Neuer Sprachleitfaden für Berliner Beamte und Angestellte

Neue Wort-Tabus: »Schwarzfahrer« ist jetzt rassistisch

Sie fahren ohne Fahrkarte in öffentlichen Verkehrsmitteln? Als »Schwarzfahrer« dürfen Sie nicht mehr angesprochen werden. In Berlin gibt es neue Vorschriften zur Sprache.

Foto: Pixabay
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»Zigeunerschnitzel« sind schon lange auf der Abschussliste. Doch die Säuberung der Sprache hält auch nicht vor dem öffentlichen Dienst. Ein neuer Sprachleitfaden für Berliner Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes will die Sprache von möglichen und angeblichen rassistischen oder sexistischen Begriffen säubern.

Bei Personen, die beispielsweise ohne gültige Fahrkarte im öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, darf man nicht mehr von »Schwarzfahrern« sprechen, denn das sei rassistisch [siehe Bericht »Berliner Zeitung«].

Weiterhin soll nicht mehr von »Asylbewerbern« die Rede sein, sondern von »Asylsuchenden« oder »Schutzberechtigten«. Und statt »Ausländer« soll man »Einwohnende ohne deutsche Staatsbürgerschaft« sagen.

Im Rahmen des Diversity-Landes-Programmes wird außerdem versucht, Begriffe so geschlechtsneutral wie möglich zu benutzen. Das bedeutet, man soll »Radfahrende« statt »Radfahrer«, »Zu-Fuß-Gehende« statt »Fußgänger« oder »Verkehrsteilnehmende« statt »Verkehrsteilnehmer« sagen und schreiben.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: A./K..47

Was ist mit dem Shampoo-Laden Schwarzkopf?

Gravatar: ROLAND

... „ die hohe Kunst Orwell'scher Begriffsverwirrungen"

Gravatar: ROLAND

*Rita Kubier
... ja, Schwarz nennt sich dann „maximal dunkel pigmentiert"...

Gravatar: Marco

Ich kann dazu nur 1 Sagen

Gravatar: Gisela R.

Als gesetzestreue deutsche Staatsbürgerin arbeite ich jetzt daran, eine meiner Lieblingsschnulzen „Du
schwarzer Zigeuner“  aus meinem Gehirn  zu
verbannen, um zu verhindern, dass sich Rassismus heimlich dort einsnistet.
Noch eine Frage: Sind „Schutzberechtigte“ nur Menschen ausländischer Herkunft, oder können auch deutsche Staatsbürger schutzberechtigt werden?  

Gravatar: Martin Friede

Neues Wort für Zigeunersauce: Sauce ohne festen Wohnsitz !!!
Geil oder ?

Gravatar: Propheteus

Das ist nicht gut.......
Wie nenne ich denn jetzt den Trupp von polnischen Schwarzarbeitern, die meinen neuen Bungalow ab dem nächsten Frühjahr hochziehen sollen ?
Dazu die kompletten Arbeiten der Außenanlage, die Umzäunung und der Pool.....wie soll ich das sprachlich korrekt eintragen?

Könnte man "schwarz" nicht einfach umbenennen in "braun".....
.....ist nicht ganz so dunkel.......

Gravatar: Rita Kubier

Die SCHWARZE NULL gibt es ja in der deutschen Finananzpolitik bzw. dem deutschen Finanzhaushalt auch schon lange nicht mehr. Auch, weil u. a. immens viele SCHWARZE aufgrund der ROTEN Politik dafür gesorgt haben, dass von dieser schwarzen Null künftig nie wieder die Rede sein wird. Deutschland ist also durch und durch nur noch ROT.
Ja, ja, dieses schwarz-rote Farbenspiel kann noch unendlich fortgeführt werden!! Am Ende bleibt nur noch ROT bestehen und setzt sich immens schadenbringend durch - egal, wie viele Schwarze unser Land belagern und okkupiert haben!

Gravatar: Hans Runck

Die meisten Schwarzfahrer sind doch schwarz, oder?

Gravatar: Elvi Stegner

Na ist doch prima,

wenn folglich dann auch nicht mehr "Schwarzarbeit" gesagt werden darf - oder "Schwarzgeld" - und diese illelegalen Tatbestände damit aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden, dann gibt es für alle weniger Probleme ...

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