Rechtzeitig zur Wahl

Neustart der Männerbewegung

Es gibt einen Neustart von Männer- und Väterverbänden. In Nürnberg gibt es neuerdings sogar den ersten Gleichstellungsbeauftragten, der männlich ist und sich um die Interessen von Vätern und Männern kümmert. Was sind das für Männer? Was wollen sie? Wie reagiert die Politik darauf?

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Sie nennen sich ‚IG Jungen, Männer und Väter’(IG JMV) oder ‚Forum Soziale Inklusion’, sie haben sich beim Gender-Kongress* in Nürnberg gefunden und haben nun eine Gruppe innerhalb der FDP gegründet: die liberalen Männer’ , die sich auf Facebook vorstellt. Über die Gründung spottete die taz schon im Vorfeld und wies darauf hin, dass so ein Vorhaben innerhalb der FDP nicht unumstritten bleiben würde.

In Berlin gab es am 4.9. im Haus der Pressekonferenz eine Präsentation der von der IG JMV entwickelten Wahlprüfsteine, die zeigen, dass die Parteien für alle, die sich um Väter- und Männerbelange kümmern, zur Zeit, wie es hieß, "nicht wählbar" sind.

Das hat ziemlichen Wirbel aufgelöst. Pressemeldungen dazu trudeln immer noch ein. Die Veranstalter sprechen von einem großen Erfolg. Signale aus der Politik sind bereits erkennbar. Die FDP öffnet sich, wie sich an der Gründung des Vereins der liberalen Männer zeigt.**

Auch von Seiten der SPD gibt es Anzeichen, dass sich unter der neuen Familienministerin Katarina Barley (so sie im Amt bliebt) mehr tun könnte als unter ihrer Vorgängerin Manuela Schwesig. Immerhin gibt es das Eingeständnis, dass Interessen der Väter und Männer bisher "unter dem Radar" lagen. So deutete es sich in einem ausführlichen Artikel im Spiegel an.

Die neuen Männer-Gruppierungen wollen den Dialog mit Vertretern von Fraueninteressen. Sie kümmern sich um die Zukunft von Trennungsfamilien, sie wollen die festgefahrene Diskussion wieder aufnehmen und bringen neue Vorschläge wie das Rosenheimer Modell in die Debatte. Es zeichnet sich ab, dass Väterausgrenzung ihr Top-Thema ist.

Sie wollen eine tatsächliche Gleichberechtigung bei gegenseitiger Wertschätzung, sie wollen eine zeitgemäße Familienpolitik mit einem ganzheitlichen Ansatz, der auch die Interessen der Kinder berücksichtigt. 

Es wird sich zeigen, ob die Parteien die Anregungen aufgreifen und darauf einsteigen. Das Logo der IG Jungen-Männer-Väter ist deutlich: die beiden Geschlechtersymbole männlich und weiblich werden zu einer Brille zusammengefügt, weil man mit beiden Augen besser sieht.

Eine ausführliche Darstellung mit Videolink und erster Presseresonanz findet sich bei faktum.

 

* Es gab zwei sogenannte Gender-Kongresse in Nürnberg. Beide waren umstritten und wurden von der Familienpolitik und dem Bundesforum Männer boykottiert. Es gab Gegendemonstrationen. 

** Auf einem Wahlplakat der FDP heißt es: "Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich. Auch Väter. Denken wir neu".

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: wufko

Der zuletzt gelesene Kommentar passt auch hier wunderbar:

Gender ist:


Aus psychiatrischer Sicht handelt es sich um eine krankheitswertige psychogene Wahrnehmungsstörung, die aus neurotischer Not zur Wahrheit erklärt wird .

Gravatar: Querdenker, der echte

Anne R. @
Die FDP öffnet sich..... für ALLES. -
Wer für alles offen ist- ist nicht ganz dicht !!!
Da hatten die einen Bericht über die 1. deutsche Astronautin im TV. Eine der wichtigsten Fragen war: Wieso heißt das noch immer "Be-mann-te Raumfahrt. Soll das bald: "Befraute Raumfahrt genannt werden? Ja, ja so etwas ist natürlich viel wichtiger und die alles entscheidende Frage der Zukunft der Menschheit!! Lieber Gott-wirf Hirn herunter!!!!!

Gravatar: Redaktion Freie Welt

Liebe Karin Weber. Dank für den Kommentar. So wie Sie haben viele gedacht: Wenn es schon "Gender" heißt, kann man das vergessen. Allerdings waren hier tatsächlich die Gender-Kritiker am Werk. Deshalb gibt es auch eine Fußnote im Text.

Gravatar: Anne R.

Die FDP öffnet sich..... für ALLES.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

@Karin Weber
Beim Genderkongress haben sich die getroffen, die vom geschlechterpolitischen Establishment ausgegrenzt, als rechtradikal diffamiert und ignoriert werden.

Es kommt darauf an, was man aus Gender macht. Gender muss nicht Genderideologie heißen. Wenn Gender wirklich die berechtigten Anliegen von beiden Geschlechtern, also auch Jungen Vätern und Männern berücksichtigen würde, also genau das, was man versprochen aber nie gehalten hat, wäre das ein Fortschritt. Z.B. die Beseitigung der Sorgerechtsdiskriminierung von Vätern, die Weiterentwicklung der Protatakrebsfrüherkennung für Männer oder Jungenleseförderung (was die OECD schon seit 17 Jahren fordert, aber wozu sich die politisch Verantwortlichen seit 17 Jahren weigern).

Aber, ich denke, das ist Utopie.

Gravatar: Dirk S

Zitat:"dass die Parteien für alle, die sich um Väter- und Männerbelange kümmern, zur Zeit, wie es hieß, "nicht wählbar" sind."

Schnellmerker. Das hätte euch sogar eine andalusische Wenbergschnecke ohne "Wahlprüfsteine" sagen können. Wann waren Männerbelange das letzte mal auch nur ein Kleinwenig von Relevanz? 1980?

Zitat:"Signale aus der Politik sind bereits erkennbar."

Ist ja bald Wahl und da werden auch mal "Nebengruppen" hofiert. An den Taten sollt ihr sie messen und da schneiden alle Bundestagsparteien aus der Sicht der Männer doch eher bescheiden ab. Selbst die männerdiskriminierende Wehrpflicht ist noch im GG.

Zitat:"Die FDP öffnet sich, wie sich an der Gründung des Vereins der liberalen Männer zeigt."

Und wie ist deren Bedeutung außerhalb von Wahlkampfzeiten? 0? Was haben die in der Partei bisher gerissen bekommen? Nichts?

Zitat:"Auch von Seiten der SPD gibt es Anzeichen"

Die wollen die Stimmen. Was haben die Sozen denn in den letzten 30 Jahren für die Männer getan? Nichts?

Zitat:"dass sich unter der neuen Familienministerin Katarina Barley (so sie im Amt bliebt) mehr tun könnte als unter ihrer Vorgängerin Manuela Schwesig."

Ähm, die ist (bzw. war) Ministerin für alle außer Männer. Und so wie die sich aufführen (aufgeführt haben), galt das "außer Männer" auch innerhalb von Familien und Senioren.

Zitat:"Immerhin gibt es das Eingeständnis, dass Interessen der Väter und Männer bisher "unter dem Radar" lagen."

Ignoriert wurden trifft es genauer.

Zitat:"Die neuen Männer-Gruppierungen wollen den Dialog mit Vertretern von Fraueninteressen."

Leute vergesst es, denn zum Dialog gehören zwei. Sonst hat man einen Monolog. Und die "Vertreter von Fraueninteressen" wollen gar nicht diskutieren oder in einen Dialog treten. Die wollen Privilegien erpressen. Mit denen kann man nicht reden, die muss man frontal angehen und wieder dahin zurück drängen, wo sie her gekommen sind.

Zitat:"Es zeichnet sich ab, dass Väterausgrenzung ihr Top-Thema ist."

Deren, aber niemanden anderes. Väter sollen zahlen und ansonsten das Maul halten. Das ist die derzeitige reale Politik. Und die wird sich solange nicht ändern, bis alle leistungswilligen Männer weg sind und DE pleite ist.

Zitat:"Sie wollen eine tatsächliche Gleichberechtigung bei gegenseitiger Wertschätzung,"

Da seit ihr aber einsam auf weiter Flur. Die Frauenbewegung will Privilegien, nicht Gleichberechtigung. Denn Gleichberechtigung ist in DE erreicht.

Zitat:"Es wird sich zeigen, ob die Parteien die Anregungen aufgreifen und darauf einsteigen."

Nach der Wahl wird alles vergessen sein. Also nach dem 24.09.2017 ab 18:00:01 Uhr.

Unvergessene Grüße,

Dirk S

Gravatar: Magnus

Was ist das für ein Sch... Blödsinn von der anderen Seite!

Ist dieses Deutschland noch zu retten?

Gravatar: Karin Weber

Männer, die sich beim "Genderkongress" gefunden haben .... alles klar. Dann bleibt alles wie bisher.

Eine echte Väter-/Männerbewegung kann sich nur außerhalb solcher enteierten Strukturen bilden. Alles was mit "Gender" zu tun hat, ist fest in feministischer Hand.

Gravatar: Einzelk@mpfer

Die extremfeministische Rauten-Republik geht ihrem Ende entgegen :-)

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