Die OECD hat gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung im Dezember 2021 eine große Studie zur Lage der Mittelschicht veröffentlicht [siehe Link HIER].
Laut dieser Studie ist »die deutsche Mittelschicht kleiner als noch Mitte der 1990er-Jahre. Zwischen 1995 und 2018 ist sie geschrumpft.«
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, erklärt: »Deutschland hat eine ungewöhnlich geringe Chancengleichheit und Mobilität zwischen den Generationen« [siehe Reportage Deutschlandfunk].
Die sozialen Milieus und Schichten haben sich verhärtet. Die Mittelschicht versucht, zu retten, was zu retten ist. Die Wohlhabenderen Familien versuchen, ihren Wohlstand und ihre Chancen an die nächste Generation weiterzugeben. Doch das bleibt innerhalb ihres Milieus. Ein gesellschaftlicher Aufstieg in der Breite der Bevölkerung, wie das in der alten Bundesrepublik zur Zeit des Wirtschaftswunders in den 1950-1970er Jahren zu beobachten war, findet nicht mehr statt. Und das Einkommen der Kinder bzw. jungen Generation hängt in Deutschland stärker mit dem Einkommen der Eltern zusammen als in fast allen anderen Industrieländern.
Obwohl das Volkseinkommen seit 1980 pro Kopf um 53 Prozent gewachsen ist, nimmt der Anteil derjenigen, die am Wachstum partizipieren, stetig ab.
Die Folge: Millionen junger Menschen in Deutschland schaffen es nicht, an den Lebensstandard ihrer Eltern anzuknüpfen oder diese zu übertreffen. Wenn keine Erbschaft ansteht, ist es fast aussichtslos. Das sorgt für eine breite gesellschaftliche Stagnation und Frustration.
Warum hatte man zur Zeit Konrad Adenauers und Ludwig Erhards vom »Wirtschaftswunder« gesprochen? Weil der Aufstieg fast allen gelang. Es ging für fast jeden bergauf. Erhards Bestseller hieß: »Wohlstand für alle«. Das war das Motto der »Sozialen Marktwirtschaft« als Gegenmodell sowohl zum Laissez-faire-Kapitalismus als auch zum Sozialismus/Kommunismus.
Von diesen Zielen hat sich Deutschland entfernt. Und das, obwohl die Sozialausgaben stetig gestiegen sind. Doch diese dienen dazu, internationalen Konzernen die Kosten für gerechte Löhne abzunehmen. Investoren werden sozusagen staatlich subventioniert. Das ist quasi wie Sozialismus für Reiche.
Sollen deutsche Arbeitnehmer mit Chinesen konkurrieren, wenn es um schlechte Bezahlung geht? Dieselbe Frage hat Steve Bannon für die USA gestellt: Er konstatierte, dass mit der Abwanderung der Industrie nach Ost-Asien und insbesondere nach China der Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten in den USA gesunken ist. Dafür können sie sich billige Produkte »Made in China« kaufen. Das ist kein wirklicher Trost.
Soziale Marktwirtschaft heißt, die Wirtschaft auf eine kapitalistische Basis zu stellen, die auch das Wohlergehen der Arbeitnehmer im Auge hat. So wie der bedeutende Industrielle Henry Ford es einst ausdrückte, als er sagte, dass ein Arbeiter im Ford-Werk sich auch einen Ford leisten können sollte. Bei der Auslagerung der Industrie in Billiglohnländer ist das nicht mehr möglich.
Und so hat die jüngere Generation das Nachsehen.
Kommentare zum Artikel
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Wie denn auch.Sie werden ja auch ausgebeutet.Aber mit ihrem Wissen und sie wollen es so sonst würden nicht alle so dämlich wählen.
Diese Entwicklung ist nicht neu und wurde schon lange vorher gesagt, wobei es niemand schon vor 40 Jahren zur Kenntnis nehmen wollte.
Wenn es keine Grundlagen mehr gibt um das erlernte Wissen einsetzen zu können, dann ist ehedem alles zu Ende und nur ein stabiler Wirtschaftskreislauf wird uns vor dem schlimmsten bewahren, der aber wird zur Zeit gewaltig gestört und hat dann unmittelbare Auswirkungen auf das gesamte Geschehen innerhalb einer Gesellschaft und die Not ist dann der Gleichmacher, der Sozialismus ebenso.
Dann werden wir ab einem bestimmten Zeitpunkt ein Gesamtprekariat haben, durchmischt aus allen Gesellschaftskreisen und nur noch wenige Prozente werden sich im normalen Rahmen über Wasser halten, der Rest wird darben müssen und auch darüber seinen Besitzstand nicht mehr halten können und das geht schneller als man denkt, wenn erst mal der Zusammenbruch erfolgt ist und nichts mehr geht, was die älteren Semester auch ganz gut kennen und die ganz alten haben es schon zweimal erlebt, sofern noch einige unter uns weilen.
Wenn die Menschen nicht mit der Politik zufrieden sind, wandern die aus.
Irgendwann hat man dann kein Lust mehr - ständig die Korruption.
Es tut weh, besonders in der Heimat.
Kommunismus. Ja.
Die Geschichte wiederholt sich, leider!
Das ganze begann doch mit dem Neoliberalismus, verordnete Verblödung der Kinder um ein doofes Volk in ein paar Jahren zu haben mit dazu den verprostituierten Medien, die Schlüsseltechnologien sind abgewandert nach Asien, der Mittelstand und die Unterschicht werden immer mehr durch Pseudosteuern kaputt gemacht weil das ganze Tafelsilber verkloppt wird. Wenn ich ein Gesundheitsystem privatisiere das nur noch schwarze Zahlen schreiben soll dann ist die Frage auch : Wofür werden dann noch Sozialabgaben gezahlt, bestes Beispiel ist doch die Biowaffe Corona wo immense Summen für angebliche stationäre Coronapatienten gezahlt werden, im Schnitt 3 x mehr als normale Kranke Patienten. Das heißt die privaten Kliniken werden auf Teufel komm raus subventioniert mit Mrd. von den Steuern des Mittelstandes und den untersten Schichten.
Wir sind in dieser Bananenrepublik doch noch weit aus Schlimmer als korrupte Entwicklungsländer, wir sind das China Europas. Also muss man eine Krise nach dem anderen Erfinden um vom Versagen der Politik abzulenken, sicherlich wird es eine Weile gut gehen für die Oligarchen aber wie lange noch????? Der Testlauf begann doch am 9/11 am Word Gerade Center, der größte Fake in der Geschichte der Menschheit, genauso wie der Kennedy Mord und all die ganzen angezettelten Kriege der USA mit ihren Vasallen und jetzt Corona um eine neue Weltordnung zu schaffen mit dem Hintergrund der Verkleinerung-/Versklavung der Menschheit, egal mit welchem Mitteln, das ist noch weit aus Schlimmer als der Raubtierkapitalismus vor 25 Jahren.
ist doch klar... nix tun-nix drin
Deutschland, eines der reichsten Länder auf diesem Planeten. Dort wo Rentner Pfandflaschen sammeln müssen. Hier läuft ordentlich was schief!
Wenn der Bäckermeister, zwei Gebäudereiniger,
statt zwei Bäckergesellen einstellt, wird das auch
nicht gerade eine Erfolgsgeschichte werden.
Für eine Exportnation, is es tötlich. Probleme
werden nicht gelöst, sondern laufend neue verursacht.
Sogenannte Fachleute, spiegeln die Meinung der
politischen Kaste wieder, selten aber Fachwissen.
Ein Virologe behauptet ,so manches mal ,das Gegenteil,
von dem was er zwei Tage vorher gesagt hat, wären ein
anderer Virologe jedesmal, das Gegenteil behauptet.
Alle Wirtschaftsnationen, setzen auf moderne Kernkraftwerkstechnologie, Deutschlands Fachleute mit
roten Socken setzen auf Windmühlen. Wissenschaft
und Ingenieurskunst sieht ander aus. Zur Zeit verschafft
sich Deutschland selbs, den schlechtesten Startplatz,
aller Industrienationen, um aus der inszenierten Coranakrise, heraus zu kommen.
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/viel-zeit-zur-inneren-gesundung-des-abendlandes-bleibt-nicht/