Bei Wahlen offenbar knapper Vorsprung für konservative Likud-Partei

Netanjahu darf in Israel wohl weitermachen

Über Stunden sah es nicht so aus, aber bei der Parlamentswahl in Israel zeichnet sich ein knapper Wahlsieg von Premierminister Netanjahu und dessen konservativer Likud-Partei ab. Anfangs führte noch sein Herausforderer Gantz vom Bündnis »Blau-Weiß«.

Foto: Кабінет Міністрів України/ Wikimedia Commons/ CC-BY 4.0 (Ausschnitt)
Veröffentlicht:
von

Lange stand bei den ersten Hochrechnungen zu den israelischen Parlamentswahlen nicht fest, ob Premierminister Benjamin Netanjahu im Amt bleiben kann. Erst lag sein größter Herausforderer vorne, über Stunden gab es lange ein Patt, inzwischen zeichnet sich ein knapper Wahlsieg des Amtsinhabers ab.

Nach den letzten im israelischen Fernsehen bekanntgegebenen Zahlen wird die konservative Likud-Partei von Netanjahu 35 der insgesamt 120 Sitze im Parlament einnehmen. Das sich in der politischen Mitte verortende Bündnis »Blau-Weiß« um Herausforderer Benny Gantz kommt auf nur 34 Mandate. Anfangs erklärte sich noch Gantz mit 37 Sitzen zum Wahlsieger.

Im Laufe des Mittwochs soll das amtliche Endergebnis feststehen. Dann steht auch fest, ob Amtsinhaber Benjamin Netanjahu mit einer Koalition rechter und religiöser Parteien zum fünften Mal eine Regierung bilden kann. Bei einigen dieser Parteien war noch nicht endgültig der Einzug in die Knesset klar. Für eine Regierungsmehrheit sind mindestens 61 Mandate notwendig.

Für die bisher zweitstärkste sozialdemokratische Arbeitspartei Awoda zeichnete sich ab, dass sie mit bis zu sieben Mandaten nicht einmal die Hälfte ihrer bisher 19 Sitze halten kann. Die Wahlbeteiligung war niedriger als 2015. Vor allem arabischstämmige Israelis blieben der Wahl fern. Zuletzt lag in den meisten Umfragen das Gantz-Bündnis »Blau-Weiß« vorne.

Die möglichen Koalitionspartner für Likud und Blau-Weiß erhielten alle lediglich Mandate im einstelligen Bereich. Die streng religiösen Parteien Schas und Vereinigtes Tora-Judentum kamen jeweils auf acht Mandate.
Die Partei Neue Rechte von Erziehungsminister Naftali Bennett und Justizministerin Ajelet Schaked wird vermutlich den Wiedereinzug verpassen. Die linke Merez-Partei schrumpft wohl auf vier Sitze.

Der 69-jährige Netanjahu erklärte vergangene Nacht: »Der rechte Block unter Führung des Likud hat eindeutig gesiegt. Ich danke den israelischen Bürgern für ihr Vertrauen. Ich werde noch heute Nacht damit beginnen, gemeinsam mit meinen natürlichen Partnern eine rechte Regierung aufzubauen.«

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Britta

Eine positive Nachricht.
Gott sei Dank.

Gravatar: Dontich

Eine 2-Staatenlösung gibt es schon jetzt, denn Gaza ist ein de facto unabhängiger Staat. Da jeder zusätzlicher Staat (in Grossbuchstaben) auf dem Gebiet des Palestina-Mandats westlich von Jordan sich wohl militärisch bewaffnen und Konflikt fortsetzen wird, gibt es für Israelis dafür kein Anreiz. Was jetzt kommt ist dass ein Teil der Gebiete in Area C einschliesslich ihrer Logistik (Verkehrswege, Korridore) so wie Golan in proklamiertes Israelisches Gebiet umgewandelt wird.

Langfristig werden möglicherweise muslimisch-arabisch besiedelte Städte/Dörfer und ihre Einwohner auf bisher israelischem Staatsgebiet, an die Palistinenser-Verwaltung in Area A&B abgegeben. Wurde ja von Avigdor Lieberman vorgeschlagen... Könnte auch Teile von Ostjerusalem umfassen, die bisher nicht jüdisch besiedelt sind, nicht sicherheitstechnisch relevant sind und sich ausserhalb der Altstadt befinden.

Gravatar: Werner

Wenn Netanjahu diese Politik mit Unterstützung der USA so weiter macht, dann ist es offensichtlich, dass er gar keine Zweistaatenregelung will. Was will er?

Gravatar: Ede Wachsam

Eine sehr gute Nachricht, dass Binyamin Netanyahu Prime Minister bleibt und die Antizionisten die Wahl verloren haben. Congratulation Mr. Prime Minister and God bless you and the People of Israel. We have prayed and the Lord our God had heard us.

Gravatar: Chris

Ich bin seit meiner Jugend (in den 90ern) ein Fan des Likud-Blocks. Super, daß Bibi es wohl wieder schaffen wird. Wer in Israel rechts-konservativ bzw. national-religiös wählt, wählt ein Israel, das auch in 100 Jahren noch existiert. Wer die antiisraelischen und antizionistischen Linken Israels wählt, wählt den Untergang. Die Linken in Israel sind teilweise antisemitischer als die Linken in Europa - Stichwort "Selbstzerfleischung"!

Am Jisrael Chaj!

Gravatar: Klaus Bartholomay

Daniel 2, 19-22 zeigt immer wieder das der GOTT der Bibel Weltgeschichte schreibt, auch wenn Satan sich dagegen sträubt, wie Off. 18 die Hure Babylon als sein Werk beschreibt. Die heutige EU u. der Merkelismus machen die Folgen der GOTT-losigkeit deutlich !!!

Gravatar: Alfred

Jetzt bin ich gespannt. Jeder hält jetzt den Mund und sagt nichts! ????

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang