht hätten wo die Türen der Kirchen einfach zu blieben weil die Pfarrer einfach Angst hatten. Zu Ostern zu Weihnachten und das ist traurig. Komischerweise durften die Moslems ihre Feste feiern. Kein Wunder also dass sich immer mehr Menschen von den Kirchen abwenden nicht von Gott. Zum Beten braucht man keine Kirche das kann man überall.

Gravatar: Otto Ortmann

So einen Kirchenmann brauchen wir in D. und in Europa um uns zu retten, fertig.

Gravatar: Hajo

Gott will es, sagte Urban in Clermont im 12. Jahrhundert und der Patriarch Kirill wiederholt es und meint das gleiche, wenn es darum geht den Feind auszumerzen und all die traurigen Geschichten der Kirche, die dazwischen liegen sollte man auch nicht vergessen und die lauwarmen geistlichen Brüder bei uns sind doch auch nicht besser.

Die dienen jedem, wenn es was einbringt und deshalb ist das Heuchelei pur und die Kirchen waren schon immer im Schlepptau der Mächtigen und haben im Namen Gottes alles massakrieren lassen was im Wege stand und den Rest wurde zwangsbekehrt und auf dem einzig wahren Gott zugeführt, was sie alle von sich behaupten und noch nicht einmal rot dabei werden.

Auf jeden Fall haben die Orthodoxen noch nicht ganz ihre alten Tugenden abgelegt, während sie bei uns schon lange des Teufels sind und an ihren Taten kann man sie erkennen und die sprechen in vielerlei Hinsicht gegen Gottes Gebote und das zählt und nicht das Geschwätz der sogenannte Modernisierer, die nicht verstanden haben, daß Gott nicht reformierbar ist und seine Gebote für alle Zeiten gelten, bis zum Weltuntergang, dessen Freiheit er uns auch läßt, weil wir einfach Verrückte und Gottlose sind.

Diese Unkultur ist erst richtig zum Tragen gekommen mit dem Schisma der katholischen Kirche im 15. Jahrhundert und seither ist der Teufel so richtig los, obwohl sie ihn eigentlich bekämpfen wollen und dabei am falschen Ende angefangen haben bis heute, was sie einfach nicht begreifen wollen.

Gravatar: Uwe Kah

Die Kirche hat letztenendes AUCH die Aufgabe der geistig-seelischen Unterstützung der Bevölkerung.
In DE und dem grössten Teil von EU und USA/Kanada/Australien macht sie das nicht, im Gegenteil sie Kämpft gegen das Volk und lässt es alleine.
Anstatt gegen das Impfdrama zu stehen lobhudeln sie die Impfung vor allen anderen weg.
Anstatt ihre Schäfchen zu schützen fordern sie noch mehr Massenmigration andersgläubiger.
Anstatt Christen die Füsse zu waschen wie es 1600 Jahre Tradition war wäscht der Papst ( mit Joe Biden und Merkel sowie Scholz die schlimmste Fehlbesetzung auf einem wichtigen Stuhl ) lieber Muslimen die Füsse und liess 10 Muslimische Familien im Vatikan wohnen.

Jede Kirche biedert sich dem Staat an und das ist in unserem ach so aufgeklärten Westen der Untergang unserer Kultur denn wir sind eine christliche Kultur.
Auch wer selber nicht an Gott glaubt und die aufgeklärte Freiheit die er hier hat einzig dazu benutzt zu sagen das Religion dumm sei (oder was auch immer) ist dennoch aufgewachsen in einer Gesellschaft die von christlichen Werten geprägt ist. Unser Rechtesystem beruht Grossteil auf dem alten Römischen Recht aus der Zeit der Entstehung unseres Glaubens, in neuerer Zeit durch den Code Napoleon erweitert, so wie unsere Sprachen auf dem Latein basieren und unsere Moralvorstellungen eine Mischung aus diesen Dingen sind, zusammen mit dem Glauben an Gott und die 10 Gebote, welche sich wiederum in unseren Gesetzen spiegeln.

Schon 2050 wird es wohl keine Christlichen Kirchen mehr geben bei uns weil der Islam dann bereits massiv überhand gewonnen hat und wir wissen alle wie es dann weitergeht.

Also JA, bei uns hat die Kirche ihr Ende eingeläutet.

Wie sieht es nuun mit der Russisch Orthodoxen aus?

Man stellt sich an die Seite des Staates denn man hat begriffen das wenn Russland nicht standhaft bleibt und Macht und Willen zeigt es ansonsten untergehen wird.

Es war und ist doch vollkommen egal was Putin oder sein Nachfolger wann gemacht hätte.
Hätte der Krieg nicht jetzt begonnen dann später, gegen noch besser ausgebildete und mit noch grösseren Verlusten und Gefahren auf beiden Seiten.
Und evtl. mit atomaren Erstschlag der USA gegen Russland.

Die Marionettenspieler im Hintergrund des weissen Hauses wollen Russland vernichten und die Reichtümer unter sich aufteilen und danach würden sie dasselbe mit China machen, und wenn es sein muss und möglich ist dann machen sie das auch mit nuklearen Enthauptungsschlägen denn diese ... Monster, Menschen kann man sie wohl nicht nennen, denen ist es egal wie viele Millionen Menschen sterben und ob es Russen Chinesen oder Amerikaner sind.
Man schaue sich Bill Gates an, verm. hat der schon mehr als 1 Million Tote auf dem nicht vorhandenen Gewissen.

Das haben die USA eindeutig gezeigt als sie im Jan/Feb dieses Jahres die Sicherheitsforderungen Russlands ignorierten und alle Welt es mitlesen konnte weil der Kremel alles geleakt hat damit die Welt weiss wer die Schuld trägt an dem was kommt.

Das weiss auch die Kirche und sie steht ihren Gäubigen bei, so wie es in schweren Zeiten zu sein hat.
Wenn Russland untergeht geht sie auf jeden Fall mit aber bis dahin wird sie den Russen das Kreuz stärken anstatt ihnen in den Rücken zu fallen wie man es von unserer Kirche gewohnt ist.
Und wenn Russland untergeht dann gnade uns Gott denn konventionell kann Russland nicht besiegt werden.

Gravatar: Tom aus Sachsen

Bin kein Kirchgänger, würde aber absolut ALLES unterstützen was letztendlich den Grünen, SPD und sonstigen deutschen Volks-und Vaterlandsverrätern den Garaus macht.

Gravatar: Ulrich Müller

an Tangotigertatze:

dass sich eine Kirche dem Untergang weiht, wenn sie sich mit der Politik verbandelt. Das kann sein, muss es aber nicht. Bei unserer Evangelischen Kirche zb scheint das der Fall zu sein. Sie unterwerfen sich jubelnd dem gerade angesagten linksgrünen politischen Zeitgeist und ihnen laufen die Mitglieder in Scharen davon. Man schätzt, dass im Jahr 2050 kaum noch Leute in der ev. Kirche sind, wenn der Trend sich fortsetzt. Ob das 2050 mit der russisch-orthodoxen Kirche auch so ist? Da wäre ich mal nicht so sicher. Im Osten läuft das womöglich ganz anders!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Patriarch Kirill weigert sich in seiner Predigt des Heiligen Johannes Climacus nicht nur, den Unterschied zwischen russischer und ukrainischer Kultur und Identität anzuerkennen, sondern spricht der Ukraine auch das Recht ab, als souveräne Nation zu existieren, sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart. Darüber hinaus legitimiert sie die anhaltende Gewalt als notwendig und sogar, so könnte man vielleicht argumentieren, als heilig.“

Weil auch er sich die Frage beantwortete, ob „es denn überhaupt nötig war, einen unabhängigen Nationalstaat Ukraine zu gründen“???
https://hup.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2008/9/chapter/HamburgUP_Schlaglichter_Ukraine.pdf

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