Thüringer CDU-Chef bereit für Tabubruch gegenüber SED-Erben

Mohring (CDU) offen für Gespräche mit Linkspartei

Im Wahlkampf und selbst am Wahlabend hatte Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring Gespräche mit der Linkspartei ausgeschlossen. Heute ruderte er zurück: Auch gegen die Bundespartei will er mit Ramelow über eine Regierungsbildung sprechen.

Foto: Olaf Kosinsky/ Wikimedia Commons/ CC BY-SA 3.0 (Ausschnitt)
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Unter CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring hat die Partei in Thüringen fast zwölf Prozentpunkte verloren, doch er will weitermachen und zeigt sich sogar zu einem Tabubruch gegenüber den SED-Erben bereit. Im ARD-»Morgenmagazin« erklärte der 47-jährige Bereitschaft zu Gesprächen mit der Linkspartei über eine mögliche Landesregierung.

Damit rückt Mohring davon ab, was er noch am Wahlabend ausschloss. »Mir sind stabile Verhältnisse wichtiger für das Land, als dass es nur um parteipolitische Interessen geht«, sagte er nun bei dem Interview. Daher werde er sein weiteres Vorgehen bei einer Regierungsbildung nicht von Vorgaben der Bundes-CDU abhängig machen.

Eine Einflussnahme der Bundes-CDU auf die Entscheidung über mögliche Gespräche mit der Linkspartei lehnte Mohring ab: »Ich brauche nicht Berlin, um zu wissen, was für Thüringen wichtig ist.« Die aktuelle Bundespolitik sei im Wahlkampf »nicht sonderlich nützlich« gewesen.

Die CDU sei bereit, in Thüringen auch nach dem »äußerst schwierigen Wahlergebnis« Verantwortung zu übernehmen, sagte Mohring. Seine Partei könne sich jetzt »nicht in die Ecke stellen«, da das Land vorankomme müsse. Mit einer Regierung, die nur geschäftsführend im Amt sei, sei das unmöglich.

Daher müssten die Akteure vor Ort »zunächst ausloten«, was aus dem Ergebnis folge. Die CDU sei daher zu Gesprächen mit Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow bereit. Letztlich habe die  Politik der Großen Koalition zu einem Vertrauensverlust geführt. Die Frage, wie es in Thüringen weitergehe, sei »keine, die in Berlin beantwortet wird«, sagte Mohring.

Ministerpräsident Ramelow hatte erklärt, dass er mit allen Parteien außer der AfD über eine Regierungsbildung sprechen wolle. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sagte noch in der Wahlnacht zu dem vorliegenden Ergebnis: »Eine Koalition mit der Linken oder der AfD ist ausgeschlossen.«

»Die CDU werde überflüssig, wenn sie mit der Linkspartei oder mit der AfD koalieren würde. „Dann braucht es uns nicht mehr«, sagte am Montag CDU-Vize Julia Klöckner vor der Präsidiumssitzung ihrer Partei dazu und ergänzte: »Ganz gleich, wie die Situationen sind. Es gibt Momente, da ist Haltung mehr denn je gefragt.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rita Kubier

Und sollte es keine neue Regierung geben (können), bleibt eben die alte im Amt. Besser geht's doch gar nicht für die alten linken bzw. roten Regierungsgenossen. Umso länger können die an der Macht und an den bestens gefüllten Futtertrögen bleiben und das Land immer weiter herunterwirtschaften.
Ramelow und seine Noch-Regierung hat also absolut keine Eile. Und da es keine gesetzliche Vorschrift gibt, in welcher Zeitspanne eine Regierung gebildet sein muss - weder für die Länder noch für den Bund (hatten wir ja erlebt) - kann sich jeder nach Herzenslust und alle Zeit der Welt damit lassen. Die Alten machen halt einfach weiter, als hätte es gar keine Wahl und kein Ergebnis gegeben.
Da fragt man sich erneut, wozu es eigentlich Wahlen gibt?! Die Regierenden machen doch sowieso, was sie wollen!!

Gravatar: Rita Kubier

Da wurde wohl Mohring, der in seiner Machtbesessenheit keine Grenzen und kein Tabu kennt, nun von der Merkel-CDU noch schnell zurückgepfiffen? Zu auffällig und eindeutig wäre sonst die linksextreme Haltung der CDU, die jedoch sowieso nicht mehr zu verbergen ist.
Die linksextreme Kanzlerin, die seit ihrer Kanzlerschaft dabei ist, ein zweites links-diktatorisches Regime a la DDR in Gesamtdeutschland zu schaffen, fürchtet wohl nun, dass das mit der CDU nicht (mehr) funktionieren wird. Zumindest nicht mit ihrer bzw. der Herrschaft der CDU, die ihre Maske immer mehr fallen lässt. Wenn die sich mit den Linken verbündet, ergeht es ihr wie der SPD - früher oder später - in jedem Bundesland sowie zur nächsten Bundestagswahl. Allerdings wird deren Abgang sowieso nicht mehr aufzuhalten sein. Denn eine Kanzlerin und CDU-bestimmte Regierung, die ALLES gegen das eigene Volk unternimmt, es bis auf die Knochen ausbeutet, um Deutschland in ein anti-nationals, links-islames Land verwandeln zu können, was das Volk auch noch finanzieren "darf", hat längst abgegessen. Nur ein paar dumme, gutgläubige CDU-Wähler, die schon immer die CDU gewählt haben, wollen das nicht erkennen. Aber auch das wird sich noch in der nächsten Zeit ändern. Denn je mehr diese Regierung BEWUSST dafür sorgt, die Wirtschaft bankrott gehen zu lassen, umso mehr werden auch diese NOCH-CDU Wähler "ihrer" Partei den Rücken kehren.
Und ob sich die traumtänzerischen, illusionierten Links-Ideologen, von denen die wenigsten den Sozialismus/Kommunismus vermutlich live erlebt haben, im Osten/Thüringen werden halten können, ist anzuzweifeln. Je gewalttätiger die Linken mit ihrer Antifa gegen demokratisch Denkende und Oppositionelle vorgehen und das Volk links-dogmatisch und mit zunehmender Unterbindung der Meinungsfreiheit vorgehen, umso schneller werden auch die einpacken können.
Wie nun die Regierung Thüringens überhaupt erfolgen und vonstatten gehen soll, ist rätselhaft. Etwas Gescheites und Vernünftiges wird es sicher nicht geben (können). Aber das ist auch gut so. Die Wähler MÜSSEN und WERDEN dadurch erkennen, dass sie mit ihrer Wahl falsch lagen. Und damit sind nicht die AfD-Wähler gemeint!

Gravatar: Thomas Waibel

Die Zusammenarbeit mit den Kommunisten ist sehr zu begrüßen, weil sie die Auflösung der "C"DU beschleunigen wird.

Die AfD wäre gut beraten, sich von der SPD 2.0 fern zu halten, weil eine Koalition mit ihr bedeuten würde, eine ganze Reihe von rechtskonservativen Positionen, die gerade die Stärke der AfD sind, aufgeben zu müssen.

In der Opposition kann die AfD mehr bewegen als an der Regierung mit einem Klotz am Bein.

Gravatar: Sack

Da wird das Bündnis aus alten DDR_Zeiten erneuert, als Gerald G. noch mit dem Geldkoffer durch's Land reiste ...
(So eine alte Geschichte).
Macht macht sexy …
Auch heute hat man sich ja schon lange arrangiert …
Wenn's um Posten geht, wird alles vorher Gesagte bedenkenlos über Bord geworfen ("was stört mich mein Geschwätz von gestern …"
Mike bestätigt wieder das bekannte Gerücht über Politiker!

Gravatar: Gerhard G

Und im ARD-MoMa dann die Meldung...keine Regierungsbeteiligung mit den Linken...Nein ,Ja, Nein...
Hoffen wir mal das es kein Brexit-Theater 2 wird.

Gravatar: dgu

Was in meinen Kopf nicht rein geht: Wie kann man - gerade mal 30 Jahre nach der friedlichen Wende - in einem Ostland, die es besser wissen müssten, die Ex-SED wieder wählen und diese sogar zur stärksten Partei machen!?

Sind die Leute/Wähler tatsächlich so vergesslich, oder so dumm? Dann haben die es eigentlich nicht besser verdient, als das, was da jetzt abgeht.

Ist ja in Baden-Württemberg nicht anders, die immer noch mit Vorliebe ihre grünen Arbeitsplatz- und Wohlstandsvernichter wählen, obwohl es da, seit die Grünen regieren, bergab geht.

Als Zweites: Mohring will Verantwortung übernehmen? Woraus bezieht er denn die Vermutung, dass die Thüringer Bürger dies wünschen? In der Halbierung der Stimmenzahlen der CDU? Die Politiker sind nur noch großkotzig unterwegs und wissen überhaupt nicht, was die Bürger antreibt.

Lasst die Roten doch mal die nächsten Jahre regieren, man kann nur hoffen, dass der Schaden nicht irreversibel wird und die Leute endlich wieder aufwachen.

Gravatar: germanix

Mohring wollte seinem Wahlversprechen die kalte Schulter zeigen und er wäre mit flatternden Fahnen zu den Linken "übergelaufen".

Doch seine eigene Partei hat ihn zurückgepfiffen. Damit dürfte dieser Heuchler nicht mehr glaubwürdig in seiner eigenen Partei sein! Die Morddrohung, die er angeblich vom rechten Spektrum bekommen haben soll, war falsch - die Antifa lässt Grüßen!!!

Mohring ist wie die gesamte CDU, lediglich nur noch ein Abklatsch der Linksfaschisten!

Gravatar: francomacorisano

Die CDU stürzt in Thüringen zweistellig ab. Entsetzen bei Funktionäre. Erste Stimmen zweifeln an der Vorsitzenden AKK und stellen sie als Kanzlerkandidatin in Frage. Und Merkel? Funkstille! Den Ballast des Parteivorsitzes hat sie von der Backe. Konsequenzen für das Wahlergebnis übernehmen? Fehlanzeige. Merkel klebt wie Pattex am Amtssessel. Und die CDU-Basis? Steht sie auf politisches Sardo-Maso? Herrin Merkel, bitte quäle uns härter!?! Oder wie lange hällt sie noch still?

Gravatar: Ronald Schroeder

Ich kann keinen Tabubruch erkennen. Die Linkspartei propagiert seit Jahren: "Kein Mensch ist Illegal.". Die CDU praktiziert seit 2015 die ungehinderte Einreise beliebiger Personen ohne Ausweispapiere und ausdrücklich "ohne Obergrenze". Hier wird kein Verrat geübt. Hier wächst zusammen, was zusammen gehört. Das die CDU tendenziell überflüssig ist, wird sich auch nicht vermeiden lassen, wenn die CDU-Oberen die Karriere des Herrn Mohring beenden und ein Berlin-höriger Nachfolger installiert wird, der auf unverbrüchliche Treue zu einmal gegebenen Wahlversprechen mimt: der Wähler honoriert am Ende immer das Original. Und das Original ist die Linkspartei, die ohne zu Zögern ganz Afrika ins Land holen würde und selbst die Abschiebung von Mördern und Vergewaltigern ablehnt, weil die Haftbedingungen in den Heimatländern irgendwelchen UN- oder EU-Konventionen nicht entsprechen. Das Herumgedruckse der CDU-Funktionäre in solchen Fällen wird bei den multikulturell Gestimmten immer nur als Einknicken vor dem faschistischen Pöbel interpretiert werden. Sie werden am Ende immer das Original wählen. Die nicht-multikulturell Gestimmten im Lande aber werden langfristig keiner Partei die Stimme geben, wo sogar deren betont konservativ-bayerischer Teil voller Begeisterung dazu aufruft, 25 Prozent aller in der EU ankommenden Bootsflüchtlinge in die BRD zu holen.

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