Nebeneffekte der Unterhauswahl in Großbritannien

Nationalisten gewinnen in Nordirland und Schottland

Der turmhohe Sieg der Torys bei der Unterhauswahl in Großbritannien überstrahlt die gesamte Wahl. Doch auch auf den kleineren Feldern hält die Wahl einige Überraschungen bereit. In Nordirland haben erstmals seit 1922 die Nationalisten die Wahl gewonnen und verdrängen die Unionisten.

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Boris Johnson und seine Torys haben die Wahl in Großbritannien turmhoch gewonnen. 368 von 650 Sitzen sind mehr als nurn eine stablie Mehrheit. Johnson kann so auch zukünftig auf einige seiner Weggefährten verzichten, die ihm in entscheidenden Momenten politisch in den Rücken gefallen sind. Er geht als strahlender Sieger aus der Wahl hervor, ohne Wenn und Aber.

Die Wahl hält aber auch auf den bisher weniger im Fokus der Berichterstattung stehenden Bereichen einige höchst interessante Entwicklungen parat. So erhalten die unter anderem hierzulande von den Mainstreammedien gehypten Grünen in Großbritannien - wo die MSM anders als in Deutschland den Blick für die ökologischen Realitäten noch nicht vollständig verloren haben - gerade einmal einen einzigen Sitz im neuen Parlament. Einen von 650!

Erwartungsgemäß siegten in Schottland die Nationalisten von der SNP. Sie holten 55 der 59 verfügbaren Sitze und streben, ebenso erwartungsgemäß, ein neues Unabhängigkeitsreferendum an. Beim letzten Referendum 2014 votierten noch 55 Prozent für einen Verbleib im Vereinigten Königreich, die letzte Umfrage vor der Wahl zeigte ein ausgeglichenes Votum. Der klare Wahlsieg für Boris Johnson und seine Brexiteers ist jedoch Wasser auf die Mühlen der Befürworter einer schottischen Unabhängigkeit.

Ein fast schon als revolutionär zu bezeichnendes Ergebnis brachte die Wahl in Nordirland. Seit der Ausrufung des irischen Freistaates 1922 und dem Verbleib von sechs der neun Grafschaften in der Provinz Ulster beim Vereinigten Königreich haben in allen Wahlen immer die Unionisten, also die Befürworter eines Verbleibs Nordirlands im Königreich, gewonnen. Doch bei dieser Wahl haben erstmals in der Geschichte die irischen Nationalisten die Nase vorn. Die Sinn Féin und ihr etwas weniger radikaler Ableger SDLP erhalten gemeinsam 9 Sitze (SF 7 / SDLP 2), die DUP fällt auf 8 Sitze zurück. Den 18. und letzten Sitz für Nordirland erlangt die Allianz, eine Art FDP. Ob die SF nach dieser Wahl erstmals die ihr zustehenden Plätze im Parlament einnehmen wird, darf allerdings trotz dieses Ergebnisses bezweifelt werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerstenmeyer

Das sind keine Patrioten. Das sind Sezessionisten, die das Vereinigte Königreich zerstören wollen. Das sind Leute, die Pro-Eurokraten sind. Solche Leute können niemals Patrioten und auch keine Nationalen sein!
Premier Johnson wird jedweden Sezessionsbemühungen in Ulster und in Schottland eine Absage erteilen. Referenden sind unzulässig. Es gilt die Unabänderlichkeit der Grenzen und die Unteilbarkeit der britischen Nation!

Gravatar: Rita Kubier

Es scheint zunehmend einen notwendigen Rechtsruck gegen die linken Verräter zu geben, die überall versuchen, an die Macht kommen zu können. Langsam aber sicher scheinen die Völker Europas aufzuwachen und zu kapieren, was sich hier in Europa - bedingt durch die eigenen Völker verratende EU - abspielt und wie sie ausgebeutet und vernichtet werden sollen. Nur das deutsche Volk liegt weiterhin im Dornröschenschlaf und trottet ihren eigenen Henkern begeistert brav hinterher.

Gravatar: Alfred

"Nationalisten" ???
Nur wenn man für den Erhalt seines Volkes stimmt, ist man noch lange nicht rechts oder Nationalist.
Gesunder Patriotismus!
Wir müssen nicht unter dem Populismus der Soros-Sozialisten leiden, nur weil die nach Macht, Dominanz und Profit streben und kein Volksverständnis hegen.
Welcome to Scotland!

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