Steuerzahler müsste im Ausfall 32 Millionen Euro bezahlen

NRW will 40-Millionen-Bürgschaft für Schalke 04 übernehmen

Der Revierklub Schalke 04 ist mit etwa 200 Millionen Euro verschuldet. Das Land NRW will eine Bürgschaft in Höhe von 40 Millionen Euro übernehmen. Im Fall des Ausfalls müssten die Steuerzahler 32 Millionen Euro aus der eigenen Tasche berappen.

Foto: Olaf Kosinsky/ Wikimedia Commons/ CC BY-SA 3.0 de
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Clemens Tönnies hat es in seiner Ägide als Aufsichtsratsvorsitzender bei Schalke 04 geschafft, einen Schuldenberg in Höhe von 200 Millionen Euro anzuhäufen. Jetzt hat sich Tönnies klammheimlich aus der Verantwortung gezogen, der Verein steht vor diesem Schuldenberg und ist existenziell bedroht. Die NRW-Landesregierung unter Armin Laschet (CDU) will eine Bürgschaft in Höhe von 40 Millionen Euro übernehmen, die als Absicherung für einen Bankkredit hinterlegt werden soll. Dabei handelt es sich um eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 80 Prozent. Das bedeutet, sollte Schalke den Kredit nicht aus eigenen Mitteln zurückzahlen können, greift die Ausfallbürgschaft. Das Land NRW würde dann die 32 Millionen Euro begleichen müssen, in letzter Konsequenz also der Steuerzahler.

Laschet versucht zu beschwichtigen. Noch könne er Berichte über öffentliche Hilfen für den finanziell angeschlagenen Klub nicht bestätigen. Solche Anträge seien grundsätzlich strikt vertraulich zu behandeln und zu prüfen, öffentliche Spekulationen verböten sich. Laschet, so wirkt es, will hinter verschlossenen Türen eine Art Kuhhandel ausbaldowern. Allerdings hat Medienberichten zufolge der Bürgschaftsausschuss das Vorhaben der Schalker jedoch bereits positiv beurteilt.

Dabei ist es nicht so, als könnte der Verein die Schulden nicht alleine stemmen. Alleine aus dem neu abgeschlossenen TV-Vertrag kassiert Schalke 04 knapp 65 Millionen Euro. Diese Summe alleine würde schon ausreichen, um einen 25-köpfigen Kader für die Profimannschaft über die ganze Saison zu finanzieren. 22 Millionen erhält der Klub durch die Trikotwerbung, hinzu kommen Einnahmen aus Ticketverkäufen von etwa 35 Millionen Euro pro Saison und durch Merchandising in Höhe von etwa 15 Millionen Euro.

Der Verein KÖNNTE sich selbst aus der Misere retten; wenn man es bei den Verantwortlichen denn auch wirklich WILL. Der Steuerzahler aber sollte nicht für die Eskapaden eines Tönnies und den hochtrabenden Plänen »auf Schalke« zur Kasse gebeten werden müssen. Selbst dann nicht, wenn Laschet das so will.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: lupo

Das geht dem Laschet doch alles am Ar...e vorbei, was interessiert ihm der Steuerzahler er muss es doch nicht zahlen. Das muss man sofort stoppen bzw. verbieten aber mit solchen Nieten ist ebend alles zu machen, hier wird mit dem Schinken nach der Wurst geworfen. Jetzt werden die armen Proficlubs schon hoch subventioniert, total verkehrte Welt aber - Geld regiert die Politik - und nicht das Bundesland.

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