Papst Leo XIV. hat in seiner Ansprache an das diplomatische Korps des Vatikans die Rückbesinnung auf die wesentlichen Inhalte des Glaubens gefordert: echte Beziehung, gelebte Nächstenliebe und die Verkündigung Christi. Künstliche Intelligenz, politische Opportunität und technokratische Ideologien ersetzen weder die Wahrheit noch den persönlichen Blick in die Augen – und sind unfähig, echte Hoffnung zu schenken.
»Ich habe weder Silber noch Gold, aber was ich habe, das gebe ich dir – im Namen Jesu Christi, des Nazoräers: Steh auf und geh!« Mit diesen Worten aus der Apostelgeschichte (3,6) erinnert Papst Leo XIV. seine Diplomaten daran, was ihre eigentliche Aufgabe ist: nicht Programme, Pläne oder Positionen zu exportieren, sondern Christus selbst.
In seiner ersten großen diplomatischen Ansprache, die von zahlreichen Beobachtern bereits als programmatisch für sein Pontifikat gewertet wird, sagte der Papst laut Rorate Caeli wörtlich: »Christus zu geben heißt, Liebe zu geben – Zeugnis zu geben für die Nächstenliebe, die zu allem bereit ist.«
Die Botschaft ist eine klare Absage an rein funktionalistische Vorstellungen von Diplomatie. Der Heilige Stuhl sei kein System zur Verwaltung von Weltanschauungen, so Leo, sondern ein »Modell der menschlichen Brüderlichkeit«, das auf dem gemeinsamen Glauben an Christus beruhe. Und nur im Namen Christi könne man dem verzweifelten Menschen von heute eine neue Hoffnung geben.
In einer Zeit, in der China systematisch das Christentum zensiert, Kreuze entfernt, Priester einsperrt und Algorithmen zur Überwachung von Gläubigen einsetzt, wirkt Leos Rede wie ein geistlicher Gegenschlag. Die KI-getriebene Kontrolle, wie sie in autoritären Staaten wie der Volksrepublik implementiert wird, »sieht nicht in die Augen«, sie berechnet, klassifiziert und zensiert. Sie kann alles – außer lieben.
Auch moderne westliche KI-Systeme, die angeblich neutral sind, versagen dort, wo es auf Wahrheit, Beziehung und Mut zur Realität ankommt. Sie wiederholen Stereotype, vermeiden Kontroversen und können die tiefere Bedeutung menschlichen Leids nicht erfassen – geschweige denn tröstend begleiten. Der Papst hingegen fordert seine Diplomaten auf: »Seid die Augen Petri!«
Leo XIV. ruft auf zur Treue zur Sendung der Kirche: zur Verteidigung des Rechts, an Gott zu glauben, zum Schutz der Schwachen, zum Dienst an den Vergessenen. Das alles – so der Papst – sei nur möglich »sub umbra Petri«, im Schatten Petri, also in der tiefen Einheit mit dem Nachfolger des Apostels.
Ein kluger Satz schließt diese historische Rede: »Nur in Gehorsam und effektiver Gemeinschaft mit dem Papst kann euer Dienst fruchtbar sein.« Eine Mahnung, die heute nicht nur für Diplomaten gilt – sondern auch für Bischöfe, Journalisten, Politiker und jeden Christen. Und eine klare Absage an Zensur, Feigheit und algorithmisch berechneten Relativismus.
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