Tradition statt Zeitgeist:

Offener Brief fordert radikale Wende vor dem Konklave

Ein Aufruf zur Umkehr: Anonyme Theologen und Priester legen den Finger in die Wunde der Kirche – und fordern ein Ende der »Synodalität« und aller Kompromisse mit dem Zeitgeist.

Bild: Vatican Media
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Vor dem Konklave am 7. Mai haben sich anonyme katholische Theologen, Priester und Kirchenrechtler mit einem dramatischen Appell zu Wort gemeldet. Sie verlangen nichts weniger als eine geistliche Kehrtwende: Weg vom kirchlichen Opportunismus, hin zur unverfälschten Lehre. Die »Synodalität« sei ein Irrweg, die Kommunion in der Hand ein liturgischer Missbrauch – und das Pontifikat Franziskus ein Menetekel. Der Appell wurde über Rorate Caeli veröffentlicht, wie LifeSiteNews berichtet.

Die Verfasser – Theologen, Seelsorger und Juristen der Kirche – bleiben anonym, doch ein »hochrangiger Kardinal« habe sie zur Veröffentlichung ermutigt. Das Schreiben zählt 62 konkrete Maßnahmen auf, mit denen die nächste Pontifikatsperiode die schwerwiegenden Entstellungen der Lehre, Liturgie und Disziplin der Kirche korrigieren soll.

Zielscheibe ist in erster Linie die sogenannte »Synodalität«, die als »dem apostolischen Geist fremd« und als Instrument zur Relativierung von Wahrheit gebrandmarkt wird. Die Verfasser fordern explizit eine Rücknahme der umstrittenen Änderung des Katechismus zur Todesstrafe, die eine klare Abkehr vom traditionellen Lehramt darstellt. Auch die Segnung homosexueller Verbindungen, IVF, Euthanasie und Frauenordination werden als Irrlehren genannt, gegen die sich die nächste Papstwahl klar positionieren müsse.

Besonders scharf fällt die Kritik an der gegenwärtigen Liturgiepolitik aus: Die Einschränkungen des überlieferten Ritus durch Traditionis custodes seien unrechtmäßig, die lateinische Messe dürfe nicht verboten werden. Zudem sei die Handkommunion ein »Missbrauch, der fälschlich als Rückkehr zur Urkirche verkauft wird« – sie solle abgeschafft werden.

In Fragen der kirchlichen Disziplin fordern die Autoren eine Rückbesinnung auf das Hirtenamt der Bischöfe: Diese müssten katholische Politiker, die offen gegen Naturrecht und Glaubenswahrheiten agieren, öffentlich tadeln und – wenn notwendig – vom Sakramentenempfang ausschließen. Ebenso solle es öffentliche Akte der Buße geben für Jahrzehnte des Schweigens gegenüber Irrlehren in der Kirche – analog zu den Bußfeiern wegen sexuellen Missbrauchs.

Der Brief ist ein Weckruf an das Kardinalskollegium, das nach einem Jahrzehnt wachsender Verwirrung nicht einfach zur Tagesordnung übergehen darf. Er fordert eine Rückkehr zur Wahrheit – nicht zur Ideologie eines Lagers, sondern zur »Wahrheit, die Christus ist«. Dass dieser Brief unter Berufung auf einen Kardinal erscheint, zeigt: Der Wind dreht sich. Möge das Konklave den Mut haben, diesen Ruf ernst zu nehmen – ehe es zu spät ist.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gero Pischke

Die Verfasser sprechen mir aus dem Herzen!

Gravatar: Croata

Veni Santo Spirito !

Ich bete für meine Kandidaten.

Es würde uns allen viel jetzt bedeuten das ein konserv.Papst übernimmt.

Gravatar: Werner Hill

"Zeitgeist"?

Das ist kein "Zeitgeist" sondern nur der von entsprechend instruierten Politikern und Medien in böser Absicht erweckte Schein von einem Zeitgeist!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Vor dem Konklave am 7. Mai haben sich anonyme katholische Theologen, Priester und Kirchenrechtler mit einem dramatischen Appell zu Wort gemeldet. Sie verlangen nichts weniger als eine geistliche Kehrtwende: Weg vom kirchlichen Opportunismus, hin zur unverfälschten Lehre.“ ...

Ist es deshalb möglich, dass es damit ein ´sehr wesentliches` Problem gibt???
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/us-kardinaele-einfluss-im-papstwahl-konklave-2025-110454879.html

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