Neuer Sprachleitfaden für Berliner Beamte und Angestellte

Neue Wort-Tabus: »Schwarzfahrer« ist jetzt rassistisch

Sie fahren ohne Fahrkarte in öffentlichen Verkehrsmitteln? Als »Schwarzfahrer« dürfen Sie nicht mehr angesprochen werden. In Berlin gibt es neue Vorschriften zur Sprache.

Foto: Pixabay
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»Zigeunerschnitzel« sind schon lange auf der Abschussliste. Doch die Säuberung der Sprache hält auch nicht vor dem öffentlichen Dienst. Ein neuer Sprachleitfaden für Berliner Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes will die Sprache von möglichen und angeblichen rassistischen oder sexistischen Begriffen säubern.

Bei Personen, die beispielsweise ohne gültige Fahrkarte im öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, darf man nicht mehr von »Schwarzfahrern« sprechen, denn das sei rassistisch [siehe Bericht »Berliner Zeitung«].

Weiterhin soll nicht mehr von »Asylbewerbern« die Rede sein, sondern von »Asylsuchenden« oder »Schutzberechtigten«. Und statt »Ausländer« soll man »Einwohnende ohne deutsche Staatsbürgerschaft« sagen.

Im Rahmen des Diversity-Landes-Programmes wird außerdem versucht, Begriffe so geschlechtsneutral wie möglich zu benutzen. Das bedeutet, man soll »Radfahrende« statt »Radfahrer«, »Zu-Fuß-Gehende« statt »Fußgänger« oder »Verkehrsteilnehmende« statt »Verkehrsteilnehmer« sagen und schreiben.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rita Kubier

Fällt jetzt vielleicht auch gleich noch die Farbbezeichnung SCHWARZ dem Diktat dieser Irren zum Opfer?? Mich würde es nicht wundern!!

Gravatar: Exbiedermann

Und wenn sich ein Astrophysiker mit Schwarzen Löchern befassen muss, wie darf er sie dann nennen?

Gravatar: Peter Stadler

Jetzt bin ich etwas verwirrt.

Mein Nachbar heißt Schwarz. Darf ich ihn weiterhin so
nennen, oder soll ich erst das Pack vom rot-rot-grünen
Senat fragen, ob da eine Namensänderung ansteht ?.

Gut, dass mein Nachbar nicht auch noch schwarz ist.

Gravatar: never green

Wenn nicht bald
eine Wende zum
Normalen kommt,
sehe ich schwarz.

Gravatar: Silvia

Sie haben ja recht, die Berliner. Die an sich wertneutrale Farbe Schwarz hat das alles nicht verdient.
Deswegen nenne ich die Typen jetzt Finsterfahrer. Es heißt dann auch Finstergeld und "ich sehe Finster".
Künftig tragen wir bei eleganten Anlässen das "kleine Finstere".
Spielen wir darauf eine Runde "finsterer Peter".
So lange, bis sie das auch wieder verbieten, und dann denke ich mir was neues aus. Die können mich mal.

Gravatar: Anne R.

Dann dürfen Schwarzfahrer bitte auch nicht mehr angeschwärzt werden....

Gravatar: Uwe Lay

Nicht unterschätzen!
Eine einfache Tatsache: Denken können wir nur in einer Sprache. Wer das Denken so kontrollieren will, der muß die Sprache zensieren. So werden Denkverbote durchgesetzt.
Uwe C. Lay

Gravatar: Axel Gojowy

Ein Glück für mich, dass ich nicht in Schwarzenbereg wohne, kein Jäger bin der es auf Schwarzwild abgesehen hat - sonst müsste man sich doch schwarzärgern.

Gravatar: Ebs

Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Aber jetzt wo es so ausgelegt wird, trifft "Schwarzfahren" voll ins Schwarze.

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