Kinder- und Jugendpsychiater warnt vor falscher Erziehungsideologie:

»Offenes & freies Arbeiten« in Kitas & Schulen fatal für Kinderpsyche

»Die Kinder von heute kreisen nur um sich selbst und werden nicht arbeitsfähig sein«, mahnt der bekannte Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff im Gespräch mit »Focus-Online«.

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Die didaktische und pädagogische Philosophie der antiautoritären Erziehung, wie sie in den 1970er Jahren entwickelt wurde, hat sich zwar nicht komplett durchgesetzt. Aber sie hat einen Schatten geworfen. Seitdem wird versucht, den Kindern überall so viel wie möglich freie Räume zu schaffen. Auch in Kindergärten und Schulen. Doch dieses Prinzip des offenen und freien Arbeiten sei fatal für die Psyche der Kinder, meint der bekannte Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff im Gespräch mit »Focus-Online«.

»Die Kinder von heute kreisen nur um sich selbst und werden nicht arbeitsfähig sein«, mahnt Winterhoff im Interview mit »Focus-Online«. Offene Kitas seien hochgradig schädlich für die Psyche und Entwicklung der Kinder. Sie können sich hier psychisch nicht entwickeln, weil ihnen wird eine Scheinwelt vorgegaukelt werde. Ihnen wird fälschlicherweise suggeriert, alles alleine entscheiden zu können.

Doch das Leben besteht nicht nur aus Lust und Laune. Es gibt im realen Leben Grenzen und Regeln, Pflichten und Zeiten, die einzuhalten sind. Das müssen Kinder lernen. In seinen Büchern macht Winterhoff immer wieder darauf aufmerksam, wie wichtig es für Kinder jeden Alters ist, Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Sie fordern durch ihr Verhalten sogar geradezu dazu auf, die Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Ohne diese Grenzziehungen können sie keine realistische Selbsteinschätzung über sich und über die Umwelt entwickeln.

Gegenüber »Focus-Online« malt Winterhoff das Bild einer düsteren Dystopie: »Wir werden eine immer größere Gruppe haben, die sich nur um sich selbst dreht. Das werden Narzissten, das werden Menschen, die lustorientiert in den Tag leben, in völliger Versorgungsabhängigkeit. Das werden keine freien Menschen sein, sondern es wächst eine Generation unfreier Kinder heran. Es ist sträflich, was wir in unserem Land machen.«

Winterhoff verweist auf eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung, nach der etwa 50 Prozent der Abiturienten nicht mehr hochschulreif seien. Ihnen würden Grundkenntnisse in Deutsch und Mathe fehlen. Manche würden nicht einmal sinnerfassend lesen können.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Benjamin Westphalen

Der Autor fordert also, dass wir unsere Kinder als Roboter erziehen, die mit sich selbst nichts anzufangen wissen, weil ihnen alle Entscheidungen im Leben abgenommen werden. Dann geben sie auch gute Arbeitssklaven in unserer Armee der Arbeitslosen ab, weil sie gerade dnn in Abhängigkeit von anderen leben. Was für ein Faschist! Demokratische Regormschulen bieten ihren Schülern die meisten Freiheiten und sie sind selbstständiger und fokussierter als alle Kinder, die durch die Fesseln der Regelbeschulung je verdorben wurden.

Gravatar: BlackCat

Ich stimme der Leserin Anne R. voll und ganz zu. Außerdem nervt mich diese ganze Arbeitsblätterwirtschaft in den Grundschulen, da die lieben Kinder angeblich gar nicht mehr in die Hefte schreiben können. Ja, das muss man denen ja auch beibringen und sie anleiten- das ist Arbeit und anfangs richtig nervig!
Auch das Ablehnen von Diktaten kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Diese ganzen albernen Formate die es heute gibt, wie etwa: Dosendiktate, Schleichdiktate, Knickdiktate, Wende- und Würfeldiktate- was soll der Schrott. Und das sind im Grund auch gar keine Diktate, wo man vorher Gelerntes auswendig wissen muss, nein- das sind reine Abschreibübungen. Reproduzieren auf geringstem Niveau.
Und ein dritter Punkt: Hausaufgaben-Wochenpläne! Sogar bis ans Ende des vierten Schuljahres! Das Aufschreiben der Hausaufgaben lernen viele Kinder gar nicht mehr. Stattdessen bekommen sie vier Jahre lang jede Woche einen Plan von der Lehrerin geschrieben. Was soll das alles???

Gravatar: Rainer Berg

Eine gefährliche und von linken Ideologen, egal aus welcher Partei, gewollte Entwicklung. Wer den Kapitalismus beseitigen will, braucht keine Menschen, die Erfolg im Leben und in der Arbeit haben. Nur wer keine Chance auf ein normales Leben mit bescheidenem Wohlstand hat, lässt sich gegen den Staat mobilisieren. Dazu wird dann noch der Neid gegen die "Reichen" befeuert. Was aus diesen jungen Menschen wird, hat man beim G20-Gipfel gesehen und in vielen Städten wie Leipzig und Berlin hat die Polizei täglich mit ihnen zu tun. Da sie sich selbst keinen Wohlstand erarbeiten können und wollen, gönnen sie ihn den arbeitenden Mitbürgern auch nicht.

Gravatar: germanix

Zitat:

"Die didaktische und pädagogische Philosophie der antiautoritären Erziehung, wie sie in den 1970er Jahren entwickelt wurde, hat sich zwar nicht komplett durchgesetzt. Aber sie hat einen Schatten geworfen."

Das ist falsch - die antiautoritären Erziehung hat sich in den Ende 60ern und 1970ern NICHT durchgesetzt und warf auch keine Schatten.

Allerdings waren die pädophilen Gruppen auf allen Ebenen zu erkennen - die Grünen - "Archivmaterial zu Daniel Cohn-Bendit ist bis 2031 gesperrt. Pädophile Äußerungen findet man trotzdem" - so steht es in der Frankfurter Allgemeinen am 29.04.2013. "Er ist nicht interessiert, die Geschichte seiner pädophilen Äußerungen transparent zu machen." Sie sind bis 2031 gesperrt" - warum der Staat das so zu lässt, sagt viel über den tiefen Staat aus!

Allein durch das Gender-Gesabber kommt die antiautoritären Erziehung wieder zu neuer Entfaltung - die der tiefe Staat ausnutzt und die Kita-Kinder verseucht.

Die Lust der Pädophilen-Bewegung, über Vereine in die Kitas zu kommen und mit den Kindern "zu spielen", ist von langer "grüner", aber auch Altparteien-Hand geplant und unterstützt!

Kinder sind nun mal keine "Versuchskaninchen" - doch leider zieht sich die Pädophilie seit Jahrzehnten wie ein roter schleimiger Faden durch die gesellschaftlich relevanten Gruppen wie Kirchen, Parteien, Verbände und Vereine!

Selbst der tiefe Staat hat kein Interesse, diese kriminellen Banden auszumerzen - das macht ihn verdächtig!

Somit können Kinder, die vom tiefen Staat verheizt werden, nicht unterscheiden, was richtig und was falsch ist, wo die Grenze zwischen Gut und Böse liegen!

Wir werden uns alle noch die Augen reiben, wenn die heutigen Kita-Kinder erst größer sind und von Ihnen dann die Selbstständigkeit abverlangt wird!

Gravatar: Zeitzeuge

Dann sollten sie halt später in die Politik gehen.

Gravatar: Anne R.

Was Dr. Winterhoff in seinem Buch beschreibt, ist leider bittere Realität.
Unsere Tochter war in den 90er Jahren in einer Freiarbeitsklasse, in der unbeschreibliches Chaos herrschte (Pezzi-Bälle statt Stühle, Laufdiktate und Märchenlesen statt Deutsch-Unterricht usw...). Der Gipfel war, daß unsere Tochter als Legasthenikerin eingestuft wurde. Nachdem wir den Job des Lehrers nicht weiter übernehmen wollten, nahmen wir sie aus der Klasse, was die einzig richtige Entscheidung war.
Notfalls muß man das alleine durchziehen, denn Diskussionen, auch mit anderen Eltern, bringen meist nicht viel.

"Leider ist die Bildungslandschaft dermaßen ideologisiert, dass derjenige, der klare Reaktionen zeigt und das Erkennen und Betrachten von Regeln seitens der Kinder für normal und wünschenswert hält, sich geradezu automatisch der Kritik aussetzt, er wolle aus Klassenzimmern Straflager machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand so ein Ziel verfolgen will. Die oft zu beobachtende Schwarz-Weiß-Denke- entweder unglückliche Kinder im Frontalunterricht oder Kinderparadies mit "offenem Unterricht"; entweder Rohrstock-Pädagogik oder totales Laissez-faire usw. - verhindert eine vernünftige Diskussion darüber, was für unsere Kinder am besten ist."
(Seite 49)
Michael Winterhoff
"Deutschland verdummt"

Gravatar: egon samu

Das Volk zu verdummen schafft Massen von Menschen die vom Wohlwollen des Regimes abhängig sind.
Das ist der Plan, den diese Gehirngewaschenen nicht mal kapieren werden.
Hauptsache gut lenkbar und ideologisch verseucht.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Kinder- und Jugendpsychiater warnt vor falscher
Erziehungsideologie:
»Offenes & freies Arbeiten« in Kitas & Schulen fatal für
Kinderpsyche“ ...

Und das auch m. E. völlig korrekt, weil
https://www.bmfsfj.de/blob/94214/851c3940e417a4aa7350671272877daa/lernen-aus-problematischen-kinderschutzverlaeufen-data.pdf
https://www.google.com/search?q=die+bundesregieurng+wird+begangene+Fehler+nie+zugeben&rlz=1C1GGGE_deDE682DE684&oq=die+bundesregieurng+wird+begangene+Fehler+nie+zugeben&aqs=chrome..69i57.33081j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8
die Mitglieder unserer(?) geliebten(?) Bundesregierung scheinbar auch zu dumm sind, die von ihnen in Auftrag gegebenen und vom Steuerzahler finanzierten Machbarkeitsexpertisen umzusetzen bzw. aus ihnen zu lernen!!!

Da ist es wohl überflüssig, den Namen der Auftraggeberin folgender Studie zu nennen!!!
https://www.bmfsfj.de/blob/94214/851c3940e417a4aa7350671272877daa/lernen-aus-problematischen-kinderschutzverlaeufen-data.pdf

Gravatar: Maria

damit Kinder zu selbstständigen und selbstverantwortlichen Erwachsenen werden braucht
es Grenzen und Lernerfahrungen.
Das funktioniert nicht im "Ich- darf - alles- Naturschutzpark".
Was wird aus denen wenn der Rundumversorgungsstaat
nicht mehr funktioniert ?

Gravatar: Kalle Neumann

"Winterhoff verweist auf eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung, nach der etwa 50 Prozent der Abiturienten nicht mehr hochschulreif seien. Ihnen würden Grundkenntnisse in Deutsch und Mathe fehlen. Manche würden nicht einmal sinnerfassend lesen können."

Sind denn da nicht die größeren Idioten, die denen das Abitur schenken?
Oder geht man davon aus, daß es für die Poltik schon reicht.

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