DSGVO ist ein EU-bürokratisches Monstrum

Neue Datenschutz-Grundverordnung verdrängt kleine Webseiten und Blogger

Die großen Konzerne haben ihre Rechtsabteilungen und Datenschutzexperten sowie Lobbyisten, die bei der Gesetzesentwicklung mitwirken. Die kleinen Webseiten-Betreiber und Blogger gucken in die Röhre. Viele private Webseiten-Betreiber nehmen ihre Homepage vom Netz.

Foto: Pixabay
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Wenn Max Mustermann eine kleine Homepage hat und Lieschen Müller ihren Reiseblog pflegt, dann ging das bisher mit wenig juristischem Aufwand. Doch jetzt schlägt die neue Datenschutzverordnung der EU (EU-DSGVO) zu.

In dem angeblichen Bestreben, die großen Internet-Konzerne wie Google, Twitter, Amazon, Facebook und die unzähligen Datenkraken aus dem Silicon-Valley in ihre Schranken zu weisen, hat die EU nun ein bürokratisches Monster geschaffen, das vor allem Millionen Betreibern kleiner Webseiten, Blogs und Homepages zu schaffen macht. Denn die meisten Bürger können es sich nicht leisten, extra einen Anwalt zu beauftragen, der ihre Webseite auf Einhaltung der Datenschutzkriterien überprüft.

Das Problem ist ein typsiches EU-Problem: In Brüssel wird ein extrem kompliziertes Gesetz geschaffen, an dem die Lobbyisten der vielen großen Konzerne und Unternehmen natürlich mitarbeiten oder ihren Einfluss geltend machen. An diesem Entstehungsprozess können natürlich nur die ganz Großen mitmirken. Kleine und mittelständische Betriebe, Selbständige und private Webseiten-Betreiber haben natürlich keine Lobby in Brüssel, die bei der Entstehung des Gesetzeswerkes über die Schultern guckt.

Besonders schwerwiegend: Viele große Unternehmen können nun ihre kleine Konkurrenz aus dem Geschäft klagen und aus dem Wettbewerb drängen. Denn sie werden mit ihren Rechtsabteilungen immer einen Schritt voraus sein.

Selbst kleinste Webseiten und Homepages können betroffen sein

Schon Kleinigkeiten bereiten einfachen Webseiten-Betreibern Kopfzerbrechen: User können Kommentare auf ihrer Webseite posten? Sie brauchen Google-Analytics? Sie wolle Teilen-Buttons für Facebook, Google und Twitter anbieten, damit die Inhalte ihrer Webseite im Netz verbreitet werden? Sie haben einen Wordpress-Blog mit Plug-ins anderer Anbieter? Sie bieten einen Newsletter an? Schon kann die eigene kleine Webseite zur Kostenfalle werden. Für viele stellt es schon ein Problem dar, die Seite von http auf https umzustellen, weil dies oft mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Das größte Problem ist, dass es für viele kleine Blogger und Webseiten-Betreiber ein großer zeitlicher Mehraufwand ist, die Seite umzugestalten. Hinzu kommen die verwirrenden und widersprüchlichen Informationen im Netz, die zusätzlich verunsichern. Nicht jeder ist so Internet-versiert, dass er die unterschiedlichen Infos beurteilen kann. Am Ende ist es einfacher, die Seite ganz vom Netz zu nehmen. Viele haben das schon gemacht. Damit geht auch die demokratische Vielfalt im Netz verloren.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Statt die Bürgert EU-weit mit solchem bürokratischen Schwachsinn zu belästigen und ihnen ihre Zeit zu stehlen, sollten die Brüsseler Vollpfosten und ihre Sesselfurzer dafür sorgen, daß die Grenzen der EU gegen massenhafte illegale Einwanderung wirksam geschützt werden!

Gravatar: P.Feldmann

So geht Demokratie und Vielfalt in der EU... Totalitarismus und Monotonie!
Und das alles nur durch Bürokratie... Die Nazis haben das übrigens nicht anders gemacht...

Glauben die, dass Leute wie ich den Volksempfänger anschalten, wenn ich Blogs wie Danisch.de nicht mehr lesen darf?
Glauben die, dass ich brav meine Steuern bezahle und dem Mauerbau des Totalitarismus zuschaue..?

Gravatar: Herbert Klaschke

Man sollte die verfassungsfeindlichen und un-demokratischen "Gesetze" der EU konsequent ignorieren und die gesamte un-demokratische und bürgerfeindliche EU zum Teufel jagen.

WIDERSTAND ist erste Bürger-PFLICHT.

Wo sind all die demokratischen Patrioten? Auf der Straße jedenfalls - noch - nicht.

Gravatar: Schnully

EU Kommunisten mit Merkels und Macrons schaffen immer mehr Kontrollkriterien um die Bürger zu überwachen und möglichst andere Meinungen zu unterbinden . Mal abwarten bis zum Schutz vor Terrorismusfinanzierung unser Bargeld abgeschaft werden soll . In Arbeit ist das bereits ,bisher weigern sich noch Länder aus Angst das die Bürger Rechts wählen könnten und die EU Verordnungen Makulatur werden . Der Anfang ist gemacht und ich denke das auch die Bürger der Niederlande und Frankreich nicht erneut auf Medienpropagande hereinfallen

Gravatar: Karl Napp

Und wieder Mal kommt nur Mist von den Heerscharen überbezahlter Sesselfurzer in Brüssel und müllt unsere elektr. Briefkästen voll.

Gravatar: John Sheridan

Liebe Leute, macht es doch nicht so kompliziert. Die Website ausserhalb der EU plazieren, mit einer VPN darauf zugreifen und weiter geht es.
Und es muss sowieso erst vor dem Grundgesetzhof in KA verhandelt werden, EU-Richtlinien sind definitiv KEIN Gesetz, erst nachdem eine Richtlinie von einer legitimieren Regierung umgesetzt worden ist! Und wie wir wissen, ist dies seit 1956 nicht mehr der Fall, zum GG könnte ich auch noch was schreiben, aber das lassen wir jetzt.

Gravatar: Oblomow

"Neue Datenschutz-Grundverordnung verdrängt kleine Webseiten und Blogger"

Richtig! Und das ist nicht etwa bloßer "Kollateralschaden" wie andernorts angenommen wurde, sondern konsequente Folge auch dieses, des EU-zentralistischen, planwirtschaftlichen und korporatistischen, Kollektivismus. Und, das muß in Erinnerung gerufen werden: es ist von CDUCSUFDPSPDGRÜNEDIELINKE befördert.


@Hans 24.05.2018 - 09:33 wies auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin.

Ginge es darum, Individuen vor einer Sammlung und einem Mißbrauch ihrer Daten zu schützen, hätten sich Merkel und andere um eine Abwehr von Aktionen "befreundeter" Dienste gekümmert und würden weder biometrische Personalausweise noch Fingerabdrücke in Reisepässen verlangen und auch der Einschränkung des Bargeldverkehrs nicht das Wort reden.

Michel aber, in großer Zahl als untertäniger und damit nützlicher Depp durchs fremdbestimmte Leben und betreute Denken schlürfend- wird sich auch noch mit RFID-Chips ausstatten lassen, wenn ihm das als Bekämpfung von Schwarzarbeit oder des Terrorismus untergeschoben wird.Statt sich zu fragen, was und wer die Ursachen für beides schuf und wie sich die beseitigen ließen.

Gravatar: Dirk S

Im Prinzip bedeutet das: Keine personenbezogenen Daten erheben. Was bedeutet, als Erstes das IP-Logging abzuschalten, dann ist man (wenn man auf Analytics verzichtet) schon recht weit auf der sicheren Seite (ein Restrisiko bleibt aber immer). Nur muss man seinen Provider dazu bekommt, das zu tun, nun ja, kann schwierig sein.
Facebook-Likes und ähnliches sind eigentlich nur Links, das sollte eigentlich in den Verantwortungsbereich von Facebook und Co fallen. Blieben noch die Kommentare, aber da kann man bestimmt auf externe Anbieter zurückgreifen, die dann das Problem an der Backe haben. Ansonsten eben so wenig Daten wie möglich erheben und gut beschreiben, warum man welches Datum erhebt und wie die Daten genutzt und verarbeitet werden.
Wobei ich für meinen Teil generell erwarte, dass zumindest die großen Provider (wie Strato, 1&1 etc.) entsprechende rechtssichere Pakete anbieten (werden).

Übrigens, an die "die EU will nur die Kleinen plattmachen"-Fraktion: Der Sinn und Zweck der Verordnung ist es, die personenbezogenen Daten der EU-Bürger möglichst gut zu schützen (ob sie es schafft wird sich zeigen). Und das funktioniert eben nur, wenn man hohe Hürden für die Erhebung und Nutzung personenbezogener Daten aufstellt, was aber bedeuet, dass die Einhaltung der Regelungen gerade kleine Anbieter arg beutelt. Andersrum hat man sonst eben Wild-West à la USA.
Gerade für die Kleinen bedeutet das: Einfach keine personenbezogenen Daten erheben und speichern. Und wenn das eigenen Internetauftritt etwas "langweiliger" macht, weil man eben auf KlickiBunti verzichtet: Eigentlich will man doch durch Inhalte überzeugen und so seine Follower binden. Viele erfolgreiche Internetauftritte sind eher schlicht gehalten, Schlichtheit ist kein Erfolshindernis..

Letztendich muss man sich eben entscheiden, was einem wichtiger ist: Datenschutz oder Interaktivität und KlickiBunti.

Geschützte Grüße,

Dirk S

Gravatar: Alleszuspät

Das hatten wir schon mit der neuen Saatgutverordnung. Nur große Produzenten können ihre Sorten patentieren oder zertifizieren lassen, weil das einen Haufen Geld kostet. Bei alten Sorten (Obst, Gemüse und Blumen), die regional entstanden sind und sich an ihrem Standort bewährt haben, lohnt sich das teure Verfahren nicht. Deshalb sind Samen und Stecklinge von traditionellen Sorten, welche zur kulturellen Vielfalt unseres Landes gehören, in den meisten Fällen illegal geworden. Wer sie über den Gartenzaun hinweg tauscht oder gar auf Pflanzenbörsen und Wochenmärkten anbietet, macht sich strafbar.
Wem nützt das? Natürlich nicht dem Verbraucher, sondern den Lobbyverbänden. Folge der Spur des Geldes, dann weißt Du, wer Dich regiert.

Gravatar: karlheinz gampe

Deutschland wird von Antidemokraten CDU/CSU + roter SPD regiert. Die tun nix für die kleinen Leute sondern bewegen sich nur für die Lobby wie sich hier erkennen lässt. Wer wählt Parteien, die zum Schaden der deutschen Bürger agieren ?

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