Lehren aus dem Chaos der Coronakrise

Nie wieder!

Klopapier alle? Keine Hygieneartikel und Desinfektionsmittel mehr? Wirtschaft vor dem Kollaps? Am Ende der Krise wird viel aufzuarbeiten sein. Vor allen Dingen: So etwas darf nie wieder passieren. Jetzt werden die Risiken der maßlosen Globalisierung offenbar.

Foto: Pixabay
Veröffentlicht:
von

Kosteneffizienz und Outsourcing waren die Zauberworte. Damit lockten Unternehmensberater die Regierungen und Firmen dieser Welt zur Produktionsverlagerung ins Ausland. Warum teure Masken in Deutschland produzieren, wenn es in China viel kostengünstiger geht? Warum große Vorräte an Hygieneartikeln, Desinfektionsmitteln und Schutzanzügen für Krankenhäuser und Arztpraxen in großen Mengen auf Vorrat halten, wenn man alles kostengünstig bei Bedarf nachbestellen kann?

Diese Geiz-ist-geil-Politik der letzten Jahrzehnte fliegt heute vielen westlichen Industrieländern um die Ohren. Im globalen Ernstfall wie einer Pandemie, einem Krieg oder einer Naturkatastrophe gelten die Regeln der globalen Produktions- und Handelsketten nicht mehr. Dann ist stark, wer selber produzieren kann. Die Dienstleistungsgesellschaft stellt dann fest, dass man Dienstleistungen nicht essen kann. Die radikale Tendenz zur Auslagerung der Produktion ist anfällig für jede noch so kleine Störung, und sei es nur ein kleines Virus.

Das Coronavirus hat der maßlosen Globalisierung die Risiken und Grenzen aufgezeigt. Nach der Bewältigung der Krise muss unbedingt alles auf den Prüfstand, was sich als Schwäche erwiesen hat: offene Grenzen, mangelnde Kontrollen an den Grenzen und Flughäfen, Auslagerung der Produktion, globale Produktionsketten usw. Es müssen zudem neue Standards her: Was muss eine Gesellschaft und Volkswirtschaft, was muss eine Nation an Hausaufgaben erledigen, um für die nächste Krise gewappnet zu sein? Das wird sicherlich eine der wichtigsten Fragen der nahen Zukunft sein.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Martin Adam

Wer auch nur mit durchschnittlichem Verstand gesegnet ist, dem war auch schon lange vor Corona klar, dass unregulierter Kapitalismus und Globalisierung erhebliche Risiken bergen ,die im Zweifelsfall die Gesellschaft zu tragen hat.
Die herrschende Elite und deren Polit-Darsteller von links bis rechts interessiert das nicht, weil sie immer die Gewinner sind, und das einfache Volk glotzt halt lieber DSDS als sich über gesellschaftliche Entwicklungen die Hirnwindungen zu verbiegen.
Mit freundlichen Grüßen

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang