Deutsche haben vergleichsweise geringe Vermögen

Ökonom: Deutsche sind im europäischen Vergleich eher arm als reich

Der Ökonom Dr. Daniel Stelter erklärte im Fernsehen und im Focus-Interview die Schieflage in Deutschland. Die Deutschen haben ein geringes Median-Vermögen und die Steuer- und Abgabenbelastung ist zu hoch. Außerdem wird zu wenig in die Zukunft investiert und es werden zu wenig Rücklagen gebildet.

Symbolbild. Foto: Pixabay
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Wir hatten in der »Freien Welt« bereits darüber berichtet: Was die Vermögen im europäischen Vergleich betrifft, sind die meisten Deutschen eher arm als reich. Die Durchschnittswerte werden durch eine kleine Gesellschaftsgruppe nach oben verzerrt. Doch das Median-Vermögen zeigt: Die Deutschen gehören zu den Ärmsten in Westeuropa.

Dies hat nun jüngst auch ein bekannter Ökonom öffentlich erklärt: Die Erzählung, wonach wir in einem reichen Land mit reichen Menschen leben, ist ein Märchen, zumindest im Vergleich mit den anderen westeuropäischen und südeuropäischen Staaten.

Der Ökonom Dr. Daniel Stelter hat dazu ein Buch geschrieben: »Das Märchen vom reichen Land«. Seine Feststellung hat er kürzlich im Fernsehen in der Talkshow »Markus Lanz« bestätigt und in einem aktuellen Interview auf »Focus-Online« nochmals erläutert.

Demnach sind zwar die Bruttoeinkommen Deutschlands momentan ganz gut im internationalen Vergleich. Doch das sagt nichts über das Verhältnis zu den Ausgaben und zu den Vermögen der Bürger aus. Tatsächlich befindet sich Deutschland, was die Vermögen (inklusive Immobilienbesitz) und Versorgungsansprüche (z.B. Renten) angeht, relativ weit unten in der Rangliste der EU-Staaten. Die Deutschen sind im Vergleich zu vielen Westeuropäern arm.

»Die Politiker verkaufen uns für dumm«, schlussfolgert Daniel Stelter. Der Staat hat zwar offiziell viele Versorgungsansprüche der Bürger angehäuft, aber dahinter stehen auch viele Schulden und Lasten anstatt ausreichende Rückstellungen.

Auch die Art der Zuwanderung kritisierte Stelter. Die bisherige Zuwanderung war ein Verlustgeschäft. Wenn man für mehr Migration sei, müsse man dafür sorgen, dass gut ausgebildete oder hochqualifizierte Menschen ins Land kommen.

Zu den Abgaben und Steuern sagte Stelter im Interview auf »Focus-Online«:

»Der Staat greift Menschen mit normalen Einkommen brutal in die Tasche, was Steuern und Abgaben betrifft. Wir haben die zweithöchsten Abgaben laut OECD nach Belgien. Diese Leute sind gefrustet, weil sie alles finanzieren müssen und aus eigenem Einkommen eigentlich kein Vermögen bilden können. Der Staat nimmt ihnen alles weg.«

Diese Einnahmen des Staates werden dann, so kritisiert Stelter, zu wenig in die Zukunft investiert.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner

Die Steuern in Deutschland sind zu 50 % zu hoch und die Löhne und Renten um 50 % zu niedirg. Das ist der Hauptgrund. Das wäre alles aus der Portotasche bezahlbar, wenn die Politchaoten nicht das ganze Geld ins Ausland verschleudern würden.

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